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Reisebericht: God Save The King Spring! Im Frühling an Bord der Silver Wind auf Kreuzfahrt rund um Großbritannien
Luxuriös unterwegs auf einer Expedition mit Silversea
Escape Plan: Die Vorbereitung und die Anreise
Willkommen bei „Zinni auf Reisen“ und meinen Bericht von einer Expeditions-Kreuzfahrt auf der Silver Wind, die rund um Großbritannien ging. Die Fahrt war im Mai 2023, startete von London, die Hauptstadt von Großbritannien, und endete in Hamburg an der Elbe.
Mit einer Anzahl von 222 Besatzungsmitgliedern und maximal 274 Passagieren bietet dieses Schiff ein angenehmes Crew-Gast-Verhältnis. Die Silver Wind wird von Silversea betrieben, dieses Unternehmen betreibt Kreuzfahrtschiffe der Luxusklasse. Der Firmensitz ist in Monaco.
Nach einer Modernisierung im Jahr 2018 und einer zweiten Renovierung im Jahr 2021 erhielt die Silver Wind einen verstärkten Rumpf und wurde auf Eisklasse umgerüstet, um damit Expeditionen in die Antarktis und Arktis zu ermöglichen. Mir war bei dieser Buchung dabei bewusst, dass Letzteres im Mai rund um Großbritannien nicht benötigt wird. Denn dies war die geplante Route, weit abseits von Eisbergen und Packeis:
Copyright und Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von
Silversea Cruises Ltd.
Eine Fahrt rund um Großbritannien hatte ich schon einmal unternommen, allerdings nicht mit der Silver Wind, sondern der MS Delphin. Hier mein Bericht dazu:
Bei dieser Tour im Jahr 2014 wurden fast nur Ziele auf Mainland, die Hauptinsel von Großbritannien, angefahren. Auf der aktuellen Seereise waren dagegen die Schwerpunkte abgelegene Inseln, die teilweise keine Bewohner haben oder auf denen nur ein paar Ranger zur Überwachung eingesetzt sind. Diese Route abseits des Mainstreams beabsichtigte ich lange, ich musste aber einige Zeit warten, bis ein König im Land gekrönt wurde. Denn zuvor hatte sich das Motto des Berichtes, God Save The Spring, nicht zu Queen gereimt, wie nun passend zu King.
Ich hoffe weiterhin, für jeden Absatz zu den jeweiligen Destinationen die passenden Spielfilme als Überschrift ausgesucht zu haben. Auf eine „Expedition in die Zukunft“ und Gruß vom „The Revenant“ aus dem „Little Shop of Horror“!
Gespannt war ich über den Ablegeplatz, denn dieser lag direkt neben der Tower-Bridge an der Themse in London. Passend dazu buchte ich einen Flug von Frankfurt am Main zum London City Airport, letztgenannter sowie die Kai waren etwas Neues für mich. Um keinen Anreise-Stress zu bekommen, organisierte ich zwei Übernachtungen vor der Fahrt in einem Hotel in der Nähe vom Tower und der Anlegestelle.
Ich hatte am Abreisetag am Flughafen von Frankfurt am Main weder beim Abgeben des Koffers noch auf dem Gang zu der Sicherheitskontrolle oder bei der Kontrolle des Reisepasses eine Wartezeit. Anschließend hatte ich Durst und verabschiedete mich von Deutschland aus wie gewohnt mit einem Weizenbier kurz vor dem Abflug in der Goethe Bar nach dem Motto „Der schnellste Termin ein Bier zu trinken ist =“:
Die Wetter-Vorhersage für die Ziele der Seefahrt waren denkbar schlecht, mit viel Regen. Ich war jedoch gut vorbereitet auf die Nässe und freute mich trotzdem auf die Reise und die vielen neuen Ziele.
