Inhaltsverzeichnis
Reisebericht: In Niederschlesien mit der MS Excellence Coral
Eine Flusskreuzfahrt auf der Oder von Breslau nach Potsdam
Die Reiseplanung, die Anreise
Mit dem Kreuzfahrtschiff von Breslau nach Potsdam? Geht das überhaupt, fragte ich mich, als ich die Route im April 2017 erblickte. Ein Blick auf die Landkarte ergab: Entlang der Oder durch Niederschlesien, über den Oder-Havel-Kanal und der Havel war das mit der MS Excellence Coral möglich. Alle Destinationen auf der Reise waren Neuland für mich. Unter anderem Breslau, das polnischen Hinterland, Schlesien, Frankfurt an der Oder und Potsdam hörten sich für mich interessant an.
Ich buchte die Kreuzfahrt nach Niederschlesien, durchgeführt mit der MS Excellence Coral der Schweizer Gesellschaft Mittelthurgau, mit je einer zusätzlichen Hotel-Übernachtung in Breslau und Potsdam. Mit der Gesellschaft hatte ich im Vorjahr zweimal gute Erfahrungen gemacht, und hoffte, dass ich mich dort wieder wohlfühlen konnte. Leider gab es bei der Übersendung der Unterlagen eine Programmänderung, anstatt wie geplant in Potsdam endete die Reise in Tegel. Eine große Lust, mit dem Gepäck von dort nach Potsdam zu fahren hatte ich nicht, ich stornierte das Hotel und änderte den Flug, um nach der Ankunft in Tegel direkt von dort zurückzufliegen. Potsdam läuft bestimmt nicht weg …
Mein erstes Ziel der Reise war Wroclaw (auf Polnisch) oder Breslau (auf Deutsch). Ich werde in meinem Reisebericht die deutschen Namen der angefahrenen Städte nennen. Das ist politisch nicht korrekt, macht aber den Bericht verständlicher. Heute scheut sich in Polen niemand mehr, die alten deutschen Bezeichnungen zu benutzen. Die Zeiten sind zum Glück vorbei, in denen das eine gegen das andere ausgespielt wurde. Eine Warnung: Erstmalig schreibe ich in einem Reisebericht auch meine politische Meinung, ich musste mich während diesem Urlaub mehrfach damit befassen. Ich bitte diese zu respektieren und akzeptieren, und wenn nicht, bitte unnötige Diskussionen darüber vermeiden, danke.
Der Lufthansa Flug von Frankfurt nach Breslau war unspektakulär. Am Flughafen nervte nichts, und die Taxifahrt über gut ausgebaute Straßen zum Sofitel mitten in der Stadt ging trotz Verkehr und Staus recht schnell. Das Hotel befindet sich im Herzen der Altstadt, nur wenige Schritte vom Hauptmarkt entfernt. Im Zimmer war es sehr leise, da ich einen Blick auf den Innenhof hatte. Da auch das Frühstück alles aufgeboten hatte, was man benötigt, würde ich das Haus jederzeit wieder wählen, wenn ich erneut in der Stadt bin.
Breslau
Voller Tatendrang lief ich die paar Meter zum Marktplatz und musste zuerst umgehend DIE Nummer Eins Attraktion der Stadt besuchen. Als ich während des Fluges im Reiseführer gelesen hatte, dass der Schweidnitzer Keller als das älteste Gasthaus in Europa gilt, war mir schnell klar, wo es als Erstes hingeht. Es heißt: Wer den Fürstensaal gesehen hat, aber den Schweidnitzer Keller nicht, ist jedenfalls ein Barbar, und sei er noch so viel gereist. Das Attribut wollte ich mir nicht geben, und ging in den Keller des Breslauer alten Rathauses, wo sich das Lokal befindet. Es wird seit 1273 fast ununterbrochen bewirtschaftet. Viel verändert hat sich nicht in den Jahren. Das erste Bild wurde von mir aufgenommen, das zweite ist vor dem Krieg gemacht worden. Es wurde mir von einer lieben Bekannten zur Verfügung gestellt, die es aus einem Buch aufgenommen hatte, vielen Dank!


Bei dem Ruf und dieser Lage war mir klar, dass dies keine Eckkneipe ist, aber acht große Gasträume hatte ich nicht erwartet. Es war wenig los, und das Bier war auch keines, für das sich eine Reise nach Polen lohnt.

