Reisebericht: Mit MS Silver Discoverer unterwegs in Asien

Von Singapur nach Thailand, zu Orang-Utans, Seezigeunern und vielen Inseln

Die Planung und die Anreise

Meist mache ich im November meinen längsten Urlaub im Jahr. Damit umgehe ich ein Volksfest direkt vor meiner Haustür, und ich habe meine Ruhe. Das war im Jahr 2016 nicht anders. Für meinen geliebten Norden ist die Jahreszeit zu kalt und dunkel. So suche in jedem Jahr eine Destination mit möglichst einem noch nicht besuchten Land aus. An eine Kreuzfahrt in Asien mit der MS Silver Discoverer dachte ich am Anfang noch nicht.

Die Entscheidung, wo ich im Jahr 2016 hinfahre, wurde schnell getroffen. Die Eröffnung des Flughafens der kleinen Insel St. Helena mitten im Atlantik war im Jahr 2016 geplant. Es ist ein Traum von mir dort einmal hinzufahren, eine Schiffsreise mit vielen See-Tagen ist mir aber zu aufwendig und langweilig. Ich buchte auf der kleinen Insel, auf die Napoleon deportiert wurde, eine Unterkunft, die Flüge von Frankfurt nach Johannesburg und zurück, ein Vor- und Nachprogramm in Südafrika mit Safaris, und wartete auf die Buchungsfreigabe der Inselflüge.

Leider schauten die Verantwortlichen bei den Bauarbeiten in Berlin ab. Es war schnell klar, dass die Eröffnung des Flughafens wegen Scherwinden am Landepunkt auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, schade. Allein das Südafrika-Programm wollte ich nicht machen und stornierte meine Reservierungen.

Im Sommer des Jahres war ich mit einem Expedition-Schiff der Reederei Silversea in Russland unterwegs, das hatte mir klasse gefallen:

Ich studierte die Angebote des Anbieters, und fand eine Kreuzfahrt in Asien mit der MS Silver Discoverer, die mich interessierte. Diese begann in Singapur, da war ich schon oft und für mich nur der Ausgangspunkt. Das erste Ziel war Sumatra in Indonesien, beginnend mit einer Fahrt zu dem Gunung Leuser Nationalpark, mit einer Übernachtung inklusive einer Orang-Utan-Safari zu Fuß, und Banda Aceh. Das zweite Ziel klang nach Katastrophen-Tourismus, und ist es wahrscheinlich auch. Beim fürchterlichen Tsunami im Jahr 2004 wurde die Stadt schwer getroffen. Nach Schätzungen kamen dort 25 000 Menschen ums Leben. Ohne das Unglück hätte ich die Stadt nie wahrgenommen.

Wegen dieser beiden Zielen hätte ich die Reise noch nicht gebucht. Die nächsten Destinationen interessierten mich viel mehr. Es waren neun Reiseziele im Mergui-Archipel in Myanmar geplant, ein unbekanntes Land für mich. Anstatt der üblichen Sehenswürdigkeiten auf den touristischen Highways wurde exotisches Terrain (wo, wer oder was ist Frost Island?) angesteuert. Auch Kontakte mit Seezigeunern wurden dort angekündigt. Ist es nicht faszinierend Naturvölker kennenzulernen, die eventuell noch einen Pentium 4 besitzen und Windows XP installiert haben? Das überzeugte mich, und ich entschied mich, die Kreuzfahrt zu buchen.

Durchgeführt wurde sie mit der MS Silver Discoverer, welche Platz für 120 Gäste bietet, und der geringe Tiefgang es ermöglicht, auch entlegene Inselgruppen in Asien zu erkunden.

Die MS Silver Discoverer
Die MS Silver Discoverer in Asien

Auf den letzten Drücker anzureisen, plane ich nie. Ich war lange nicht mehr in Hongkong, ein Wiederbesuch stand schnell fest. Vor ein paar Jahren besuchte ich Taipeh, die Hauptstadt von Taiwan. Das Land und die Stadt fand ich interessant, und einfach zu bereisen. Ich schaute nach allen Städten, die in Taiwan mit dem Flugzeug von Hongkong aus zu erreichen sind, die Entfernung ist nur eine Flugstunde.

Letztlich wählte ich die zweitgrößte Stadt der Republik China, Kaohsiung, aus. Im Internet war das Attribut zu lesen: wird häufig als seelenlose Industriestadt wahrgenommen. Das schockte mich nicht, ich war gespannt, wie dort mein persönlicher Eindruck war. Gebucht wurde eine bezahlbare Unterkunft im besten Hotel der Stadt, dem Grand Hotel Hi Lai. Für den Tarif gibt es in Hongkong mehrere Sterne tiefer oder eine Besenkammer. Das Vorprogramm endete mit drei Übernachtungen in Singapur, um mich in aller Ruhe auf die Kreuzfahrt einstimmen zu können.

Später gab es eine Änderung des Routings, die geplante Übernachtung direkt im Nationalpark wurde gestrichen. Dafür wurde Sabang auf der Insel Weh hinzugefügt. Das war okay für mich, einmal Koffer packen weniger, und ein fremdes Ziel mehr. Die Begeisterung für die Reise war groß, und ich zählte die Tage, bis es endlich so weit war.

*Chef-Schleimer-Mode an*

Als geborener fleißiger Malocher arbeitete ich am Abflugs-Tag, und war dadurch so erschöpft beim Nachtflug der Lufthansa nach Hongkong, dass ich die meiste Zeit des Fluges verschlief.

*Chef-Schleimer-Mode aus*

Die Crew an Bord war nett, und der Service einwandfrei, nur der Idiot in meiner Reihe links von mir schikanierte die Besatzung und die Gäste. Schade, dass das Benehmen mancher Passagiere oft zu Hause bleibt, oder nie eines vorhanden war. Letztich war das egal. Es gab ein Ereignis während des Fluges, das mich den ganzen Urlaub nicht losgelassen hatte. Mehr dazu später.

Hongkong war erreicht, und der Spaß konnte beginnen. Die Einreise ging schnell, und das Gepäck war zügig da. Es herrschte eitler Sonnenschein, und Zinnis asiatische Wochen waren eröffnet.

Hongkong

2. bis 5. November 2016

Nach der schnellen Einreise gab es keine Wartezeit auf ein Taxi. Aussuchen kann der Gast den Fahrer nicht, es wäre besser gewesen. Seine Haupttätigkeit war während der Fahrt ein Ballerspiel auf seinem Handy, und nicht die Konzentration auf den Verkehr. Anmerkungen waren sinnlos und wurden nicht verstanden. Ich war froh, wie wir beide gesund im Hotel Holiday Inn Nathan Road angekommen waren. Erst dachte ich, dass er mich an die falsche Adresse gefahren hatte, stellte aber fest, dass das Hotel gerade die Lobby umbaute, und mehr an eine Baustelle anstatt ein Hotel erinnerte. Die Bar in der ersten Etage wurde geviertelt, und der Rest zur Rezeption umgewandelt. Nicht richtig schön, aber kein Drama, da mein Zimmer nicht betroffen war.

Wichtiger war, dass ich keinen Jetlag bekomme. Es gab kurz vor der Landung Frühstück, und wegen der Zeitverschiebung war es in Hongkong bereits später Nachmittag. So schlenderte ich durch die Umgebung, und fand die Ashley Road, ein beliebter Treff am Abend, um auszugehen. Ich entdeckte den urigen Pub Ned Kelly last Stand um etwas essen. Danach wurde eine Bar mit tollen Bieren von einheimischen Brauereien besucht, dem Kowloon Taproom:

Zinni im Kowloon Taproom Hongkong
Zinni im Kowloon Taproom Hongkong

Die Zeit ging schnell vorbei beim Probieren der Biersorten, und ich wurde müde. Ich hatte gottlob dadurch nie Jetlag auf der ganzen Reise.

Am nächsten Morgen war strahlender Sonnenschein, was Lust auf Erkundungen machte. Von Kowloon auf dem Festland, wo mein Hotel war, gab es tolle Blicke auf die Skyline von Hongkong Island:

Die Skyline von Hongkong
Die Skyline von Hongkong Island
Die Skyline von Hongkong Island
Blick auf die Skyline von Hongkong Island

Angelockt vom Schiffsverkehr buchte ich eine Hafenrundfahrt. Für den Preis hätte ich aber auch das ganze Liniennetz aller Fähren der Stadt abfahren können. War trotzdem nicht richtig teuer und hatte Spaß gemacht.

Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Blick auf Hongkong
Blick auf Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Blick auf Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong
Eine Hafenrundfahrt in Hongkong

Für Touristen, dich sich gerne Hochhäuser anschauen, war es ein Traum-Ausflug. Für den Rest ein leichter Weg, den Stress der Stadt wenigstens kurz hinter sich zulassen. Viel mehr Programm machte ich an dem Tag nicht, und ließ es anschließend langsam angehen. Am Abend wurden fehlende Biersorten meiner neuen Brauerei-Lieblingsbar ausprobiert, bevor es zu einem Absacker in die Hotelbar zurückging. Ich war erstaunt, dass örtliche Schönheiten mit beruflichen Absichten die Mehrheit der Gäste waren. Das hätte ich in Hongkong nicht erwartet, erst recht nicht im Holiday Inn. Nachdem mich alle angelächelt hatten, winkten und blinzelnden, und erkannten, dass ich kein Interesse hatte, gaben die Damen zum Glück auf und es war Ruhe.