Der Flug selbst war entspannt. Etwas Interessantes zu entdecken gab es bei einem Blick aus dem Fenster nicht, es war bewölkt und zu sehen waren nur Wolken:
Zum Anflug auf den Flughafen London City, der zentral nahe der Innenstadt liegt, hatte mir der Kapitän empfohlen, auf der rechten Seite zu sitzen, um am besten etwas von der Stadt zu sehen. Die Aussicht war beim Anflug klarer als erwartet und die Themse war anfänglich noch gut zu überblicken:
Auch die Ausbreitung der Metropole war zu erkennen. In London und Umgebung wohnen etwa 14 Millionen Menschen, etwa ein Viertel der Einwohnerzahl von England:
Von der City selbst war nichts auszumachen, geschweige denn die Tower-Bridge oder den Tower. Lediglich belanglose Gebäude waren sichtbar:
Der Anflug auf den der Innenstadt nahen Flughafen hatte ich mir spektakulärer vorgestellt. Vom Cockpit aus sollte dies anders ausgesehen haben. Das muss nur warten bei mir, denn ein Pilot werde ich erst in meinem nächsten Leben.
Nach der Ankunft war der City-Flughafen größer als von mir erwartet. Die Einreise mit einer automatisierten Reisepass-Kontrolle (hatte ich so noch nie, bislang nur für den Personalausweis) ging schnell, und als ich das Gepäckband erreichte, stand dort bereits mein Koffer, Respekt!
Im Gegensatz zu den anderen Flughäfen der Megacity sind Taxifahrten von dort aus zum Zentrum erschwinglich. Anscheinend war ich in Großbritannien noch nicht oft Taxi gefahren, denn die Sitzkonfigurierung im Fahrzeug fand ich ungewöhnlich und so noch nie wissentlich gesehen:
Ich verreise wahrscheinlich zu wenig, um mich damit auszukennen. Das muss ich umgehend ändern.
The King′s Speech: London
Nachdem ich das gebuchten Hotel Novotel London Tower Bridge erreicht hatte, konnte mein Abenteuer mit der Silver Wind in Großbritannien beginnen. Zuerst schaute ich aus dem Fenster meines Zimmers und war darüber erfreut:
Denn das Wetter spielte trotz schlechter Vorhersagen mit. Passend zu der Jahreszeit dachte ich mir dabei: God Save The King Spring, das Thema dieses Berichtes.
Anschließend lief ich in die Richtung der vom Hotel nahegelegene Top-Attraktionen der Stadt, die man sich immer wieder anschauen kann. Zuerst zum Tower of London, offiziell His Majesty’s Royal Palace and Fortress of the Tower of London genannt. Dies ist ein befestigter Gebäudekomplex, und durch diesen Tower friert es übrigens in London nie:
Die UNESCO erklärte ihn im Jahr 1988 zum Weltkulturerbe. Die Mitglieder der dortigen Ordnungstruppe, die königlichen Leibgarde, werden „Beefeater“ im Volksmund genannt. Aus dem Grund, da ein früherer Teil ihres Soldes Rindfleischrationen waren. Nahe davon gelegen befindet sich die Tower-Bridge:
Diese Klapp- und Hängebrücke wurde in den späten 1800er-Jahren gebaut und ist bekannt für ihren viktorianischen Baustil und die durch Stege verbundenen zwei Türme.
Der Wolkenkratzer The Shard, an der Themse gelegen, war mit seinen 310 Metern im Jahr 2012 von Juli bis Oktober der höchste Wolkenkratzer in Europa, also „Groß in Britannien“:
Das London Eye, auch Millennium Wheel genannt, ist seit dem Jahr 2022 mit seiner Höhe von 135 Metern das zweithöchste Riesenrad Europas:
Die Stadt hat freilich noch mehr zu bieten als nur Brücken, ein Riesenrad, einen Palast und weitere Superlative, nämlich gelegentliche Königskrönungen und natürlich Pubs an jeder Ecke. Ersteres (alles, was samt Residenz des britischen Monarchen dort zu tun hat), hatte ich mir für den nächsten Tag aufgehoben. Zweites hatte ich umgehend umgesetzt, mit einem herrlichen IPA (India Pale Ale). Denn laut einer alten japanischen Legende heißt es:
Wenn du nach einem Ausflug Durst hast, liegt es daran, dass du während dieser Zeit kein Bier getrunken hattest!