Ich blieb nur kurz, und schaute mir die für mich nachrangigen Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Der mittelalterliche Marktplatz wird Der Ring genannt. Warum hat sich mir nicht erschlossen, er hat die Gestalt eines Rechtecks. Er ist heute eine herrliche Fußgängerzone, mit interessanten Gebäuden aus unterschiedlichen Stil-Epochen:



Kirchen beherrschen das Stadtbild, ein Blick auf die Dom-Insel:

die Kreuz-Kirche:

und die Magdalenen-Kirche:

Wenn man nach Breslau reist, kommt man nicht vorbei, sich mit der dramatischen Vergangenheit der Stadt zu befassen. Kurzfassung: Sie war in Hand von Piasten, Böhmen, Ungarn, Habsburgern, Hohenzollern und danach Bestandteil vom Deutschen Reich. Ein Tiefpunkt der deutschen Geschichte war die Zerstörung der bis zum Kriegsende architektonisch noch ziemlich intakten Stadt auf das Konto der Wehrmacht: Für die Festung Breslau wurden im Jahr 1945 historische Gebäude gesprengt, und ganze Straßenzüge planiert. Skurril: Mitten in die Altstadt mussten Kinder eine Schneise für eine Landebahn für Militärflugzeuge errichten. Nicht etwa um die Bevölkerung zu evakuieren, sondern es hob nur ein Flugzeug ab. Der feige Gauleiter Karl Hanke, der den erzwungenen Selbstmord der Stadt zelebrierte, flüchtete und wurde nie mehr gesehen. Wenn ich so etwas lese und sehe, schäme ich mich für das, was die deutsche Mörderbande gemacht hatte.


Wir können froh sein, dass es Personen wie den Bischof Boleslaw Kominek gab, der einen großen Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung und Versöhnung leistete. Er verfasste den bedeutenden Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder, der bekannt wurde mit der Formulierung „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Ihm wurde ein Denkmal gewidmet:

Die Zeit der großen Umsiedlung begann. Während die Deutschen die Stadt verlassen mussten, migrierten Polen aus Lemberg dorthin, das im Krieg an die UDSSR verloren wurde. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, später nach dem EU-Beitritt weitere historische Bauten renoviert, und Straßen und der öffentliche Nahverkehr saniert. Heute ist von den Schandtaten nicht mehr viel zu sehen.
Lustige Heinzelmännchen, verteilt in der Innenstadt, erinnern an die antikommunistische Opposition. Sie waren das Symbol der Orangen Alternative, einer Bürgerrechtsbewegung und dem Slogan Für Freiheit und Zwerge!:

Nach dem kurzen Blick in die Vergangenheit zurück zur Gegenwart. Der Brauch von Liebesschlößer wird auch in Breslau auf der Dombrücke (eine von 120) zelebriert:

Nun hatte ich wieder Durst. Um den zu löschen, ging ich in das Brauhaus Spiz, ein Kellerlokal, und laut meines Reiseführers eine zu Recht wichtige Adresse in der Stadt. Im Gegensatz zum zuerst besuchten Lokal gab es dort selbst gebraute unfiltrierte Biere, von denen ich mehrere probierte, Na Zdrowie! (Prost). Nur an das Piwo jasne miodowe (Honigbier) traute ich mich nicht. Ein schöner Brauch: Zu jedem Bier wird ein Schmalzbrot gereicht. Ich freute mich darauf, bis ich reingebissen hatte. Ich vertrage keinen Knoblauch und da war zu viel davon enthalten.
Im Reiseführer stand, dass die Toilettensysteme in der Stadt eigenwillig sind. Bei Frauen gibt es einen Kreis und bei Männern ein Dreieck. Ich sah dies nicht einmal, beim Spiz fand ich es trotzdem ungewöhnlich:

Ich hatte Hunger und suchte ein Restaurant für das Abendessen. Unerwartet wurde ich auf den Straßen mehrfach von jungen hübschen Mädels (und auch Jungs) auf Polnisch angesprochen, deren Opa ich hätte sein können. Ich verstand kein Wort, kann mir aber den Hintergrund denken (wie Professionelle sahen sie auch nicht aus).
Lieber wählte ich die attraktive Blonde das Restaurant Karczma Lwowska, das Lemberger Wirtshaus. Es sah nett aus, und das Bier aus Tonkrügen und der Wodka waren gut. Nur mit der Hering-Variation nach Lemberger Art mit roten Rüben und in Pfeffer mit marinierten Zwiebeln konnte ich mich nicht anfreunden, ein vorschmeckendes Gewürz war enthalten, was mir nicht lag. Dafür war der Sauerkraut-Salat gut, und ich wurde satt. Nachdem in anderen Lokalen wenig los war, trank ich einen Absacker beim Spiz und ging zufrieden zurück in das Hotel.
Nach eitlem Sonnenschein am Vortag regnete es am nächsten Morgen. Gut ausgerüstet wollte ich mir trotzdem die Stelle ansehen, an der das Kreuzfahrt-Schiff liegen sollte. Dort war nur Tristesse, und keine MS Excellence Coral in Niederschlesien. Ich wunderte mich, und sah in dem Moment, dass ich einen Anruf aus der Schweiz verpasste. Ich rief zurück, und mir wurde mitgeteilt, dass die Anlegestelle sich geändert hatte. An sich kein Beinbruch, aber der polnische Name der neuen Abfahrtsstelle zu verstehen bereitete mir Probleme. Was mich aber mehr ärgerte, ich konnte erst später als der angegebene Zeitpunkt auf das Schiff. Bei gutem Wetter kein Problem, bei dem strömenden Regen wäre ich aber lieber wie im Programm angegeben an Bord gegangen.
Ich lief zurück in die Innenstadt, und ließ mir in der Touristen-Information die Adresse bestätigen. Ich war stolz wie Oskar, denn ich hatte in der polnischen Adresse sogar einige Buchstaben richtig geschrieben (aber beileibe nicht alle), und der nette Mitarbeiter konnte nach längerer Suche auch finden, wo ich hinmusste, gut gemacht!
Bei dem Wetter herumzulaufen hatte ich keine große Lust, und so spielte ich (wahrscheinlich ungeschickt) den Kunst-Versteher, und sah mir das alte Rathaus von Innen an. Stadtgeschäfte gibt es heute dort keine mehr, nun ist es das Museum für bürgerliche Kunst, und veranschaut den einstigen Glanz und Reichtum der Patrizier.