Das Frühstück am nächsten Morgen gab ich die Attribute: Teuer, ungemütlich, schlecht. Selten ein solcher Müll für so viel Geld bekommen, schade. Viel schöner wurde es danach. Eine HKFFK (Hong-Kong-Frequent-Flyer-Kollegin) gab mir den Tipp die Insel Lamma zu besuchen. Das erwies sich als Glücksgriff. Die Star Ferry, die seit dem Jahr 1888 zwischen Kowloon und Hongkong Island pendelt, war mein erstes Beförderungsmittel auf der Tour. Keine große Sache, die Fähren gehen alle paar Minuten und haben ausreichend Platz:

Drängeln für nichts / Star Ferry / Hongkong
Drängeln für nichts / Star Ferry / Hongkong

Was vorher gedrängelt und geschubst wurde, um an Bord zu gehen, verstand ich nicht. Später doch, da dies überall in der Stadt der Fall war. Keiner lacht, hat eine Sekunde frei und denkt nur an sich selbst. Touristen werden angesteckt. Beim Fahrstuhl wird fix der Knopf zum Schließen gedrückt, wenn jemand kurz vor dem Einsteigen ist. Ein älterer lokaler Hänfling musste eine Kiste ein paar Stufen hochtragen, was er mangels Kraft nicht packte. Ungefragt half ich ihm. Danach ging er einfach weg, ohne einen Dank. Das, und vieles mehr habe ich so extrem weltweit noch nie erlebt. Bei früheren Besuchen der Stadt kannte ich das nicht.

Es wird gerotzt an jeder Stelle, so viel die Schleimdrüsen hergeben. Hongkong hat Lächeln und Anstand verloren nach der Übergabe an China, schade. Die zahlreichen Nervensägen, die einem dort eine echte Rolex, eine Plüsch-Handtasche oder anderen Mist andrehen wollen in den Straßen, machen die Situation nicht besser.

Die Weiterfahrt mit einer Fähre zur Insel Lamma war weitaus entspannter. Im kleinen Ort Sok Kwu Wan meinte ich in einer anderen Welt zu sein. Mir gefällt dieses Superlativ nicht, aber hier gebrauche ich es gerne. Einheimische grüßten, und halfen bei der Suche nach dem richtigen Weg. Es gibt zwei Fähr-Anlegestellen auf der autofreien Insel. Man kann von einer zur anderen wandern, was ich tat. Das war wunderschön und Natur pur, aber auch heiß und schweißtreibend.

Sok Kwu Wan Lamma Island / Hongkong
Sok Kwu Wan Lamma Island / Hongkong
Sok Kwu Wan Lamma Island / Hongkong
Ein Strand auf Sok Kwu Wan Lamma Island / Hongkong
Ein toller View auf Lamma Island / Hongkong
Ein toller View auf Lamma Island / Hongkong

Hier der spektakulärste Ausblick, wow!:

Ausblick auf? (keine Ahnung)
Ausblick auf? (keine Ahnung)

Die Insel hat überraschend schöne Strände, und das so nahe von der Metropole entfernt.

Lo So Shing Beach / Lamma Island / Hongkong
Lo So Shing Beach / Lamma Island / Hongkong

Bei der Hung Shing Yeh Beach sollte man sich auf die richtige Seite ausrichten:

Hung Shing Yeh Beach / Lamma Island / Hongkong
Hung Shing Yeh Beach / Lamma Island / Hongkong

und das Kraftwerk im Hintergrund ausblenden:

Hung Shing Yeh Beach / Lamma Island / Hongkong
Hung Shing Yeh Beach / Lamma Island / Hongkong

In Yung Shue Wan, der größere der beiden Häfen, war ich wieder in der Realität zurück.

Yung Shue Wan / Lamma Island / Hongkong
Yung Shue Wan / Lamma Island / Hongkong

Dort war Trubel hoch drei, der Hongkong-keine-Zeit Virus ist in Yung Shue Wan angekommen. Zum Glück waren die meisten Gäste zu bequem, diese Wanderung zu machen. Ich wollte nur noch zurück, die nächstmögliche Fähre war aber ausgebucht. Vielleicht stehen für solche Fälle Schiffe auf Abruf bereit, unverhofft ging zehn Minuten später eine außerplanmäßige Beförderung, um die gestrandeten Passagiere zu befördern, Glück gehabt.

Ich wollte mir ein Sakko für die Kreuzfahrt kaufen, und ging nach einer Empfehlung dafür in das riesige Shopping-Center Harbour City. Man kann mir gerne die Attribute nicht belastbar und kann mit Stress nicht umzugehen geben. Aber dort war ich aufgrund der Größe des Komplexes, den vielen Menschen und dem ganzen Drumherum nervös und irritiert. Ich entdeckte das vorgeschlagene Geschäft nach einiger Zeit. Bei keinem Produkt war ein Preis angeschlagen, und ich wusste nicht, ob gehandelt werden soll oder nicht. Ich wählte vernünftig den Rückzug, und war froh unbeschadet im Hotel zurück zu sein. Kein Fahrer hält wegen eines Fußgängerstreifen, das war fast so schlimm wie zuletzt in Frankreich erlebt.

Der Barbesuch im Hotel verlief wie am Abend zuvor. Zum Glück fand ich einen Platz ohne grinsende Damen mit gewissen Absichten als Nachbarin. Ich unterhielt mich mit Herren aus dem Nahen Osten über die gleiche Situation dort, und warum Luxus-Hotels so etwas dulden. Eine passende Antwort fanden wir nicht.

Am nächsten Morgen ging es zur (fast drei) Millionenstadt Kaohsiung im Westen von Taiwan. Das zog sich, trotz eines kurzen Fluges. Der Taxifahrer zum Flughafen war ein Rüffel, er half mir nicht mit dem Gepäck ein- und ausladen (ist nicht einmal ausgestiegen). Er rechnete einen ungerechtfertigten Aufschlag (was als Trinkgeld geplant war und gestrichen wurde), und setzte mich trotz Beschwerden im falschen Terminal-Bereich aus. Beim Check-in erwies sich der Online-Check-in-Bag-Drop-Counter Bereich langsamer als ein herkömmliches Einchecken, und meine 1 3/4 Stunde Anwesenheit vor Abflug wurde langsam knapp.

Ein Mitarbeiter der China Airways beruhigte mich, der Flug hätte ohnehin Verspätung, na dann. Kurz vor dem Erfrierungstod (im Flughafen war es bitterkalt) ging ich an Bord der China Airways, um mich davor zu retten. Der Airbus A330 war geräumig und auf Langstrecke ausgelegt. Es gab deutschsprachige Kinofilme, bei einer Flugzeit von einer Stunde natürlich nur in Ansätzen. Die Crew war flink und musste es sein, es gab eine warme Mahlzeit während dem kurzen Hopser. China Airways hatte mich an Bord überzeugt, bei den Prozessen am Boden würde ich mir Verbesserungen wünschen.

Kaohsiung / Taiwan

5. bis 7. November 2016

Die Einreise in Taiwan war zügig, trotz eines Andranges an Passagieren nicht nur von unserem Flug, den ich so nicht in Kaohsiung erwartet hatte. Der Taxifahrer brachte mich anständig und ohne dabei etwas zu spielen schnell zum Grand Hotel mitten in der Stadt. Ich war angetan beim Betreten des Zimmers. Es war riesig (denn es gab ein Upgrade), mit einem sagenhaften Smog-freien Ausblick:

Aussicht auf Kaohsiung
Aussicht auf Kaohsiung

Das Hotel machte einen großartigen Eindruck. Hier das Meeresfrüchte-Buffet zum Mittagsessen:

Lunch im Grand Hotel Kaohsiung
Lunch im Grand Hotel Kaohsiung

Was ich zuerst in Kaohsiung gesehen hatte, gefiel mir:

Blick auf Kaohsiung
Blick auf Kaohsiung

Im Pier-2 Art Center, ein ehemaliges Hafengelände, und heute regelmäßiger Veranstaltungsort, nimmt man sich anscheinend selbst nicht ernst:

Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Pier-2 Art Center in Kaohsiung

und die Architekten müssen noch lernen, wie man Häuser richtig herum baut:

Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Pier-2 Art Center in Kaohsiung

Es herrschte eine lockere und entspannte Stimmung, der Nervensägen-Anteil war bei null, und vor dem Personal hatten alle Respekt:

Das Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Das Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Das Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Einer vom Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung

Beim Abendessen wählte ich das Hot-Pot Restaurant im Hotel. Zu zwei unterschiedlichen Brühen gab ich Gemüse, Fisch und/oder Fleisch hinzu und bestimmte die Garstufe selbst. Das funktionierte auf Anhieb, und war sehr delikat. Kneipen für ein Bier danach gab es genug, und man hatte angenehm seine Ruhe.

Beim Blick am nächsten Morgen aus dem Fenster war die Sonne vom Vortag weg, es gab Smog, der sich in der Nacht breit gemacht hatte:

Smog in Kaohsiung
Smog in Kaohsiung

Ein Taxi war bestellt, um die Umgebung kennenzulernen, leider war zur vereinbarten Uhrzeit niemand zu sehen. Es stellte sich heraus, dass meine Abholung bei dem Namen Gerald an eine Frau dachte, und mich nicht erkannte. Ansonsten wäre es einfach gewesen, fast immer sah ich in Taiwan nur asiatische Gesichter. Als mein Geschlecht geklärt war, fuhren wir los. Der Fahrer machte einen sicheren Eindruck. Sein Englisch war nicht das Beste, aber im Großen und Ganzen hatte ich ihn verstanden. Er erwies sich als kundiger Guide und Chauffeur, das war wichtiger.

Die Landschaft von Taiwan besteht größtenteils aus Bergen, und um diese zu sehen, erschien mir die Maolin Scenic Area am geeignetsten.