Zufrieden mit der Anreise und dem Aufenthalt in London lief ich zurück zu meinem Hotel zu einem Abschieds-Gin-and-Tonic. Die Nacht war wie erhofft ruhig.
Am nächsten Morgen lief ich nach dem Frühstück in die Richtung Buckingham Palace, immerhin mehr als fünf Kilometer entfernt. Der Palast ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London.
Dort angelangt war ich erstaunt über die vielen Passanten vor Ort:
Ich hatte nur keinen Nerv zu warten, was da auf uns zukommt:
Anschließend war mir eingefallen, dass ich mit King Charles und Prinz Harry einen Termin zum Skatspielen hatte. Der Transfer, der zu meinem Spieleabend organisiert wurde, war sensationell und die Krönung:
Ich wurde zu einem Nebeneingang gebracht, um die wartende Menschen-Masse zu umgehen. Selbst die dortigen Tribünen wurden meinetwegen gesperrt:
Skat spielen können die beiden eher nicht, egal. Nach meinem haushohen Sieg musste ich aus Touristensicht noch die verbleibenden Top-Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt abhaken. Wie hier Westminster Abbey. Dort werden die Könige von England gekrönt und bis zum Jahr 1760 auch beigesetzt:
Kurz vor Beginn meiner Reise wurde hier König Charles III. inthronisiert. Nahe davon ist der Trafalgar Square mit der Nelson′s Column:
Das Monument wurde zwischen den Jahren 1840 und 1843 zur Erinnerung an Admiral Horatio Nelsons Tod in der Schlacht von Trafalgar errichtet. Auf dem Platz selbst war früher mehr los, vielleicht lag es auch an der von mir besuchten Jahreszeit.
Oft ein Missverständnis: Big Ben ist nur der Name für die massive 13 Tonnen schwere Glocke im Inneren von diesem Uhrturm. Der Turm selbst lautet „Elizabeth Tower“. Er ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt:
Von dem angekündigten Regen war zum Glück nichts zu sehen. Nach 27 000 Schritte hatte ich mir dieses Bier mehr als verdient:
Glücklich sehe ich wohl auf dem Bild aus, ich muss allerdings noch lernen, mich zu schonen. Das kann nicht so schwer sein. Gesehen hatte ich sehr viel, und obwohl ich mehrfach vorher in der Stadt gewesen war, auch etliches Neues erlebt. Städte wachsen und verändern sich, auch in Bezug auf das Königshaus.
Der Höhepunkt in der Metropole war ein geplantes Treffen mit gleich gesinnten Reise-Bekannten am Abend in einem Pub. Das Paar hatte auch eine Kreuzfahrt rund um Großbritannien gebucht, nur mit der Seabourn Venture anstatt der Silver Wind von Silversea. Der Abend war fröhlich, mit vielerlei angenehmen Gespräche. Es ist erfreulich, wenn man in der Fremde nicht der einzige Fremde ist. Ein genialer Tag klang damit aus, hundemüde ging ich zurück ins Hotel und in mein Bett.
Notting Hill: Die Abfahrt von London mit der Silver Wind
Am nächsten Morgen lag die Silver Wind mitten in der Londoner City. Hier von der anderen Seite der Themse aus gesehen:
und hier von The Shard aus:
Das letzte Bild wurde nicht von mir aufgenommen, sondern von meinen Freunden, danke für die freundliche Genehmigung meiner Veröffentlichung.
Zur Mittagszeit lief ich den kurzen Weg vom Hotel zu der Tender-Anlegestelle, von der aus ich die Silver Wind erreichen konnte, um an Bord einzuchecken. Ganz einfach war es nicht mich registrieren zu lassen, eher kompliziert, auch wegen des Shuttles zur Silver Wind. Eine Mitarbeiterin meinte, dass diese Position „tricky“ wäre.