Als Kunstbanause war ich schnell durch, stand im Regen, und hatte immer noch eine lange Zeit zu überbrücken bis ich auf das Schiff durfte. Meine neue Lieblingslokation Spiz war nahe, so blieb mir nichts anderes übrig, als mich dort einzuquartieren. Ich wollte natürlich fast nüchtern auf das Schiff, und gab mir ein strenges Limit an Getränken, was ich auch standhaft eingehalten hatte. Nachdem sich eine Gruppe von Berufsschülern aus Bayern auf Klassenfahrt bei mir am Tisch Platz eingenommen hatten, begann der Spaß, und die Zeit ging dann doch recht schnell herum.
Trotzdem war ich froh, als ich im Taxi zum Schiff gesessen hatte. Der Fahrer fand die Adresse, aber wir waren auf einer Schnellstraße, und ein Hügel trennte uns und das Schiff. Ich ruinierte meine Schuhe und Hose im Matsch bei der Überquerung, und betrat endlich die MS Excellence Coral. Mit einem Blick auf die größte Schrägseil-Brücke von Polen verließen wir Breslau, und ich freute mich auf die folgenden Tage:

Die MS Excellence Coral in Niederschlesien
Bis auf das Chaos mit der Einschiffung war ich zuerst zufrieden mit dem Schiff. Ich wurde nett empfangen, und die Kabine war nicht gerade groß, aber für mich allein ausreichend. Es hätte schön sein können. Leider wurde es am ersten Morgen laut um sechs. Ein Schlag nach dem anderen ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Da wir angelegt hatten, schob ich das auf den Hafen, aber am nächsten Morgen ging es noch früher los. Das ging die ganze Reise so, wenn in der Nacht um zwei Uhr jemand auf dem Schiff auf die Toilette musste, hatte ich das mitbekommen. Leider wurde ich vom Personal nicht ernst genommen, beim Lärm anwesende Beschäftigte, die ich darauf angesprochen hatte, meinten albern und unnötig, dass dies von draußen kommt.
Alleinig der Kapitän hörte mir zu, und übernachtete in der letzten Nacht in der Nachbarkabine, nachdem der Lotse das Schiff verlassen hatte. Er gab mir in allen Punkten recht, und erwähnte es in seinen Bericht. Schuld war eine Pumpe und das Rücklaufsystem (oder Ähnliches). Meine nach der Reise freundlich aufgesetzte Beschwerde war unnütz, sie wurde nicht richtig gelesen und verstanden. Eine Bitte von mir wurde ignoriert, und das von der Leitung Kundendienst. Beschwerdemanagement ist anscheinend nicht die Stärke des Unternehmens.
Aufgrund dieser Ereignisse werde ich Mittelthurgau in der Zukunft meiden, meine kleine Liebesgeschichte mit drei Reisen innerhalb von neun Monaten war damit beendet. Schade. Eine Bitte an die Reederei, wenn sie mitliest: Die nervende Musik zum Wecken bei Ankündigungen, die einen gar nicht betreffen (früher Ausflug etc.) ist ähnlich der Spieluhr, die mein kleines Patenkind nach dem Verlassen des Kinderwagens nicht mehr hören konnte. Ich kann die Melodie nur sehr eingeschränkt empfehlen.
Die Ansagen der Reiseleitung waren leider nur in Schwyzerdütsch. Das war mit mir voreilig abgesprochen, aber je länger die Tour dauerte, bereute ich das. Ansagen wie: Auf der linken Seite sehen sie waren mir egal, aber: Bitte kommen sie um vier zurück zum Schiff hätte ich zur Sicherheit zusätzlich gerne in Deutsch gehört. Ich musste mich auf die Ansagen konzentrieren, und vermuten, was das bedeuten kann. Wenn man eine Buchung bei der Gesellschaft macht, muss einem klar sein, dass der Service auf Schweizer Gäste ausgelegt ist, und Deutsche in der Minderzahl sind.
Meine Tischnachbarn waren nette Schweizer, das Essen aber leider nicht ganz so fein wie bei den anderen Reisen mit der Gesellschaft (trotzdem die Note gut). Die nette Bedienung und die Küche gaben sich Mühe, alle gewünschten Gerichte von mir ohne Knoblauch zu servieren, was funktioniert hatte. Die Getränkepreise waren der Schweiz angepasst. In Deutschland nehmen Sternelokale keine 8,50 € für einen Campari Soda.