Nach einer Stunde Fahrtzeit erreichten wir das Maolin National Park Purple Butterfly Valley. Wer die Satire Das Tal der Millionen Schmetterlinge von Ephraim Kishon kennt, kann sich in etwas vorstellen, wie ich mir dort vorgekommen war. Laut Guide hätten wir die optimale Uhrzeit gewählt, um eine Unmenge von Schmetterlingen zu sehen. Ich will nicht wissen, wie es zu anderen Zeiten ist, gesehen hatte ich leider nur wenige.

Zinni im Maolin National Park / Purple Butterfly Valley
Zinni im Maolin National Park / Purple Butterfly Valley
Maolin National Park / Purple Butterfly Valley
Maolin National Park / Purple Butterfly Valley

Danach erreichten wir eine Hängebrücke (Duo-Na Bridge), die in eine tolle Landschaft gebaut wurde:

Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge
Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge
Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge
Im Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge

Ich lief allein darüber, mein Guide wollte mich auf der anderen Seite abholen. Nach der Überquerung ging ich einen Pfad auf Holzstegen weiter entlang, was nicht vorgesehen war, ich hatte den Fahrer wohl missverstanden.

Maolin National Scenic Area
Maolin National Scenic Area

Macht nichts, Zeit war genug und die Wanderung war klasse, mit tollen Aussichten:

Maolin National Scenic Area
Maolin National Scenic Area
Maolin National Scenic Area
Im Maolin National Scenic Area

Da wir unsere Telefonnummern ausgetauscht hatten, trafen wir uns schnell wieder.

Nun fuhren wir zu der kleinen Ortschaft Kungadavane. Dort leben Rukai, eines der eingeborenen Völker von Taiwan. Manche Häuser sind auf Steinplatten-Lagen gebaut, und herumliegende geschnittene Steine zeigen, dass dies heute noch praktiziert wird:

Kungadavane / Maolin National Scenic Area
Kungadavane / Maolin National Scenic Area
Kungadavane / Maolin National Scenic Area
In Kungadavane / Maolin National Scenic Area

Das Dream-Team verließ den Park:

Mein Guide Charlie (rechts) und Zinni im Maolin National Scenic Area
Mein Guide Charlie (rechts) und Zinni im Maolin National Scenic Area

und wir erreichten das Buddhist Memorial Center (oder Fo Guang Shan Buddha Museum genannt). Das Gelände ist ein kulturelles-, religiöses- und Bildungs-Museum. Beim Betreten der Front-Hall dachte ich, es wäre ein Shopping-Center. Selbst mein Hotel in der Stadt hatte zwei gastronomische Betriebe dort. Genervt hatte niemand, es wurden lokale Spezialitäten zum Probieren angeboten, und ich bekam ein Buch über Buddhismus geschenkt.

Die Außenanlagen hatten mir viel besser gefallen. Was der süße Teddy mit englischem Trikot dort zu suchen hatte, wusste mein Guide aber auch nicht, und war amüsiert darüber:

Buddhist Memorial Center
Buddhist Memorial Center
Buddhist Memorial Center
Im Buddhist Memorial Center

Danach wurde ein Besuch der Tianliao Moon World ankündigt. Ich wusste nicht, was dort auf mich zukommt. Ein kitschig gebautes Gebäude, ein paar Kilo Sand, ein Astronauten-Museum, hätte alles sein können. Ich war angenehm überrascht, bei dem Gang durch den Park auf einfach begehbaren Wegen:

Tianliao Moon World
Tianliao Moon World

kam ich mir vor wie auf dem Mond. Zugegeben, ich war noch nie dort, und die Luft scheint dort oben dünner zu sein. Von Regenmassen ausgewaschene Abhänge bilden kunstvoll geformte Sandstein-Formationen. Die bizarre Landschaft hatte mir gefallen:

Tianliao Moon World
Tianliao Moon World
Tianliao Moon World
In der Tianliao Moon World
Tianliao Moon World
Tianliao Moon World

Zurück in der Stadt war noch eine Rundfahrt vorgesehen, aber es wurde dunkel, und mir reichte es langsam nach acht Stunden Ausflug. Die kitschig schönen Lotus Pond Dragon Tiger Pagoden schaute ich mir noch an. Man geht durch einen Tiger- oder Drachen-Mund, um die Gebäude zu betreten:

Lotus Pond Dragon Tiger Pagoda
Lotus Pond Dragon Tiger Pagoda

Ein wunderschöner Sonnenuntergang beendete den tollen Ausflug, danke an meinen Guide Charlie für die interessante Fahrt, die sich unbedingt gelohnt hatte!

Sonnenuntergang in Kaohsiung
Sonnenuntergang in Kaohsiung
Sonnenuntergang in Kaohsiung
Am Abend in Kaohsiung

Am nächsten Morgen hatte ich keine große Zeit mehr was zu unternehmen, die Weiterreise stand an. Da ich noch ein paar Kleinigkeiten besorgen wollte, war ein Shoppingcenter mein Ziel. Das öffnet zu einer Zeit, in der es in Deutschland fast keine Weißwürste mehr gibt. Ungewohnt war aber die Begrüßungs-Zeremonie für mich als erster Kunde. Ich wusste nicht, wie ich hätte reagieren sollte, als die in einer Reihe aufgestellten Beschäftigte etwas in der lokalen Sprache von sich gaben, was ich natürlich nicht verstand.

Taiwan hatte mir wieder großartig gefallen. Ich denke, dass ich wiederkomme, vielleicht für eine längere Zeit. Gelohnt hatte sich die Entscheidung, zu einer als Industriestadt verrufenen Destination abseits der touristischen Pfade zu fliegen. Schade, dass das Land nur wenige nicht asiatische Besucher hat.

Zu meinem nächsten Ziel Singapur zu kommen gab es die Alternativen Not oder Elend. Entweder auf zwei Tage verteilt (Taiwan-Hongkong, Übernachtung, Hongkong-Singapur), oder an einem Tag durchzufliegen. Zuerst wählte ich die erste Lösung, hätte aber zwei Tage lang nur Flugzeuge, Hotel, Pool, Restaurants und Bars gesehen.

Ich buchte meinen Anschluss um auf den gleichen Tag. Direkt ist das falsche Wort, es lagen vier Stunden zwischen beiden Flügen. Mit der Flugdauer selbst, und der An- und Abreise, war da einiges zusammen gekommen. Am Anfang machte ich mich selbst verrückt, freute mich darauf wie auf einen Zahnarzt-Termin, und zählte die verbleibenden Stunden bereits am schicken Flughafen der Stadt:

Der Flughafen von Kaohsiung
Der Flughafen von Kaohsiung

Nach dem kurzen Flug nach Hongkong erwies sich der Flughafen wieder als komfortfreie Zone. Meine Rettung war eine kleine und versteckte Bar im Abflugs-Bereich, die kein anderer Passagier gefunden hatte. Dort fand ich zum Glück meine benötigte Ruhe. Später an Bord der Tiger Airways, die zur Singapur Airlines gehört, fühlte ich mich sofort wohl. Das Kabinenpersonal war locker und nett. Meinen Sitz mit Aufpreis in der ersten Reihe tauschte ich mit drei freien Sitzen in der zweiten, hatte ausreichend Platz, und einen angenehmen Flug, der schnell herumging.

Singapur

7. bis 10. November 2016

Nach der schnellen Einreise nahm ich ein Taxi zum Hotel. Da mitten in der Nacht war der Highway leer. Bei Musik von Dire Streats entspannte ich mich nach der langen Anreise während den paar Minuten Fahrzeit. Ich dachte während der Fahrt an meine erste Reise nach Singapur vor unendlich vielen Jahren. Es gab keine Klimaanlage im Taxi, keinen Freeway, fremdartig klingende Musik, unbekannte Gerüche und Garküchen an jeder Ecke.

Für Touristen ist Singapur austauschbar geworden, die Einheimischen werden froh sein, nicht mehr in den einfachen Verhältnissen leben zu müssen. Keine Angst, das wird kein Bericht, wie schön früher alles war, eher das Gegenteil. Einer meiner Lieblingslieder ist Brothers in Arms und ich genoss das Lied während der Fahrt. Nach dem Einchecken im Holiday Inn Express, gewählt wegen der Lage am Clarke Quay, ging es direkt ins Bett. Die vierzehn Stunden Anreise zeigten ihre Wirkung.

Bei strahlendem Sonnenschein am nächsten Morgen lief ich zum Singapur River, um eine Bootsfahrt zu unternehmen. Diese hatte ich bei einem früheren Aufenthalt schon einmal gemacht, sie ist okay, auch wenn das gesehene leicht abzulaufen ist (und ich danach auch tat). Dass das runde Hochhaus rechts im nächsten Bild später in meinem Urlaub eine Rolle spielt, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Rivertour / Singapur
Rivertour / Singapur
Rivertour / Singapur
Auf Rivertour in Singapur
Rivertour / Singapur
Rivertour / Singapur
Rivertour / Singapur
Auf Rivertour in Singapur
Das Panorama von Singapur
Das Panorama von Singapur

Höhepunkte waren ein cooler Fußballplatz:

Ein Fußballplatz in Singapur
Ein Fußballplatz in Singapur

das Victoria Theater:

Das Victoria Theater in Singapur
Das Victoria Theater in Singapur

und fantastische Spiegelungen:

Central Area, Singapur
Central Area, Singapur
Central Area, Singapur
Spiegelungen in der Central Area, Singapur

Den Abend beendete ich in der von mir geliebten Clarke Quay, ein Uferdamm am Singapur River mit Bars, Livemusik und Clubs, wo jede Menge los war.