Endlich auf der Silver Wind angekommen zur Fahrt um Großbritannien, bezog ich meine Kabine, die wie immer bei Silversea groß, komfortabel und mehr als ausreichend war:
Bei meiner Buchung hatte ich mir eine Kabine mit Balkon gegönnt, wobei mir bewusst war, dass es in Großbritannien im Mai beim draußen sitzen frisch werden kann:
Meinen kleinen Hunger konnte ich mit einem Stück Pizza mit Blick auf die Tower-Bridge stillen:
Kurz danach war ein Regen, der sich gewaschen hatte. Das Unwetter war zum Glück nur kurz:
Später verabschiedeten sich meine Freunde von mir von dem Museumsschiff MS Belfast aus, das direkt an der Silver Wind gelegen hatte:
So war ich von der MS Belfast Seite aus zu sehen:
An Bord waren wir 228 Passagiere auf der Silver Wind, die sich auf die Rundfahrt um Großbritannien gefreut hatten.
Die Abfahrt aus London heraus war geplant um halb sieben am nächsten Morgen und dafür wurde nur für uns die Tower-Bridge geöffnet. Nach dem Motto: „Wer früher wach ist, schafft mehr Bier“ hatte ich mir vorgenommen, dazu aufzustehen und das Ereignis anzuschauen. Ausschlafen kann ich zu Hause genug.
Die abendlichen Ausblicke zuvor von Bord aus auf das nächtliche London waren sagenhaft, so wie hier auf The Shard:
auf die City:
und auf den Tower und die Brücke:
Nach einer kurzen Nacht schaute ich mir das Öffnen:
und das Schließen der Tower-Brücke an:
Dieses Ereignis war sogar (frei von Ironie) dem The Daily Telegraph und der Bild-Zeitung einen Artikel wert, Routine scheint unsere Abfahrt von dort aus nicht gewesen zu sein.
Unerwähnt in der Presse wurde, als wir später die Nordsee erreicht hatten, der Abschied von unseren Lotsen bei stürmischem Wetter. Ich wäre ungern in dem kleinen Boot bei den Wellen gewesen, ich denke und hoffe aber, dass die Crew damit Routine hat:
Unsere Seefahrt in Großbritannien mit der Silver Wind hatte begonnen! Auch wenn der Anfang ab der Nordsee erst einmal rau war. Nun stand ein Seetag an, bevor wir unseren ersten Hafen erreichen würden, die Kanalinsel Guernsey. Diese war bislang unentdeckt von mir.
Doch schnell konnte ich in meiner Kabine mehrfach mithören, welcher Sender die Nachbarn am Fernsehen eingeschaltet hatten. Es hörte sich an, als ob eine Ork-Armee durch die Kabine trampelte. Natürlich hatte ich keine Lust, mir das immerzu während der Fahrt anzuhören. Eine direkte Konfrontation strebte ich nicht an, und lief daher lieber zur Rezeption, um das Personal dort zu bitten, mit den Gästen zu sprechen. Das wurde auch getan, nur eine kurze Zeit später war jedoch der gleiche Effekt wieder. Genervt lief ich erneut zum Empfang. Ich sollte Verständnis haben, wurde mir dort mitgeteilt, die Gäste würden schlecht hören.
Genau dies hatte ich nicht. Der Wunsch der Crew war wie ein durchschnittlicher „Zinni-auf-Reisen-Gag“, er war nicht angekommen. Ich hatte gebeten, die Störenfriede in eine Kabine mit einer freien nebenan zu verlegen, um weitere Lärmbelästigungen gegenüber anderen Passagieren zu vermeiden. Dies wurde abgelehnt, denn es wäre für die Unruhe-Verursacher nicht zumutbar. Dagegen sollte ich mir den Lärm antun? Über meine Bitte, ob ich umziehen kann, war das Personal zuerst nicht begeistert, stimmte aber schließlich notgedrungen zu. Ein Upgrade gab es für die Mühen hingegen nicht. So ganz verstanden hatte ich die Logik und die Lösung des Veranstalters nicht. Mit dieser Methode wird man auf einfache und schnelle Art seine Nachbarn los, sie ist allerdings nicht nachahmenswert.