Die Crew der Bar war klasse und gab sich immer Mühe, meinen Durst zu löschen. Bis auf die Preise auf Schweizer Niveau hatte es Spaß gemacht dort zu verweilen:

Ansonsten waren die Außen- und Inneneinrichtungen schick und nie überfüllt:


Glogau / Glogow
Es ging rund 100 Kilometer von Breslau nach Glogau auf der Oder entlang. Vom ersten Augenblick an vermisste ich etwas: weitere Schiffe. Weder Frachter, Jachten, Fähren noch andere Kreuzfahrtschiffe waren zu sehen. Der Kapitän teilte mir mit, dass er auf der Hinfahrt nur ein weiteres Fluss-Kreuzfahrtschiff gesehen hatte. Die Oder ist hier noch zu flach, und so schmal, dass Brücken ausreichen, um sie zu überqueren. Es machte Spaß, die Ortschaften und Landschaften anzuschauen, bevor wir Glogau erreichten, und das Wasser war oft so ruhig, dass es schöne Spiegelungen gab:





Den zuerst gebuchten Ausflug zum Riesengebirge hatte ich wieder abgesagt, nach der Präsentation, wie er ablaufen soll. Eines von der vorgesehenen Besichtigung von zwei Schlössern wurde gestrichen, und das verbleibende konnte nicht betreten werden, da es ein geöffnetes Hotel ist. Dafür wurde ein Dokumentationsfilm präsentiert, super. Das war mir die elf Stunden Gesamtdauer nicht wert, ich erkundete lieber die Stadt. Sie wurde während der Kämpfe im Krieg zu rund neunzig Prozent zerstört, und die Altstadt lag in Trümmern. Heute hat die Stadt knapp 70 000 Bewohner, von den Kriegsfolgen ist nichts mehr zu sehen.




Die Stadt war nett und übersichtlich, auch wenn ich von einer üblen Person auf Kokain angesprochen und beschimpft wurde, weil ich keines hatte. Idioten ging es offenbar überall. Jemand vom Schiffspersonal aus Polen meinte, dass Kleinstädte bei nächtlichen Alleingängen unsicherer als die Großen sind, dort hat die Polizei die Lage unter Kontrolle. Auf dem Land könnte es schnell sein, dass man Probleme bekommen kann, wenn man als Deutscher erkannt wird. Unsicher hatte ich mich aber nie gefühlt.

Schön und interessant war der Markt und die angebotenen lokalen Produkten. Am liebsten hätte ich etwas Wurst mitgenommen, mir war aber leider nichts Sinnvolles eingefallen, was ich mit der Wurst an Bord hätten anstellen können:

Den Nachmittag nach der Abfahrt Richtung Neusalz verbrachte ich bei strahlend schönen Wetter am Oberdeck, freute mich über den gelungenen Tag, und war froh nicht am Marathon-Ausflug teilgenommen zu haben.

Neusalz / Nova Sol
Während der Fahrt nach Neusalz gab es wieder das gewohnte Bild zu sehen, keine anderen Schiffe, kleinere Ortschaften und spiegelnde Wasseroberflächen:





Wir erreichten am Abend den Ort Neusalz, und nach dem Abendessen suchte ich ein Lokal, um meine getauschten Zlotys loszuwerden. Ich hatte eine schicke Bar entdeckt, in der die meisten Gäste um die zwanzig, weiblich und hübsch waren. Ich verschlechterte in allen Kategorien den Durchschnitt. Nachdem noch Beschäftigte vom Schiff eintrafen und sich zu uns setzen, hatten wir einen schönen und gelungenen Abend abseits der Schiffs-Bar.
Den angebotenen Ausflug nach Grünwald buchte ich nicht, da ich Neusalz nicht kannte. Auch dort entstanden bei den Kämpfen im Krieg größere Schäden. Heute leben in der Kreisstadt knapp 40 000 Bewohner, und sie ist ein bedeutender Industrie-Standort.
Die MS Excellence Coral lag an der im Jahr 1927 erbauten Stahlklapp-Brücke:

daneben sich findige Maler ein Haus verschönert hatten. Was das symbolisieren soll, kann man bestimmt stundenlang diskutieren:

Das Museum (nur von außen angesehen) machte einen schicken Eindruck:

die Kirche (1839 erbaut) prägt im neoromanischen Stil das Stadtbild:

nur was diese Fassade ausdrücken soll, hatte sich mir nicht erschlossen:

Die Stadt war mir sympathisch, auch durch den Park Krasnala. Hier steht seit dem Jahr 2009 bei freiem Eintritt Salzchen, der mit 5,41 Meter weltweit größte Gartenzwerg. Seine Partnerin ist nur unwesentlich kleiner, beide erobern schnell Kinderherze:

Dieses Gebäude ist der ehemalige Werkturm vom Fertigungsgebäude der Gruschwitzwerke:

Das Gruschwitz-Textilwerk wurde als Zwirn- und Stoffwerk von Johann David Gruschwitz im Jahre 1816 in Neusalz an der Oder gegründet. 1950 ging das Werk nach Neu-Ulm und 2004 nach Leutkirch im Allgäu, wo es heute noch produziert. Diese Informationen wurden mir per Mail zugesendet, vorher war es für mich nur eine Industrie-Ruine. Vielen Dank dafür auf diesem Wege!
So schick die Villen, Kirchen und Parks auch waren, anscheinend gab es keinen Geldposten von der EU für Verkehrsschilder:

Nach dem Stadtbesuch war noch Zeit sich die Oder anzuschauen, wo ich das erste Schiff auf dieser Reise außer unserem sah:



Ich empfand die Stadt klasse, und sehr informativ. An Bord war die Meinung eine andere, es gab so gut wie nichts zu sehen, und die Ausflugsfahrer hätten nichts verpasst. In der Tat gibt es keine großen Sehenswürdigkeiten dort, aber das muss für mich auch nicht immer sein. Ich war froh, den Tag dort verbracht zu haben. Bei Bier und einem schönen Sonnenuntergang verließen wir die Stadt Richtung Deutschland, und nahmen mit der MS Excellence Coral die Richtung Niederschlesien auf.


Spreewald und Frankfurt an der Oder
Dass ich freiwillig eine Kahnfahrt im Spreewald machen würde, hätte ich drei Wochen vorher nicht einmal ansatzweise geahnt. Nachdem mir fünf unabhängige Personen dazu rieten und davon schwärmten, überdachte ich meine Befürchtung, dass dies Kitsch-Tourismus vom Feinsten ist, und buchte den Ausflug. Zum ersten Mal sah ich die MS Excellence Coral vom Ufer aus fahren, als wir in den Bus in Crossen einstiegen.

Nach der langweiligen Busfahrt zum Ort Lübbenau, der eingebettet im UNESCO Biosphärenreservat Spreewald liegt, ging es vom Busparkplatz zu Fuß durch eine staubige Baustelle zu dem Großer Kahnhafen. Hier liegen die Kähne, wo seit 150 Jahren die Spreewald-Kahnfahrten starten. Da es noch keine Saison war, waren wir fast die einzigen Passagiere, die auf eine Fahrt warteten. Die Gurkenmeile (eine Aneinanderreihung von Verkaufsständen der ansässigen Betriebe) war lediglich ein paar Gurkenmeter, nur ein Stand war aufgebaut und geöffnet. Ich möchte nicht wissen, was hier im Sommer los ist, wenn Hochbetrieb ist, so war es mir viel lieber.
Es wurde darauf hingewiesen, dass der Kahnführer seine Erläuterungen von hinten vorträgt, und vorn man/frau nur sitzen soll, wenn man gut hört. Dadurch hatte ich kein Problem die erste Reihe zu bekommen, was mir als Fotograf natürlich recht war. Kurz nach Beginn wurde ein Stopp beim Drive-in angeboten, wo Gurken und Schmalzbrote angeboten wurden. Genutzt hatte es keiner von uns an Bord.

Bereits nach paar Minuten war ich froh gewesen, vorn gesessen zu haben. Die Aussicht war klasse, und es war leicht, das Gerede des Kahn-Führers auszublenden. Er erzählte einen Witz nach dem anderen, ich konnte mit den Schwiegermütter-Witzen nicht viel anfangen. Und das, obwohl Calau im Spreewald gelegen, bekannt für Witz und Tradition ist, und dort der Kalauer erfunden wurde. Ich sah mir lieber die tolle Natur an:



Idyllische Szenen:





und interessante Gebäude:




was Spaß trotz Kälte bereitete. Nach einer Stunde hatten wir einen Stopp für das Mittagessen, und meine Meinung, dass Ausflugslokale für Gruppen nur Massenabfertigung sind und nichts taugen, wurde bestätigt. Wir waren an unserem Tisch einstimmig überzeugt, dass die Tomatensuppe wie eine Fertig-Soße einer Currywurst schmeckte. Ich hatte zum Glück zum Hauptgang den Hirschgulasch mit gutem Kantinen-Niveau gewählt, die Grützwurst hätte ich nur kurz vor dem Verhungern probiert. Auf ein Bild verzichte ich, um niemanden den Appetit zu verderben, jeder der Ferien auf dem Bauernhof gemacht hat, kennt den Anblick. Wenigstens war das lokale Spreewald Bier köstlich, aber teuer (zwei Bier, acht Euro mit Trinkgeld). Auf das Dessert verzichtete ich, und spazierte etwas durch die Umgebung. Zeit genug war, bis die restlichen Gäste ihr Dessert und den Kaffee haben, bezahlen, Toilettengang usw. dauert in der Regel ja ewig.
Der Ort wurde mir sympathisch mit diesem Verbotsschild:

Ein Leben für mich geschaffen am Wochenende: Ausschlafen, Sportverbot, und danach Ausgehen. Ich überlegte mir, dass dies wahrscheinlich für die Gesundheit doch nicht das Beste ist, und verwarf den kurzfristig geplanten Umzug dorthin.
Die Weiterfahrt war ähnlich wie vor dem Essen, die Bilder oben sind ein Mix von beiden. Die Fahrt war schön und danke an alle, die sie mir empfohlen hatten. Ich hatte mir es wilder mit weniger Gebäuden vorgestellt, was es auch vor paar Jahren nach Aussage von Reisenden, die dies in der Vergangenheit gemacht hatten, war. Die gesamte Fahrdauer von zwei Stunden war ausreichend für mich. Vor Ort werden Touren bis zu zehn Stunden angeboten, das wäre mir zu lange. Nach der Rückkehr zum Hafen kaufte ich natürlich die obligatorischen Gurken, die in der Tat gut schmecken, das war auch meine Mitbringsel an meine Freunde, die sich (hoffentlich) darüber freuten.
Das danach unmittelbar wieder ein Lokal besucht wurde mit Kaffee und Kuchen hatte ich nicht verstanden, nur eine Stunde nach dem Mittagessen. Da das Gebäude inmitten einer Baustelle lag, gab es leider keine vernünftige Möglichkeit zum Spazierengehen. Ich hätte mir viel lieber etwas angeschaut, anstatt einzukehren. Ob der gesamte Ausflug gelungen und wert war, weiß ich bis jetzt noch nicht. Von den neun Stunden Gesamtdauer verbrachten wir zwei im Boot, der Rest beim Essen und Busfahren. Generell versuche ich Ausflugs-Fahrten bei Kreuzfahrten zu vermeiden, in dem Fall war leider kein Besuch vom Spreewald individuell möglich.
Während wir den Ausflug durchführten, fuhr das Schiff von Crossen nach Frankfurt an der Oder, wohin wir mit dem Bus befördert wurden:


Zeit für einen Besuch war noch. Viel wusste ich nicht über die Stadt, und erwartete wenig. Die Innenstadt hatte mir überraschend gut gefallen, im Nachhinein hätte ich vielleicht meinen Nachmittag dort verbringen sollen anstatt in Bussen oder Lokalen zu sitzen:


Ich wollte die örtliche Gastronomie testen, und suchte ein Lokal. Ich sah vier Mädels und fragte nach einem Bereich mit netten Lokalen. Die Girls waren amüsiert und eine sagte: „Sie sind in Frankfurt an der Oder, nicht am Main!“. Die spontane Antwort war amüsant. Ich hatte trotzdem ein nettes Lokal gefunden, die Bar Marlene. Es stellte sich heraus, dass sie erst seit sechs Tagen aufhatte, und da nicht viel los war, hatten der Inhaber und der Barkeeper (aus der Schweiz!) Zeit sich mit mir zu unterhalten, und ich viel über die Stadt erfuhr. Danke ihr beiden dafür und viel Erfolg für die Zukunft!
Groß Neuendorf, Chorin und Uckermark
Nach einem entspannten Morgen an Bord hatten wir am Mittag einen Stopp in Groß Neuendorf, ein Ortsteil der Gemeinde Letschin im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Man konnte an Bord auf dem Weg nach Oderberg bleiben, oder einen Ausflug Uckermark und Kloster Chorin buchen. Die Oder hatte ich mittlerweile genug gesehen, und das Kloster Chorin hörte sich interessant an, zumal die Fahrtzeit nicht so lange wie am Vortag war. Vorher war aber noch genug Zeit den Ort mit seinen 500 Bewohnern anzuschauen, in seiner Glanzzeit nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Bevölkerungszahl noch bei 2 000.
Auffallend war das schicke Hotel Maschinenhaus direkt am Hafen. Urlaub dort möchte ich dort eher nicht machen, aber die Architektur war sehenswert (einer der Waggons beherbergt ein kleines Theater):

und weckte kindliche Gefühle in mir:

Ich empfand das ländliche Ortsbild interessant, mit Landfrauencafé, alten Gaststätten, Trabis, Busfahrpläne mit zwei täglichen Abfahrten und Traktoren als meist gesehenes Fortbewegungsmittel:


Schade, dass der Laden von Anna Menzel geschlossen war, ich stehe auf Drogen, und per Handy war sie mit der Telefonnummer 62 leider nicht erreichbar:



Das hatte mir klasse gefallen, ein Ort wie ich ihn so in Deutschland noch nicht gesehen habe. Nun war Zeit zurück zum Schiff zu dem Ausflug zu gehen. Naiv wie ich war, ohne mich groß vorbereitet zu haben, dachte ich, dass das Kloster bewohnt ist, bis zur Frage einer Mitreisenden, ob ich mit zu der Ruine fahren wurde. Normal informiere ich mich besser über das, wo ich hinkomme, dort hatte ich kläglich versagt. Nach einer nicht allzu langen Fahrt erreichten wir das Kloster Chorin, eine ehemalige Zisterzienserabtei. Das Wetter war großzügig ausgedrückt mies, gespannt hörten wir trotzdem der Erläuterungen des Reiseleiters zu:

Trotz des Dauerregens fand ich das Gebäude äußerst interessant. Ich entfernte mich wie immer von der Gruppe und schaute mir in Ruhe die einzelnen Räume an. Es wird von einer mir unbekannten Person das bedeutendste und edelste Werk der Frühgotik im Gebiet des norddeutschen Ziegelbaus ernannt, ohne beurteilen zu können, ob das wirklich stimmt. Wer den Märchenfilm Die Prinzessin auf der Erbse kennt, kommt die Lokation vielleicht bekannt vor, das Kloster war der Drehort des Films.






Schade für das schlechte Wetter, trotzdem lohnte sich der Besuch. Die Weiterfahrt ging zu der Stadt Angermünde, im Landkreis Uckermark im Land Brandenburg, und immerhin ein staatlich anerkannter Erholungsort. Da es weiterhin regnete, schätze ich, dass grob geschätzt 97,2 % der Gäste lieber zurück zum Schiff gefahren wären, wir hatten aber einen längeren geplanten Aufenthalt dort. Laut der Reiseleitung gibt es nur eine Möglichkeit zum Einkehren, ein Café. Ich ignorierte den Hinweis, und schaute mir in paar Minuten erst einmal die Stadt an:

Wer meint, dass das Bild mit einem kompletten Gebäude ohne einen abgeschnittenen Turm besser aussieht, hat recht. Durch den Regen gab es keine Qualitäts-Kontrolle vor mir und nur lieblos gemachte Bilder, ich zog die örtliche Gastronomie vor. Auch die Touristeninformation empfiehlt den vorgeschlagenen Treff meiner Mitreisenden, damit gab ich mich aber nicht zufrieden. Nach kurzer Suche fand ich den Schweizer Hof (mit der Schweiz hatte ich es im Urlaub). Das war Nostalgie pur, ein gemütlich altes Lokal mit bewegter Vergangenheit, was die angeschlagene Chronik aussagte. Das Motto der Kneipe ist laut Internet „Ich gehe mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir. Da vorne ist’ne Taverne, da tausch ich das Ding gegen Bier“. Da ich leider zufällig keine Laterne dabei hatte, bezahlte ich mit Ost-Mark Euro, gibt schlimmeres. Ich empfand die Gaststätte klasse, und war froh nicht auf den Reiseleiter und die Touristen-Information gehört zu haben.
Am Abend mussten wir durch das Schiffshebewerk in Niederfinow, was etwas chaotisch wurde. Fast zur gleichen Zeit wurde ein Gala-Diner angekündigt, die Schiffsleitung gab sich die größte Mühe das zu koordinieren. Es gelang nicht ganz, aber für die Begleitumstände mit dem schlechten Wetter war auch Petrus daran schuld. Von der Ferne waren beide Werke früh zu sehen:



Wer wissen möchte, warum das neue Werk noch nicht im Betrieb ist, empfehle ich eine einschlägige Suche im Internet (Stichwörter Pleiten, Pech, Pannen), angeblich wurde es technisch aufwendiger gestaltet als erwartet. Bei der Erklärung an Bord bat die Reiseleitung alle Deutsche jetzt weghören, wenn ich das mit meinen minimalen Schwyzerdütsch-Kenntnissen richtig verstanden hatte. Im Jahr 2008 wurde der Bauauftrag vergeben. Der Flughafen Berlin, der Bahnhof Stuttgart und die Hamburger Elb-Harmonie lassen grüßen.
So benutzten wir noch das alte Werk, und das war spannend. Das hatte was, ohne es groß beschreiben zu können. Mit einem Kreuzfahrtschiff in einem Fahrstuhl zu fahren, hatte ich bislang noch nicht erlebt. Aus allen Ecken spritze Wasser (und zum Glück kein Öl), nass wurde alle, die sich das angeschaut hatten. Das machte nichts, an Bord war es nicht kalt und trocknen tat es von allein. Das Erlebnis war klasse, und die positive Überraschung der Reise:




Zu nächtlicher Stunde waren wir in Eberswalde angekommen. In die Stadt mit seiner fiesen Vergangenheit wie eine Jagd auf Afrikaner, ohne dass die leider straflos gebliebene Polizei eingeschritten war zu gehen, hatte niemand mehr Lust. Einen Ort, an dem heute noch Neonazis ungestört shoppen gehen können, wollte niemand besuchen.
Oranienburg, Tegel, die Heimreise und das Fazit
Wir hatten einen technischen Stopp in Oranienburg, den die meisten Gäste nutzten, um einen Ausflug nach Berlin zu unternehmen. Mein Plan war von hier mich nach Potsdam durchzuschlagen, was nach der Routen-Änderung natürlich nicht mehr möglich war. Nach Tegel wäre ich sicherlich auch gekommen, aber die Wettervorhersagen waren schlecht, so blieb ich vorerst an Bord. Beim Blick auf die Uhr war meine Überlegung, ob ich wenigstens kurz herausgehen konnte für einen kleinen Spaziergang. Was mich dort erwartete, wusste ich nicht, die Ansagen hatte ich wie immer nicht verstanden. Nachdem ich dem Kapitän hochheilig versprochen hatte, pünktlich wieder an Bord zu sein, gab er sein Okay. An dieser Stelle meinen Dank an ihn, er hatte für alle meine Anliegen Verständnis und er ist ein toller Mensch.
Was mich vor Ort erwartete, war für mich der emotionsreiche Moment der Reise. Unerwartet war ich im Klinkerwerk Oranienburg gelandet, was eine Großziegelei und ein Außenlager des KZ Sachsenhausen war. Ohne das groß zu kommentieren, die Mahnmale, Gedenksteine, Informationstafeln und verbliebene Gebäude machten mich sprachlos und traurig, ich war den Tränen nahe. Wie krank müssen die Menschen gewesen sein, die dies organisiert hatten. Allein der Begriff Arbeitskommando Klinker ist schon barbarisch.




Es dauerte eine Weile, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Die Fahrt von Oranienburg nach Tegel war entspannt, es war fast niemand an Bord, und es gab viel zu sehen. Mir war nicht bewusst, dass Tegel so große Seen hat, ich bin kein Fenstersitzer im Flugzeug außer bei Flügen innerhalb von Grönland.







In Tegel angekommen, lief ich etwas herum. Natürlich wollte ich den Müll der Reise in die Parkanlagen werfen, dieses Schild hielt mich aber davon ab, schade:

Anscheinend gab es früher mehr Bäume dort:

Das Wetter war nicht so schlecht wie vorhergesagt, mein Spaziergang entlang der Promenade war sehr entspannt, bevor ich wieder auf das Schiff zum letzten Abendessen gegangen war:

Am nächsten Morgen um viertel vor fünf war die letzte Nacht auf dem Schiff vorbei, mit der üblichen Klopperei. Später ging es weiter mit der lauten, kindischen und bereits erwähnten Spieluhr-Musik. Dann klopfte das Zimmermädchen, weitere Ansagen und und und …, an Schlaf war nicht ansatzweise zu denken. Der Abschied vom Schiff war so wie auf der ganzen Reise, auf ein Ruhebedürfnis wurde keine Rücksicht genommen.
Nach dem Auschecken und der Taxi-Fahrt zum Flughafen war an den nicht besetzten Abfertigungsschaltern bereits eine lange Warteschlange an Passagieren. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so lange gewartet zu haben, um das Gepäck abzugeben, und die Sicherheitskontrolle hinter mir zu bringen. Ich war hundert Minuten vor Abflug am Flughafen, am Gate angekommen konnte ich direkt einsteigen. Der Flug ging schnell vorbei, und ich war froh zu Hause, ohne das Klopfen wieder vernünftig schlafen zu können.
Schade, es hätte eine schöne Tour sein können ohne den Lärm. Wer meint, dass ich mich nicht so anstellen soll, und es bestimmt nicht so schlimm wie beschrieben war, kann froh sein, ein Tiefschlaf-Talent zu sein. Das Wetter war für einen April in Polen gut, achtzig Prozent schien die Sonne. Draußen an Deck war es trotzdem manchmal sehr kühl. Die angesehenen Orte waren interessant, ich habe viel gelernt während der Reise. Das Lied Freiheit von Marius Müller-Westernhagen ging mir oft durch den Kopf, das war ja eher Mangelware früher im Osten. Die Reise war positiv gesehen geschichtsträchtiger als gedacht. Mittelthurgau muss nicht mehr sein, ich suche trotzdem weiterhin nach Kreuzfahrten, die mich zu besonderen Plätzen führen.