Am nächsten Morgen war eine Wanderung zum MacRitchie-Stausee geplant, die Hitze sprach dagegen. Ich wäre geschmolzen und aufgelöst. Mir hatten die fast 20 000 Schritte am Vortag gereicht. Vernünftig wie ich immer bin (nein, natürlich nicht), zog ich den erfrischenden Pool bei der Hitze vor:

Der Hotel-Pool des Holiday Inn Express Hotel / Singapur
Der Hotel-Pool des Holiday Inn Express Hotel / Singapur

und ging zum Mittagessen zur Boat Quay, frühere Lagerhäuser, die nun Restaurants, Kneipen und Bars sind:

Boat Quay / Singapur
Boat Quay / Singapur

Das Ziel des Verdauungs-Spaziergangs nach dem Essen war das nahe gelegene Chinatown:

Chinatown Singapur
Chinatown Singapur

und der interessante Sri-Mariamman-Tempel. Er ist eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten von Singapur, und ältester Zeuge der Hindugeschichte der Stadt:

Sri Mariamman Tempel / Singapur
Sri Mariamman Tempel / Singapur
Sri Mariamman Tempel / Singapur
Der Sri Mariamman Tempel

Nachdem alle Getränke des Vortages ausgeschwitzt waren, zog es mich wieder zum Boat Quay. Dort lernte ich zwei nette Personen kennen (Gruß an die Türkei und Australien!), und gemeinsam liefen wir zur weltweit höchsten Gaststätten-Brauerei, das LeVel33 im 33. Stock eines Büroturms. Wir genossen die Aussicht:

Blick vom LeVel 33 auf Singapur
Blick vom LeVel 33 auf Singapur

und das tolle Bier, der Aufenthalt hatte sich gelohnt.

Zinni im LeVel 33 auf Singapur
Zinni im LeVel 33 auf Singapur

Allein wäre ich nie auf die Idee dort hinzugehen, die Brauerei war mir unbekannt. Abends ging ich wieder zur Clarke Quay, wo überall Livemusik spielte. Ich hätte die ganze Nacht dort sitzen können, gesundheitliche und finanzielle Gründe gingen leider vor.

Am letzten Tag in Singapur ließ ich das Frühstück ausfallen. Eine riesige Gruppe Inder belagerten das Buffet und alle freien Sitze. Viel verpasst hatte ich ohnehin nicht.

Der Pool sah mich wieder:

Zinni in Singapur im Pool
Zinni in Singapur im Pool

und danach nahm ich ein Taxi zum Hafen zu meiner Kreuzfahrt:

Kurz vor der Ankunft am Terminal machte ich mir Gedanken, ob ich mich vielleicht im Datum oder mit dem Kontinent Asien vertan hatte, denn die MS Silver Discoverer war nicht zu sehen. Mein Check der Dokumente war zum Glück in Ordnung. Das gebuchte kleine Schiff hatte sich wahrscheinlich hinter dem Ozeanriesen der Costa Reederei versteckt, so dachte ich zumindest.

An Bord der MS Silver Discoverer in Asien (oder auch nicht)

10. bis 11. November 2016

Mein Optimismus auf schöne Tage wurde auf einen Schlag zerstört. Mir wurde mitgeteilt, dass die MS Silver Discoverer nicht einsatzfähig ist. Wir sollten zurück in die Stadt fahren, im Hotel Swissôtel The Stamford übernachten und auf Neuigkeiten warten. Es gab keine Auskunft, ob es am nächsten Morgen, Abend oder gar nicht weitergeht. Im Hotel angekommen teilte das Check-in Personal mir mit, dass mein Zimmer erst in drei Stunden fertig sei. Das lehnte ich ab, und nach einigem Hin und Her hatte ich doch eines bekommen. Das nur mit der Einschränkung, dass ich die Fenster nicht öffnen kann. Das hatte ich auch nicht erwartet im höchsten Hotel von Südostasien.

Beim Betreten des Zimmers verschlug es mir den Atem, der Ausblick von der 54. Etage auf die Stadt war einzigartig:

Blick auf Singapur vom Swissôtel The Stamford
Blick auf Singapur vom Swissôtel The Stamford
Blick auf Singapur vom 'Swissôtel The Stamford'
Ausblick auf Singapur vom Swissôtel The Stamford

Getoppt wurde das noch mit dem Mittagessen im Hotel-Restaurant Equinox im 70. Stock. Was hatte ich für eine tolle Sicht! Das feine kalte Buffet und der servierte Fisch-Hauptgang hatten zusätzlich zu dem Genuss beigetragen.

Blick auf Singapur
Blick auf Singapur

Es gab keine neuen Informationen über die Kreuzfahrt, und mein Telefon-E-Mail-Joker (das Reisebüro in Deutschland, über den gebucht wurde) konnte auch nicht helfen. So lief ich zu einer der Bars am nahe gelegenen Boat Quay, um schnell wieder im Hotel zu sein bei Neuigkeiten:

Boat Quay / Singapur
Boat Quay / Singapur

Es gab den ersten (und richtig heftigen und langen) Regen meiner Reise, was mich dort überhaupt nicht störte. Das runde Hochhaus links ist das Swissôtel.

Kurz vor Regen in Singapur
Kurz vor Regen in Singapur

Am Abend besuchte ich im Hotel die Bar im obersten Stockwerk. Ich war mir fremd und verloren vorgekommen, schlimmer als Bill Murray in Lost in Translation. Mein Plan war nach Bali oder Langkawi zu fliegen, wenn die Kreuzfahrt (auf die ich so langsam keine Lust mehr hatte) storniert wird. Nur der nächtliche Ausblick auf Singapur tröstete mich:

Blick auf Singapur
Blick auf Singapur

Den Tag und den Abend hatte ich mir anders vorgestellt. Später in der Nacht kam ein Schreiben, dass ich am nächsten Tag um 13:30 abgeholt werden soll, und bis ein Uhr das Zimmer verlassen muss. Morgens lungerte ich lange im Zimmer herum, und wie ich mich um halb eins frisch machen wollte, wurde ich dreimal per Anruf genervt, dass ich auschecken soll. Ich weiß nicht, was das sollte, ich denke, man wollte uns loswerden. In der Hotel-Lobby warteten weitere gestrandete Gäste und ich eine Weile, am Kreuzfahrt-Terminal wäre so viel los, dass wir erst später abfahren konnten.

Leider war die Odyssee immer noch nicht beendet. Es gab eine lange Wartezeit bei der Security und Ausreise. Danach konnte ich endlich die MS Silver Discoverer für die Kreuzfahrt innerhalb von Asien betreten. Zum ersten Mal freute ich mich nicht richtig auf eine Kreuzfahrt. Die Ankündigung, dass zwei Ziele in Indonesien durch die Verspätung gestrichen werden müssen, machte es nicht besser.

Toll war der Auslauf im abendlichen Singapur mit seinen Lichtern. Die erste Begeisterung war aufgekommen, und ich war froh nach vier Übernachtungen und der Unsicherheit Singapur endlich verlassen zu haben.

Bye bye Singapur
Bye bye Singapur
Bye bye Singapur
Auf Wiedersehen Singapur

Belawan / Indonesien

12. November 2016

Als die Trübsal blasen vorbei war, freute ich mich auf schöne Kreuzfahrt-Tage. Mein Programm am angenehmen und stressfreien See-Tag bestand nur aus Schiffe zählen in der Straße von Malakka. Sie ist mit täglich etwa 2 000 durchfahrenden Frachtern eine der am stärksten weltweit befahrenen Wasserstraßen.

Die Straße von Malakka
Die Straße von Malakka
Die Straße von Malakka
In der Straße von Malakka

Lang konnte ich die Bar am Abend nicht besuchen, denn am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt. Der Ausflug zum Gunung Leuser Nationalpark in Sumatra sollte morgens um halb sechs beginnen. Da die Uhrzeit in der Nacht um eine Stunde zurückgestellt wurde, sorgte für etwas mehr Schlaf. Der frühe Termin wurde gewählt, um zum besten Zeitpunkt die frei lebenden Orang-Utans beobachten zu können. Tief geschlafen hatte ich nicht, und immer im Kopf, dass ich zu spät aufwache für die Tour.

Es sollte eine lange Fahrt bis dort hin werden. Die Verspätung war von Vorteil, einen Tag vorher, dem ursprünglichen Ausflugstag, hatte es nur geregnet, und bei uns war purer Sonnenschein. Da es Sonntag war, hielt der Verkehr sich in Grenzen, hinzu waren die Straßen fast leer, zurück in etwa wie in Deutschland zu Stoßzeiten. Für lokale Verhältnisse ein Klacks, wir sparten einiges an Fahrtzeit gegenüber einem Werktag.

Befremdlich empfand ich, dass ein Polizeiauto mit Blaulicht und drängelnd vor unseren vier Bussen auf der Hin- und Rückreise fuhr. Meine erste Vermutung war aus Sicherheitsgründen, was albern gewesen wäre, denn eine bessere Zielscheibe gibt es nicht. Der Einsatz war gedacht, um uns schneller zum Park und zurückzubringen. Die Aktion war gut gemeint, aber nicht unbedingt nötig, ich war mir im Bus bei den staunenden Passanten blöd vorgekommen. Ein Passagier meinte, dass dies in der Heimat bei Prominenz auch passiert. Als diese fühlte ich mich als Besucher des Landes aber nicht.