Ausnahmsweise ging ich zu dem vom Schiff aus organisierten Single-Treff und blieb mit der Clique sogar in Kontakt. Mit „meinen Damen“, wie ich sie später immer genannt hatte, ging ich zusammen zum täglichen „Trivia-Quiz“ (was wir, die Solo-Traveller Gruppe, meist gewonnen hatten) und zum Abendessen. Das war nett, würde ich hingegen bei einer kommenden Reise nicht mehr wiederholen, denn ein gewisser Zwang dort hinzugehen war spürbar, den ich auf einer Reise nicht unbedingt benötige.
Weiterhin auch, weil von mir ein perfektes Amerikanisch-Englisch nach der Art der texanischen Landfrauen erwartet wurde und ich nach jeder leichten falschen Betonung eines englischsprachigen Wortes nach ihrer Weise korrigiert wurde. Als Beispiel, selbst bei meinem eigenen Namen: Ah, your name is Jeeer-aaawld! Not Gerald! Nein, ich bin kein Amerikaner aus Dallas, wir waren in Europa und ich heiße Gerald, auch so ausgesprochen. Das hatte genervt, die USA ist nicht der Nabel der Welt, gerade nicht im Artikulieren. Und ich hatte auch keine Lust, die exakte und korrekte Aussprache von einem Tenderloin-Steak auf Nord-Texanisch während der Fahrt zu üben nach vier Bier.
Einen intensiveren Kontakt hatte ich zu einem deutschen Ehepaar gepflegt. Wir saßen oft in einer der Lounges zusammen und unterhielten uns (die beiden auf Deutsch und ich auf Hessisch) über so angenehme Dinge wie Urlaub, Essen und Trinken. Das sind meine Lieblings-Themen, nicht nur auf Kreuzfahrten. Vielen Dank an Meike und Thomas auf diesen Weg!
Ansonsten werde ich nicht viel mehr über die Silver Wind während meiner Reise um Großbritannien berichten. Der Großteil an Service und Ausstattung war mehr als in Ordnung und tadellos. Andere Schiffe der Reederei habe ich intensiv auf meinen Webseiten beschrieben, und so groß waren die Unterschiede nicht zu dieser Fahrt.
Am ersten Seetag hatte ich mich am Abend schick gemacht, und auf den nächsten Tag gefreut, wo wir unsere erste Destination auf dieser Seereise anlaufen werden, die Kanalinsel Guernsey:
12 Uhr mittags: Saint Peter Port, Guernsey
Saint Peter Port ist die Hauptstadt der Kanalinsel Guernsey und war unser erstes Ziel bei der Kreuzfahrt rund um Großbritannien mit der Silver Wind. Das Gebiet ist im Besitz der britischen Krone und gehört trotzdem nicht zum Vereinigten Königreich. Ungeachtet der geografischen Nähe zu Frankreich sind die Kanalinseln britisch geprägt.
Wie bei den meisten Häfen auf dieser Reise erreichten wir ihn mit einem Zodiac. Eine Anlandung in einem Hafen ist mir lieber, da man viel Zeit bei den Shuttle-Fahrten verliert, anstatt direkt an dem Pier zu liegen, wo man ein- und aussteigen kann, wann immer man Lust und Laune hat. Aber dafür erreicht man auch Ziele, wo Schiffe ohne diese Schlauchboote nicht anlegen können. Hier ein Bild während meiner Überfahrt. Dabei war ich nicht so fein wie am Vortag angezogen:
Saint Peter Port liegt an der Ostküste der Insel und hat knapp 20 000 Bewohner. Damit lebt etwa ein Drittel der Einwohner von Guernsey dort. Der erste Blick darauf sah ansprechend aus, es fehlte nur die Sonne:
Die meisten Ausflüge sind bei Silversea seit einiger Zeit im Reisepreis inkludiert. Für dort hatte ich mir den Spaziergang „Castle Cornet and Town Walk“ ausgesucht. Normal buche ich keine Rundgänge und laufe lieber allein durch die Gegend. Da dieser bei den Inklusive-Leistungen einbegriffen war, probierte ich es zumindest einmal aus. Entgegen der Ausschreibung wurde jedoch zuerst mit der Stadtbesichtigung begonnen anstatt dem Besuch des Schlosses. Auf erst Genanntes hatte ich keine Lust. So endete schnell mein Exkursion-Abenteuer. Ich begab mich lieber allein direkt ohne Führung auf dem Weg zum Prachtbau, der das Stadtbild prägt. Auch auf die Gefahr hin, den Eintritt dort selbst bezahlen zu müssen:
Das Schloss wurde ursprünglich auf einer Insel erbaut und konnte nur bei Ebbe zu Fuß erreicht werden. Mittlerweile sind die Bauwerke über einen Gehweg aus dem 19. Jahrhundert erreichbar. Sie beschützen St. Peter Port seit 800 Jahren. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert.