Polizei-Eskorte in Belawan
Polizei-Eskorte in Belawan

Es dauerte trotzdem drei Stunden (inklusive einer Pause) bis wir den Gunung Leuser Nationalpark erreichten. Dort gab es zuerst Frühstück, was es vorher auf der MS Silver Discoverer gab, die Zeit hätten wir sinnvoller nutzen können. Dann begann endlich die Wanderung in die Wildnis, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Kurz darauf gab es bereits den ersten Kontakt zur Tierwelt, eine Wagler’s Pit Viper Schlange war im Busch zu sehen. Ich hatte Respekt, bitte entschuldigt die schlechte Bildqualität:

Eine Wagler's Pit Viper Schlange in Gunung Leuser Nationalpark
Eine Wagler’s Pit Viper Schlange in Gunung Leuser Nationalpark

Bei einer Bullenhitze ging es permanent aufwärts. Anstrengend war es nicht, und nicht so heiß wie erwartet, aber durch die Luftfeuchtigkeit verlor ich die Getränke einer Woche an Flüssigkeit durch Schwitzen.

Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark
Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark
Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark
Ein Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark

Auf dem Hochland angekommen liefen wir zuerst noch einige Schritte, bis wir eine Orang-Utan-Familie fanden. Papa, Mutter und Kind kümmerten sich wenig um uns, aber natürlich um die angebotenen Früchte der Guides. Es war aufregend, die tollen Tiere in der Natur beobachten zu können. Allerdings war ich an der gleichen Stelle dreißig Jahre vorher, da gab es eine Plattform, von der aus die Affen regelmäßig mit Essen angelockt wurden.

Ich hatte das Gefühl, dass die Orang-Utans heute noch wissen, wo sie mit Bananen gefüttert werden, und regelmäßig dort erscheinen. Egal, es war ein schönes Erlebnis, aber mit einem leichten Zoo-Beigeschmack. Leider stellte ich fest, dass ich in der Schule bei Fotografieren von bewegenden Lebewesen nicht richtig aufgepasst hatte …

Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Orang-Utan Junior im Gunung Leuser Nationalpark
Orang-Utan Junior im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Zum Glück hatte ich ein Hemd zum Wechseln mitgenommen, denn mit dem verschwitzten hätte ich nicht zurückfahren wollen. Die Rückfahrt dauerte wieder drei Stunden, dieses Mal ohne einen Stopp. Auf der MS Silver Discoverer zurück von der Orang-Utan-Expedition in Asien wrang ich zuerst das T-Shirt der Wanderung aus, und füllte damit die Badewanne. Es dauerte zwei Tage, bis es trocken war. Ich muss durch das Schwitzen etliche Pfunde verloren haben, für Personen, die abnehmen möchten, ist das Programm wärmstens zu empfehlen.

Ob sich die lange Fahrt für das paar Minuten Affen-Anschauen gelohnt hatte, ist schwierig zu beurteilen. Die außergewöhnlichen Tiere zu beobachten dort war klasse und aufregend. Negativ: Das fehlende wilde Tiere Gefühl, einige der siebzig Passagiere hatten das Hongkong-Syndrom, und die unvermeidlichen Selfie-Fotografen hatten keinen Respekt zu anderen Gästen (die keine Fotos ohne grinsende Personen im Vordergrund haben wollen), sowie den Primaten (die ihren Freiraum benötigen).

Banda Aceh / Indonesien

14. November 2016

Das folgende Kapitel bleibt aus Pietätsgründen nüchtern, sachlich und frei von Ironie.

Wegen des staufreien Vortages, und dem Entfall einer Destination in Myanmar konnten wir doch die beiden Ziele in Indonesien besuchen, die zuerst nach der Verspätung gestrichen wurden.

Der verheerende Tsunami am Heiligabend 2004 wütete über Banda Aceh und zerstörte die Stadt. 25 000 Menschen wurden dort getötet und viele verletzt. Heute liegt die Bevölkerungszahl bei 200 000 Personen.

Der Schwerpunkt der Besichtigungen waren die Auswirkungen der Katastrophe. Der lokale Guide im Bus war früher Journalist und hatte an den Fronten über die Unruhen berichtet, was nicht ungefährlich war. Drei Tage vor Heiligabend rief ihn seine Mutter an und bat ihn, sie zu besuchen, was sein Leben rettete. Zwölf Verwandte starben, darunter Geschwister. Trotz seines Schicksals und den Verlusten strahlte er Zuversicht und Lebensfreude aus. Seit dem Unglück ist Frieden, auf den die Bevölkerung sich vorher sehnte. Rebellen und Regierung hatten sich endlich geeinigt.

Zuvor war jahrelanges Chaos, und danach wurden sechs Jahre benötigt, um Banda Aceh wieder aufzubauen. Nun hofft man auf Touristen. Durch den Neuaufbau ist Banda Aceh die einzige Großstadt in Indonesien ohne Staus. Begünstigt durch viele Lücken zwischen den Häusern. Das sind freie Grundstücke, wo sämtliche Angehörigen gestorben waren und niemand zugeordnet werden konnten.

Wir waren zuerst am Generator-Schiff PLTD Apung 1. Durch den Tsunami wurde es drei Kilometer ins Landesinnere geschwemmt (wo es immer noch liegt), und begrub mehrere Häuser unter sich. Es war leicht vorzustellen, welche Kraft der Tsunami hatte, wenn er so ein gewaltiges Monstrum an eine Stelle bringt, wo es nicht hingehört.

Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Blick vom Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh auf die Moschee Masjid Subulussalam und Gedenktafel
Blick vom Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh auf die Moschee Masjid Subulussalam und Gedenktafel

Danach beeindruckte das Tsunami-Museum. Fesselnd und eindrucksvoll gab es virtuelle Demonstrationen der Wucht, der Macht und die Auswirkungen der gewaltigen Wellen:

Das Tsunami-Museum in Banda Aceh
Das Tsunami-Museum in Banda Aceh
Das Tsunami-Museum in Banda Aceh
Im Tsunami-Museum in Banda Aceh

Im nahe gelegenen Indonesia Thanks the World Park wird den helfenden Nationen Danke für die Hilfe gewürdigt:

Eine Gedenktafel in Banda Aceh
Eine Gedenktafel in Banda Aceh

Nach dem Zweiten Weltkrieg blockierte die Niederlande das Land und wollte es wieder einnehmen. Dieses Flugzeug benötigte das Land, durch Spenden finanziert, um die Blockade zu vermeiden. Es war der Vorläufer der heutigen nationalen Airline, Garuda:

Indonesian Airline Monument in Banda Aceh
Indonesian Airline Monument in Banda Aceh

Sport wird trotz Hitze fleißig praktiziert:

Volleyball in Banda Aceh
Volleyball in Banda Aceh

und Kunst gibt es dort auch (hier dem Frieden gewidmet?):

Kunst in Banda Aceh
Kunst in Banda Aceh

Beim letzten Stopp im Rumah Cut Nyak Dhien Museum zeigten örtliche Schönheiten den Saman Tanz. Er ist dort eine Tradition. Wenn ich mitgemacht hätte, wäre mir schwindelig geworden:

Begrüßung im Rumah Cut Nyak Dhien Museum in Banda Aceh
Begrüßung im Rumah Cut Nyak Dhien Museum in Banda Aceh
Saman Tanz in Banda Aceh
Saman Tanz in Banda Aceh
Tanzen in Banda Aceh
Tanzen in Banda Aceh

Der Besuch von Banda Ache fand ich im Gegensatz zu meinen Mitreisenden nicht beautiful, amazing oder wonderful, sondern aufschlussreich, interessant, aber auch traurig machend. Der Aufenthalt hatte sich gelohnt, mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen.

Nachtrag: Am 7. Dezember 2016 gab es in der Gegend erneut ein Erdbeben, mit vielen Toten. Auch in Banda Aceh war der Erdstoß zu spüren. Ich wünsche der tapferen Bevölkerung der Provinz Aceh von Herzen viel Kraft in solchen bitteren Tagen.

Weh Island / Indonesien

15. November 2016

Die kleine Vulkaninsel Weh in der Andamanen-See im Indischen Ozean war das nächste Ziel der Kreuzfahrt. Vorgesehen war zuerst ein Rundgang im Hauptort Sabang, und danach eine Fahrt in den Süden zum Jaboi Geothermal Spot und seinen Fumarolen (eine vulkanische Dampfaustrittsstelle).

Erwartet hatte ich dort bei der Ortsbesichtigung wenig. Gut, dass man sich täuschen kann. Unser Bus hielt für mich überraschend zuerst unangekündigt vor einer Schule. Back to the school war das Thema, ich war aber immer noch skeptisch. Das änderte sich aber schnell. Die schick gekleideten Jungs waren zuerst schüchtern bei so vielen Langnasen auf einen Schlag:

Schulkinder in Sabang / Weh Island / Indonesien
Schulkinder in Sabang / Weh Island / Indonesien

und die Mädels schauten skeptisch:

Schulkinder in Sabang / Weh Island / Indonesien
Schulkinder in Sabang / Weh Island / Indonesien

Während Vorbereitungen für einen Tanz getroffen wurden, schaute ich in einer der offenen Klassenräume während des Unterrichtes. Ich sah Lebensfreude pur, die Lehrerin tanzte und sang zusammen mit ihren Schulkindern. Alle hatten ihren Spaß. Ich kann mich nicht erinnern, jemals während meiner Schulzeit eine solche Fröhlichkeit erlebt zu haben. Gespielt für uns Touristen konnte das nicht sein, denn so viel gute Schauspieler kann es in der Menge nicht geben. Ich war der Einzige, der in diese Klasse reinschaute, denn es gab noch weit mehr Räume:

Spaß beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien
Spaß beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien
Spaß beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien
Viel Spaß beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien

Nachdem junge Damen wunderschöne lokale Tänze vorführten:

Tanz beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien
Tanz beim Schulunterricht in Sabang / Weh Island / Indonesien

wendete sich anschließend das Blatt. Plötzlich waren nicht mehr die Schulkinder die Attraktion, sondern wir Gäste. Der Unterricht wurde unterbrochen, und vor jedem Passagier, der wollte, gab es lange Schlangen von Kindern, die einen Eintrag in ihr Klassenheft haben wollten. Ich schrieb dutzendfach Gerald, Hochheim, Germany, 🙂 und war stolz wie Oskar, dass ich auch einmal Autogramme geben durfte.