Vor Ort erwähnte ich beim Personal, dass ich ein Passagier der Silver Wind war, und wurde umgehend eingelassen, ohne einen Eintritt zu bezahlen. Dazu hatte ich eine Einweisung bekommen, was wo und wann zu sehen ist. Hier gab es ein Vertrauen in einen Gast, was in manchen anderen Ländern undenkbar ist. Und nicht nur in Saint Peter Port auf dieser Reise mit der Silver Wind zu den Mini-Inseln in Großbritannien. So etwas machen mir Ziele sympathisch.
Im Innern der Burg befinden sich derzeit fünf Museen:
In einem davon steht sich dieses luxuriöse Bett. Ich hätte mir gewünscht, so etwas Komfortables auf meiner Großbritannien-Umrundung mit der Silver Wind gehabt zu haben:
Da meine Mitpassagiere sich noch zu dieser Zeit die Altstadt angeschaut hatten, war ich auf dem Gelände fast allein. Dementsprechend konnte ich mir die Objekte in aller Ruhe anschauen;
Als ich hier die Uhrzeit gesehen hatte, musste ich die Besichtigung unterbrechen:
Denn täglich um Punkt 12 Uhr wird auf dem Gelände aus einer Kanone ein Böllerschuss abgegeben. Ein paar Neugierige hatten sich versammelt, um das bei Touristen beliebte Spektakel anzuschauen. Ein in historischer Uniform gekleideter Kanonier lief zuerst mit ernster Miene zu der Kanone:
Anschließend löste er den Schuss aus:
Der versuchte Angriff auf die Silver Wind ging zum Glück schief, sie stand nachfolgend noch dort, wo sie
angelegt hatte. Die Schwierigkeit für uns Betrachter war jedoch, die Kamera zum richtigen Zeitpunkt auszulösen. Mir war das nicht gelungen, ich hätte wohl besser die Serienfunktion benutzen sollen. Der Schütze war interessiert an gelungenen Aufnahmen, damit konnte ich ihm leider nicht dienen. Das war recht spaßig gemacht, gut, dass mir der Mitarbeiter diesen Termin bei der Einweisung empfohlen hatte.
Das Gesehene reichte mir für die Insel, denn nun hatte ich Durst. In einem schnell gefundenen Pub hatte ich wieder etwas gelernt, nach dem Motto „Wirste alt wie ne Kuh, lernste immer noch dazu“. Ich hatte dort nach einem lokalen Bier gefragt, die Antwort war: „Haben wir nicht“. Dann sah ich dieses Schild:
Das wäre Ale und kein richtiges Bier war die Antwort. Bestellt und getrunken hatte ich es natürlich. Es war gepumpt und dementsprechend etwas wärmer als mein gewohntes Bier vom Fass. Das Pale Ale war trotzdem trinkbar, schmeckte und war viel besser als ein „kleines alkoholfreies Radler aus dem Becher von Binding aus der Dose“:
Anschließend lief ich zurück zur Silver Wind. Guernsey war ein gelungener Start der Expedition mit der Silver Wind und ein perfekter Einstieg auf Großbritannien.
Local Hero: Isles of Scilly
Kurzfassung:
Sensationell!
Auch die Isles of Scilly waren auf dieser Expedition, wie fast alle angefahrenen Ziele, Neuland für mich. Wir lagen in St Mary′s, die größte Insel des Archipels. Die Hauptstadt Hugh Town wurde im Jahr 1949 vom Vereinigten Königreich an die hiesige Bevölkerung verkauft. Der Rest der Insel gehört zum Herzogtum Cornwall.
Langfassung:
Star Castle ist eine Festung auf einem der höchsten Punkte der Inseln, die im Jahr 1593 nach dem Angriff der spanischen Armada unter der Herrschaft von Königin Elizabeth I. zur Verteidigung erbaut wurde. Heute wird das Bauwerk als Hotel genutzt:
Es könnte als Strand-Resort geführt werden, denn die Küste vom Hugh Town ist nicht weit entfernt:
Ich denke jedoch, dass Baden dort nur eingeschränkt zu empfehlen ist, zumindest für meine Belange. Obwohl diese beiden Meerjungfrauen im Wasser waren:
Ich lief danach mehrere weiße Sandstrände ab, alle waren idyllisch und fast menschenleer:
Normal ist zu empfehlen bei einer dortigen Bootsfahrt, dass ein „Scillonians“, wie sich die gebürtigen Insulaner nennen, durch das Gewässer leitet und kein fremder Hobby-Kapitän. Wegen Riffen und Strömungen gilt die Küste als eine der gefährlichsten der Welt. Ungefähr 900 Wracks liegen nahe den Inseln unter der Wasseroberfläche. Bei den Wetterbedingungen an dem Tag, wo wir sie besuchten, sollte dies jedoch auch für Anfänger keine Schwierigkeit gewesen sein:
Spätestens hier hatte ich mich bereits verliebt in die Insel. Dort war es so charmant, ich konnte ich mir in diesem Moment gut vorstellen, dort zu leben. Jeder war fröhlich, es gab keine Hektik und es war einfach klasse dort. Ich musste dabei ständig an den Spielfilm Local Hero denken, hatte die Titelmusik Going Home im Kopf und oft Tränen in den Augen vor Freude. Mir ist übrigens bewusst, dass Local Hero nicht in England spielt und gedreht wurde, aber nach Schottland sollten wir zum Glück in Kürze auch noch kommen:
Aber auch das Hinterland konnte entzücken. Ich lief auf schmalen Wanderwegen Mutterseelen allein durch die herrliche Natur:
und grüßte die einheimische Tierwelt:
Das war nicht ganz ungefährlich. Nach dem Motto „Obacht geben, länger leben“ sollte man um die örtlichen Kaninchen einen großen Bogen machen:
Anschließend lief ich wieder zurück zu den Booten und zu den kleinen Steinhäusern der Ortschaft Hugh Town:
Dort entdeckte ich diese Tafel. Ich kann die Beteiligten verstehen, ich habe die Insel auch in liebevoller Erinnerung. Es war märchenhaft dort:
Eine kleine, aber nicht unbedeutende Aufgabe hatte ich vor Ort noch zu bewältigen. Die Lokale auf den Isles of Scilly waren meine letzte Möglichkeit für ein Hafenbier für die nächsten Tage, das wollte ich ausnutzen. Unbewohnte Inseln haben den Nachteil, dass sie keine Rücksicht auf durstige Zinnis nehmen.
Die Herausforderung an diesen Morgen war, dass die Pubs erst um 12:00 öffneten, aber schon um 12:30 der letzte Tender zur Silver Wind ging. Zusätzlich waren alle Cafés geschlossen, da wir an einem Sonntag dort angelandet waren. Es war wie bei einem Puzzlespiel, eine geeignete Lösung zu finden, bis das letzte Teil gepasst hatte:
So gab es nur einen kurzen und für mich rekordverdächtigen Aufenthalt im „The Mermaid Inn“ Pub, laut Eigenaussage der „Social Hub“ im Ort und „Scilly′s most iconic public house“:
Es war wie im Garten Eden, nur war ich viel zu kurz dort:
Nachfolgend ging ich begeistert von St. Mary′s zurück an Bord der Silver Wind zur Fortsetzung unserer Rundfahrt um Großbritannien.
Unser Kreuzfahrtschiff lag zwischen den beiden Scilly-Inseln St Mary′s und Tresco. Nach dem Mittagessen gab es die Möglichkeit, letztgenannte zu besuchen, die ich natürlich genutzt hatte nach den positiven Erfahrungen vom Vormittag.