Der Besuch war ein ganz süßes Erlebnis, auf keinen Fall ein Eingeboren-Zoo, und hatte hoffentlich jedem Spaß gemacht, der dabei war. Oft wiederholen kann man das an einer Schule vermutlich nicht, ich befürchte, nach der fünften Gruppe werden diese bestenfalls ignoriert. Für mich war das eine Wohltat, und viel lieber als die angekündigten Kolonial-Gebäude der Niederländer dort sich anzuschauen.

Der Ausflug wurde anschließend fortgesetzt mit der Fahrt zum Valley of Jaboi. Dort ist ein kleiner und eher untypischer Vulkan im Zentrum der Insel, da er noch nicht die erkennbare Vulkanform entwickelt hat. Hinweis-Schilder, dass nicht geraucht werden darf, und ein übler Schwefelgestank kündigten an, dass wir am Ziel waren:

Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh

Die Einheimischen nennen den Vulkan Gunung Api, das indonesische Wort für Berg des Feuers.

Heißer Dampf kommt sichtbar dort aus vielen kleinen Löchern:

Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh

In den größeren Öffnungen sprudelt kochendes Wasser, was vorher durch den Berg strömt:

Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh

Die Vegetation rund um den Vulkan herum ist karg, und der Boden heiß:

Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh
Blick auf den Jaboi Geothermal Spot auf der Insel Weh

Richtig beeindruckt hat es mich nicht, aber auch nicht abgestoßen. Das war mal etwas anderes, aber ich glaube, dort komme ich nicht mehr hin. Was ich vom Hafen der kleinen Insel nicht sagen kann, wobei die Chance auch dort eher gering ist:

Der Hafen von Sabang / Weh Island / Indonesien
Der Hafen von Sabang / Weh Island / Indonesien
Der Hafen von Sabang / Weh Island / Indonesien
Im Hafen von Sabang / Weh Island / Indonesien

Wir hatten danach noch Zeit durch die Stadt zu gehen, ich hatte niemand gesehen, der dies gemacht hatte. Einkaufen wollte ich nichts, und das, was ich gesehen hatte, reichte mir. Der Tag war klasse, bedingt durch den schönen Schulbesuch.

An Bord der MS Silver Discoverer in Asien

11. bis 21. November 2016

Auf der Fahrt nach Myanmar war Zeit, sich die MS Silver Discoverer näher anzuschauen. Die MS Silver Discoverer war vor unserer Kreuzfahrt in Asien auf Trockendock in Singapur, auch zur Renovierung. Nicht alles, was geändert wurde, fand ich gelungen. Beim Buffet benötigte man Tentakel, denn alle Gerichte waren nur schwierig zu erreichen. Einmal hatten wir nach einem Ausflug kein Wasser in der Kabine, und ich musste ohne einen Duschgang zum Abendessen. Da alle Passagiere betroffen waren, war es nicht aufgefallen. Viele Gäste hatten Probleme mit der Klimaanlage wegen der schwachen Leistung, meine war in Ordnung. Es gab keine Hocker an der Bar, und mehr Tageslicht und Aussicht hätte dem Restaurant auch gutgetan:

Das Restaurant auf der Silver Discoverer in Asien
Das Restaurant auf der MS Silver Discoverer in Asien

Das war nichts, was einem die Reise vermiesen konnte, denn es gab auch viel Positives. Im Restaurant wurde schmackhaftes und dazu abwechslungsreiches Essen angeboten, zum Frühstück und Mittagessen als Buffet und beim Abendessen mit Service. Dieser war stets aufmerksam und freundlich. Aber auch an den Bars gab die Crew sich Mühe mein Lieblingsbier der Reise, Hoegaarden, stets gekühlt vorrätig zu haben.

Die Kabine (dort Suite genannt) war groß genug, und immer vorbildlich gereinigt. Angenehm für mich, aber schlecht für die Reederei war die Auslastung, wir waren fünfundsiebzig Passagiere bei einer Kapazität von 120 Betten. Lange Warteschlangen gab es dadurch keine. Einen Schwachkopf gab es, ein ehemaliger GEO-Redakteur, der meinte, weil ich IT-Mitarbeiter bin, Bücher nicht lesen und verstehen zu können. Nun weiß ich, dass meine Entscheidung, bei denen zwei Abonnements vor Jahren zu kündigen, die richtige war. Der Rest der Gäste hatte Erfahrung auf Reisen, waren freundlich und hatten Benehmen. Ich hatte viele unterschiedliche und interessante Gespräche, oft im schicken Pool-Bereich:

Der Pool auf der Silver Discoverer in Asien
Der Pool auf der MS Silver Discoverer in Asien
Zinni auf der MS Silver Discoverer in Asien
Zinni auf der MS Silver Discoverer in Asien

Silversea wählt täglich aus der Vielfalt ihrer Kreuzfahrten die besten Bilder aus, und veröffentlicht sie auf Facebook. Hier bin ich verewigt bei einer meiner Unterhaltungen:

Zinni auf der MS Silver Discoverer in Asien

Die Lektoren und der Expeditionsleiter machten eine professionelle Arbeit. Ich fühlte mich bei den erfahrenen Mitarbeitern in guten Händen, und hatte stets volles Vertrauen. Der Mangel an Informationen in Singapur war der Agentur vor Ort geschuldet, die Lektoren waren selbst betroffen und konnten dafür nichts.

Die ganz große Begeisterung wie bei meinen ersten beiden Kreuzfahrten mit der Reederei hatte ich bei dieser Reise aber nicht, bedingt durch den schlechten Start. Ich werde die Silversea wieder buchen, wenn das Routing passt. Auch auf der MS Silver Discoverer, obwohl mir die MS Silver Explorer im Sommer besser gefallen hatte. Das war aber auch Russland anstatt Asien, vielleicht lag es auch daran.

Die MS Silver Discoverer
Die MS Silver Discoverer in Asien

Kawthaung / Myanmar

16. November 2016

Wir waren das erste internationale Schiff dort, das im Hafen von Kawthaung angelegt hatte. Die Stadt ist der südlichste Festland-Ort in Myanmar, und das Gateway zum Mergui-Archipel dort, welcher aus über 800 Inseln besteht, viele davon sind unbewohnt. Nur die breite Mündung des Flusses Pakchan trennt Kawthaung von Thailand. Früher hieß der Ort Victoria Point, was einfacher auszusprechen war.

Angekündigt wurde eine Stadtrundfahrt, wenn die Einreiseformalitäten weniger als die angedrohten vier Stunden dauern. Aber die Beamten hatten Mitleid mit uns, machten ihren Job schneller als angekündigt, und wir konnten uns die Stadt ansehen. Als ich im engen Ausflug-Bus saß und den Stadtplan studierte, war ich zur Erkenntnis gekommen, dass der Ort übersichtlich ist. Ich stieg wieder aus, und lief lieber auf eigene Faust durch die Gegend.

Schnell traf ich dabei meine Mitreisenden wieder, am King Bayint Naung Monument.

King Bayint Naung Monument / Kawthaung
King Bayint Naung Monument / Kawthaung

Die Orientierung war einfach durch markante Sehenswürdigkeiten wie den alten britischen Clocktower, verlaufen konnte ich mich dort nicht:

The Old British Clock Tower / Kawthaung
The Old British Clock Tower / Kawthaung
Unterwegs in Kawthaung
Unterwegs in Kawthaung
Unterwegs in Kawthaung
In Kawthaun

Da wissentlich kein anderer Silversea-Passagier den Hügel zu einer weiteren Sehenswürdigkeit bei 27° erstieg, waren die anderen Passagiere schon weg, und ich der einzige Besucher in der Pyi Taw Aye Pagode.

Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung
Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung

Nett wurde ich Banause von einem Mönch hingewiesen, dass ich doch bitte die Schuhe ausziehen soll, was ich vergessen hatte. Ich schaute das beeindruckende Gelände dort an, und genoss die Ruhe und die Stimmung.

Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung
Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung

Es gab noch einen Bonus: Beim Verlassen des Geländes in einer anderen Richtung wie angekommen gab es eine Reihe von Verkaufsständen. Man beachte die fröhliche Stimmung des jungen Mannes:

Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung (Ausschnitt vom nächsten Bild)
Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung (Ausschnitt vom nächsten Bild)
Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung
Die Pyi Taw Aye Pagode / Kawthaung

An einer Bude wurde das Lied Seasons in the Sun recht laut in einer kitschig-schönen asiatischen Version gespielt. Das war mein Lieblingssong während meiner Jugend, und das ist lange her. Anhören war Pflicht, und dabei beschloss ich, dass die Kreuzfahrt toll war. Das wurde anschließend belohnt, in diesem Moment war ein Auto-Korso mit schick gekleideten Einheimischen angekommen. Sie führten in der Pagode eine Zeremonie durch, die mich schwer beeindruckte.

Ohne das Lied, oder unterwegs mit dem Bus, hätte ich das aber verpasst, was schade gewesen wäre. Das war ein emotionales und faszinierendes Ereignis, und einer der Höhepunkte der Reise. Und keine Bange, gestört hatte ich nicht. Denn die Teilnehmer animierten mich Aufnahmen zu machen, von selbst hätte ich vielleicht den Fotoapparat beiseitegelegt.

Zeremonie in Kawthaung
Zeremonie in Kawthaung
Zeremonie in Kawthaung
Eine Zeremonie in Kawthaung
Zinni auf der Zeremonie in Kawthaung
Zinni auf der Zeremonie in Kawthaung

Zu einem ordentlichen Landesbesuch gehört natürlich das Testen von lokalen Produkten dazu. An Essen wagte ich Feigling mich aber nicht:

Lokales Essen in Kawthaung
Lokales Essen in Kawthaung

Aber im (fünf Sterne?) Hotel Honey Bear:

Das Honey Bear Hotel in Kawthaung
Das Honey Bear Hotel in Kawthaung

trank ich schmackhaftes und kaltes lokales Bier, und merkte, dass ich etwas zu lang in der Sonne gewesen war:

Zinni auf ein Bier in Kawthaung
Zinni auf ein Bier in Kawthaung

Danach versüßte ein wunderschöner Sonnenuntergang meinen ersten Tag in Myanmar. Was ich gesehen und erlebt hatte, gefiel mir, und machte Lust auf mehr.

Sonnenuntergang in Kawthaung
Sonnenuntergang in Kawthaung
Sonnenuntergang in Kawthaung
Abends in Kawthaung
Sonnenuntergang in Kawthaung
Sonnenuntergang in Kawthaung

Lampi Tar Yar / Myanmar

17. November 2016

Das zweite Ziel in Myanmar galt dem ausgiebigen Besuch des Lampi Marine National Park, gleich drei Aktivitäten waren vorgesehen. Er wurde 1995 als erster und bislang einziger Meeres-Park in Myanmar etabliert.

Morgens um sechs wurde eine Sunrise-Cruise mit Zodiacs durchgeführt, alternativ konnten wir an einem Strand schwimmen. Ich zog die Fahrt vor. Das frühe Aufstehen wegen des Sonnenaufgangs lohnte sich dafür nicht, bis ich das Schlauchboot betrat, war es hell.

Wir sahen zuerst die Stände, zu denen die Beach-Lover gebracht wurden:

Lampi Island Marine National Park / Myanmar
Lampi Island Marine National Park / Myanmar
Lampi Island Marine National Park / Myanmar
Blick auf Lampi Island Marine National Park / Myanmar

und fuhren anschließend in den Kanal ein:

Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Blick auf Mangroven im Lampi Island Marine National Park

der schnell schmaler wurde:

Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park

und wir genossen die grüne Welt der Mangroven, was mir viel Freude bereitete:

Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mit blauem Himmel: Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Blick auf Mangroven im Lampi Island Marine National Park

Oft sahen wir gigantische Stelzwurzeln:

Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Mangroven im Lampi Island Marine National Park
Große Mangroven im Lampi Island Marine National Park

Es war spannend und aufregend zu sehen, was nach der nächsten Kehre kommt.

Zinni in den Mangroven vom Lampi River
Zinni in den Mangroven vom Lampi River

Bei der Rückfahrt zum Schiff sind wir wieder an der Stelle vorbeigefahren, wo unsere Strand-Liebhaber abgesetzt wurden.

*Selbstlob-Modus an*

In diesem Moment war mir eine gute Idee gekommen. Ich fragte die Gäste und den Guide, ob wir noch Zeit und Lust hätten, dort anzulegen, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Das wurde durchweg positiv angekommen, und es ging in die Richtung der Bade-Insel. Danke an den guten Guide für die unkomplizierte Umsetzung meiner Idee!

*Selbstlob-Modus aus*

Von den Bade-Gästen war nichts mehr zu sehen, wir waren dort die einzigen Passagiere. Traumhaft sahen die Strände aus:

Ein Strand im Lampi Island Marine National Park
Ein Strand im Lampi Island Marine National Park
Ein Strand im Lampi Island Marine National Park
Strand im Lampi Island Marine National Park

Leider gab es ein großes ABER: So schön die auch waren, von der Nähe aus sahen wir viel Dreck. Wir diskutierten darüber, ob das von Einheimischen war, oder angeschwemmt wird. Beide Alternativen konnten nicht sein, das Eiland ist unbewohnt, aber teilweise war der Müll auch zusammengekehrt. Die Auflösung erfuhren wir später.

Nach der Rückkehr zur MS Silver Discoverer fuhr das Schiff, nachdem eine kurze Zeit, und noch vor dem Mittagessen gab es die nächste Zodiac-Tour in Asien. Dieses Mal durch die Mangroven des Lampi-Rivers. Dies geriet bei mir zum fotografischen Debakel der Reise. Ich hatte meine Kamera-Batterien aufgeladen, und vergessen, sie danach wieder einzusetzen. Als ich das gemerkt hatte auf dem Schlauchboot, wollte der Boots-Führer zuerst mich wieder zurückbringen an Bord. Mit Rücksicht auf die anderen Gäste beließ ich es dabei, es gibt schlimmeres.

Die See und die Landschaft ähnelten dem ersten Ausflug:

Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Die Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Die Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River
Unterwegs im Lampi River

Zusätzlich sahen wir noch, wo die Einheimischen wohnen. Ob das die angesagten See-Zigeuner waren, hatte ich nicht erfahren:

Mangroven vom Lampi River
Mangroven vom Lampi River

Der Nachmittag war mangrovenfrei, baden war zuerst angesagt. Wir erreichten die Insel Tar Yan, mit seinem puderzuckerweissen Sandstrand, und konnten schwimmen, tauchen oder schnorcheln. Dreck gab es auch, aber weniger als am Morgen. Der Expeditions-Leiter klärte mich auf. Dieser wird täglich vom Meer an Land gespült, und wenn es aufgeräumt und sauber wirkt, war das eine Vorleistung der Schiffs-Crew. Das erklärt auch die Müllhaufen auf einer unbewohnten Insel.

Ich wollte witzig sein, und fragte einen Lektor, wo der Weg zur Bierbar ist. Unerwartet antwortete er: Abwarten. Ich dachte an einen Scherz, aber in der Tat baute Silversea eine Minibar auf, und versorgte uns mit kalten Getränken. Ganz stolz teilte mir ein Barkeeper mit, dass er an mein Lieblingsbier und mich gedacht hatte. Gut gemacht, mein Freund!

Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Auf Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Auf Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park
Tar Yar Island / Lampi Island Marine National Park

Ein ereignisreicher und abwechslungsreicher Tag war vergangen, der Lust und Laune gemacht hatte.

Bo Cho und 115 Island / Myanmar

18. November 2016

Am nächsten Morgen liefen wir Bo Cho an, eine Insel, die einen Unterschied zu fast allen des anderen des Mergui-Archipel hat: Sie ist bewohnt. Es ist ein Dorf der Moken, der Seenomaden oder Seezigeuner. Ihre Lebensweise ist halbnomadisch, während der Monsunzeit bleiben sie auf den Inseln, in der übrigen Zeit ziehen sie mit Booten durch das Archipel.

Wie auf der Insel Weh mussten wir zuerst die Schulbank drücken. Gegenüber Indonesien waren die Sitten in Myanmar strenger. Bei Schulbeginn standen die Kleinen in einer Reihe, und sangen die Nationalhymne:

Schulunterricht Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Schulunterricht Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Schulunterricht Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Während des Schulunterrichtes in Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

War es früher ein Schutz gegen die Sonne, gilt heute das Eincremen eher als Schmuck:

Schulkinder in Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Schulkinder in Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Danach war genug Zeit das Dorf geführt oder auf eigene Faust kennenzulernen. Es gab kleine Tante-Emma-Läden:

Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Ob die Wutz zu verkaufen war, glaube ich eher nicht:

Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Auch fliegende Händler waren unterwegs:

Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Am Strand spielte sich das Leben ab, kein Wunder bei einem Volk, dass auf Seereisen und Fischen eingestellt ist:

Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Auch abseits vom Meer war ich fast nie allein:

Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ein junger Mann in Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Der Ort Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho
Ma Kyone Galet auf der Insel Bo Cho

Das gesehene hatte mir imponiert und gefallen. Ich habe selten einen Ort besucht, der so ursprünglich geblieben ist. Das könnte sich bald ändern, in der nächsten Zeit soll eine Touristen-Information aufmachen. Wer die Insel so schnell besuchen soll, hatte sich mir aber nicht erschlossen. Schöner wäre es, wenn es so bleiben würde wie es ist, aber das kann ich nicht beeinflussen. Die Einheimischen möchte gerne ein Stückchen Kuchen vom Tourismus-Umsatz abbekommen, gegönnt sei es ihnen.

Anschließend am Nachmittag gab es eine Premiere für mich: Ich weiß heute noch nicht, wo ich war. Auf der MS Silver Discoverer hatte ich erfahren, dass es zwei Alternativen für das Nachmittags-Programm gibt. Entschieden wurde sich für die 115 Island, anstatt der ursprünglich vorgesehen Frost Island, weil dort die Bedingungen zum Anlanden besser waren. Später las ich, dass 115 Island nur ein anderer Name für Frost Island ist. Es wird noch verwirrter: Ein Reiseleiter erklärte mir, dass die Insel so heißt, weil sie 115 Meter (oder Fuß) hoch ist. Andere Informationen sprechen davon, dass 115 Island die Inselgruppe ist (der Name wegen der Anzahl der Inseln), und Frost Island eine davon.

Egal wo ich war, die Strände waren wie am Vortag traumhaft, und nur von uns besucht:

Der Strand der 115 Island
Der Strand der 115 Island
Der Strand der 115 Island
Ein Strand der 115 Island

Die obligatorische schiffseigene Beach-Bar wurde aufgebaut, und die eifrige Crew bediente fleißig uns Gäste:

Silversea-Service am Strand der 115 Island
Silversea-Service am Strand der 115 Island

Der Morgen mit dem kleinen Ort war sehr interessant, ursprünglich und aufschlussreich. Der Nachmittag war entspannt und angenehm, und ein weiterer schöner Tag meiner tollen Reise war vergangen.

Shark und Fork Island / Myanmar

19. November 2016

So abwechslungsreich das Programm bislang war, am 19. November gab es keine Städte, Dörfer oder Mangroven, nur Strände. Gibt schlimmeres.

Am Morgen brachten uns die Schlauchboote zur Shark Insel, ob der Name Programm ist weiß ich nicht. Meine Tätigkeiten beschränkten sich auf Nichtstun und im Wasser planschen, in dieser Reihenfolge mehrfach.

Shark Island / Myanmar
Shark Island / Myanmar
Shark Island / Myanmar
Blick auf Shark Island / Myanmar
Shark Island / Myanmar
Shark Island / Myanmar

Nach dem Mittagessen wurde wir zuerst wieder mit Zodiacs zur Macleod Insel (Fork Island) gebracht. Je näher wir an der Insel waren, war mir immer mehr etwas aufgefallen:

Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Der Strand von Fork Island / Myanmar

Auf dem Eiland gibt es ein Resort, was es bei den anderen besuchten Inseln nicht gab. Dementsprechend waren die Strände gepflegt und sauber, ich befürchte, das Personal benötigt dafür etliche Stunden am Tag. Die Hotel-Gäste müssen Reißaus genommen haben, wie sie uns sahen, an den Stränden sah ich keine. Wir Massen-Touristen hatten denen bestimmt den Bade-Tag verdorben.

Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Der Strand von Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar

Lustige Tiere gab es am Strand, was immer das auch für ein Lebewesen war (ich wurde später informiert, es sollte ein Schlammspringer sein):

Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar

Obwohl Silversea wieder einen vorbildlichen Service angeboten hatte:

Silversea Service auf Fork Island / Myanmar
Silversea Service auf Fork Island / Myanmar

konnte ich es mir nicht verkneifen, die Bar des Resorts zu besuchen, um lokale Getränke zu testen, und die Bedienungen dazu mit neugierigen Fragen zu nerven:

Die Bar im Myanmar Andaman Resort / Fork Island / Myanmar
Die Bar im Myanmar Andaman Resort / Fork Island / Myanmar

Die Zeit ging zügig vorbei, und während der schönen Nachmittag-Stimmung verließen wir gut gelaunt die Insel:

Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Auf der Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Fork Island / Myanmar
Gute Nacht Myanmar
Gute Nacht Myanmar

Der entspannte Tag klang fantastisch aus mit einem großartigen Sonnenuntergang:

Kyet Mauk Island / Myanmar

20. November 2016

Ein Kapitel für Leser, die es eilig haben, denn es gab nicht viel zu tun für mich am letzten Kreuzfahrt-Tag. Auf der angesteuerten kleinen Insel Kyet Mauk gab es keinen Strand, und keine Möglichkeit sie zu betreten. Man konnte von einer Plattform aus zu schwimmen, tauchen oder zu schnorcheln. Dazu hatte ich keine Lust und verließ das Schiff nicht. Ich kaufte aus Vorsicht in der Bordapotheke Thrombosestrümpfe, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Von der Ferne aus konnte ich die Insel sehen, und hatte dabei das Gefühl nicht viel verpasst zu haben, wenn ich nicht dort war:

a
Kyet Mauk Island / Myanmar
Kyet Mauk Island / Myanmar
Blick auf Kyet Mauk Island / Myanmar
Kyet Mauk Island / Myanmar
Kyet Mauk Island / Myanmar

Ein Landgang war beim letzten Zwischenstopp der Kreuzfahrt, wieder Kawthaung wegen der Ausreiseformalitäten, auch nicht möglich. Das Nichtstun war mir recht, etwas Ruhe tat gut. Abends regnete es und das war cool. Dadurch gab es einen wunderschönen dramatischen Sonnenuntergang, ein toller und spektakulärer Abschluss der Kreuzfahrt:

Bye bye und gute Nacht Myanmar
Bye bye und gute Nacht Myanmar
Bye bye und gute Nacht Myanmar
Auf Wiedersehen und gute Nacht Myanmar
Bye bye und gute Nacht Myanmar
Bye bye und gute Nacht Myanmar

Nach 1 383 gefahrenen nautischen Meilen erreichten wir am nächsten Morgen Phuket in Thailand, das Ende der Kreuzfahrt.

Die Rückreise und das Fazit

21. bis 22. November 2016

Eine lange Rückreise stand an, in der Zeit kann man Kindern das Laufen beibringen. Ich hatte keine für mich vernünftige Flugangebote von Thailand aus nach Deutschland gefunden, und den Rückflug leider wieder über Hongkong gebucht. Doch bis ich dort war, zog es sich. Der Transfer zum Flughafen Phuket, den ich über die Reederei gebucht hatte, um nicht der lokalen Taximafia ausgesetzt zu sein, ging um halb zehn. Die Abflugzeit von meinem Flug jedoch war erst halb vier, das hieß eine lange Wartezeit am Flughafen.

Verwirrung gab es um das Gate für den Abflug. Die Anzeige auf den Tafeln und der Bordkarte stimmte nicht überein. Als ich endlich den richtigen Flugsteig gefunden hatte, und an Bord der Air Asia einsteigen konnte, dauerte es noch lange, bis alle Passagiere an Bord waren. Andere Gäste hatten das gleiche Problem und fanden das Gate auch nicht auf Anhieb. Meinen Sitz mit Aufpreis in der ersten Reihe tauschte ich wie beim Hinflug mit drei freien Sitzen in der zweiten. Dadurch war genug Platz, und es war ein angenehmer Flug. Ein plötzlicher Schlag kurz vor der Landung weckte uns. Ich hatte nie erfahren, was das war, erschrocken waren alle um mich herum.

In Hongkong gab es das mittlerweile für mich ein gewohntes Chaos. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich vom Flugzeug der Air Asia zum Ausgang des Lufthansa-Fluges war. Zuerst war eine lähmend langsame Ein- und Ausreise, danach Koffer-Handling, Sicherheits-Kontrollen und viele Bahnfahrten. Eine Premiere gab es für mich: Bei der Gepäckausgabe stand lange beim Warten auf das Gepäck auf der Tafel für unseren Flug: Delayed.

Andere Flüge hatten das nicht. Leicht erschöpft war ich froh später in den Lufthansa Airbus A380 einsteigen zu können. Ich aß und trank eine Kleinigkeit nach dem Start, und schlief bis kurz vor dem Frühstück und somit kurz vor der Landung. Meine erste Meldung, die ich auf dem Handy sah, war Lufthansa Piloten streiken. Glück gehabt, ich war zu Hause und hatte das Chaos umgangen.

Abgesehen von Hongkong (da muss ich nicht mehr hin, weder in die Stadt noch zum Flughafen) war der Urlaub toll und aufschlussreich. In Indonesien gab es eine gelungene Mischung aus wilden Tieren, eine Großstadt mit einer bewegenden Vergangenheit, und eine unberührte kleine Insel. Myanmar war aber auch sehr interessant, ich war froh, das Land zum ersten Mal erkundet zu haben. Ein Lob an den Veranstalter, das Programm war ausgewogen und abwechslungsreich, es ging von der lebhaften Distrikt-Hauptstadt zu idyllischen Fischerdörfern, und von heißen Vulkanen und gewaltigen Mangroven zu tollen Stränden. Das Motto der Kreuzfahrt hätte auch lauten können: Wie Thailand vor 40 Jahren ausgesehen hatte.

Das Wetter spielte mit, drei Wochen in Asien mit nur zweimal Regen, und da saß ich im Trockenen. Das passiert mir zum Glück oft, warum kann ich nicht erklären.

Ein versprochenes Erlebnis ist seit dem ersten Kapitel offen. Beim Hinflug sah ich den Film Der große Trip – Wild. Er handelt von der wahren Geschichte von Cheryl Strayed (hervorragend gespielt von Reese Witherspoon), die ihr Leben durch eine lange Wanderung wieder in den Griff bekommen hat. Die Titelmusik des Films ist El Condor Pasa von Simon und Garfunkel.

Ich hatte das Lied oft im Kopf bei stillen und schönen Minuten während der Reise, und ging mir nicht aus dem Kopf. Das Ende des Films ist auch das Ende meines Berichtes. Die letzten Worte von Cheryl und der Abspann mit dem Ohrwurm meiner Reise hatte ich während der Landung in Frankfurt am Main noch einmal angehört. Es passte wunderschön zu meinen Erlebnissen und war ein harmonischer Abschluss. Wer es nachfühlen will, es ist einfach: Den Text langsam lesen, verinnerlichen, die Augen schließen und an ein erreichtes Ziel denken.

Dass das mein Leben war, wie jedes Leben rätselhaft, unabänderlich und heilig. So nah, so präsent, so fest zu mir gehörig. Und es, wie wild es auch sein mochte, so zu lassen.

Ich
Ich

Danke für das Lesen und Anschauen, Gruß Gerald

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