Das Klischee will es, dass Briten ihre Gärten und den Gartenbau lieben, bei Tresco passt das aufs Auge. Die Insel ist hauptsächlich für seinen Abtei-Garten bekannt, der Tresco Abbey Garden, der von einem Augustus Smith angelegt wurden. Er war ein wohlhabender englischer Adelige, der die Inseln Mitte der 1830er-Jahre vom Herzogtum Cornwall gekauft hatte.
Der botanische Garten, eine Hauptattraktion der Insel, beherbergt heute eine beeindruckende Sammlung von 20 000 exotische Pflanzen aus der ganzen Welt:
Durch das milde Klima der Inseln gedeihen in dem Garten fremdartige Gewächse, die an anderen Orten in Großbritannien selten anzutreffen sind. Es war wie im Paradies dort:
Der Garten war ausgezeichnet, nur mit einem klitzekleinen Aber meinerseits. Natürlich ist dort alles wunderbar hergerichtet, der Garten ist gepflegt und abwechslungsreich angelegt und man hat seine Ruhe:
Nur ist das Gebotene austauschbar, und könnte an jeder Ecke weltweit sein, wenn denn das Klima passt. Erahnen oder Spuren zu finden, dass wir uns in England befanden hatten, waren nicht erkennbar:
Tresco ist nebenbei bemerkt auch als die Insel der Jungfräulichkeit bekannt. Die wahre Geschichte dahinter ist komplex, denn es geht um natürliche Triebe, Nachkommen einer Jungfrau, asexuelle Vermehrung und eine ungleichmäßige Verteilung der Geschlechter.
Ich hoffe jetzt, dadurch keinen Run dorthin auszulösen, denn die Story handelt alleinig von einem Weibchen der Stabschreckenart Clitarchus hookeri. Diese hatte sich in eine Pflanzenlieferung eingeschlichen, die Anfang des 19. Jahrhunderts vom anderen Ende der Welt gekommen war. Nur ohne ein Männchen. Ihre Nachkommen sind heute noch auf der Insel zu finden. Wie das geschehen konnte, ist man sich nicht ganz einig. Vermutlich war ein unentdeckter Kerl im Spiel. Wenn es so war, war er ein wahrer Glückspilz.
Nach dem Besuch der Gartenanlage mit den farbenfrohen Blumen:
gab es als krönender Abschluss noch in dem Garten angeschlossenen Café ein zwei Bier:
Anschließend fuhr ich glücklich zurück zur Silver Wind. Die Scilly-Inseln waren super und hatten mir wunderbar gefallen.
Ganz oder gar nicht: Calf of Man
Unser nächstes Ziel am nächsten Morgen war die Calf of Man, eine Insel weniger als 500 Meter südwestlich der weitaus bekannteren Isle of Man gelegen, und von dieser nur durch den Calf Sound und der darin liegenden Felseninsel Kitterland getrennt. Das Wort Calf leitet sich vom skandinavischen Kalfr ab und bedeutet „Eine kleine Insel, die neben einer größeren liegt“.
An Land gehen konnten wir dort nicht, die Umgebung war für die Gezeit vor Ort nicht begehbar, das war schade. Dafür gab es eine einstündige Zodiac-Rundfahrt, die bei mir von einem Crew-Mitglied aus Chile geleitet wurde:
So langsam näherten wir uns der Insel, die in der Manx-Sprache „Yn Cholloo“ genannt wird:
Die gesamte Insel ist ein Vogelschutzgebiet und ist 2,5 km² groß:
Bei der letzten Volkszählung dort im Jahr 2006 wurden ganze zwei Einwohner registriert, beiden waren Mitarbeiter der Vogelwarte, die nur im Sommer dortzulande angesiedelt sind. Ich fand Gefallen an dem Vollzeit-Job „Alle zehn Jahre Volkszähler auf Calf of Man“ und werde mich wohl für den Posten bewerben:
Wir konnten nahe an das Ufer des Eilands heranfahren:
und dabei die steilen Schieferklippen anschauen:
Unbeschadet des Gewackels wegen Wind und Wellen konnte ich dabei dieses Bild zeichnen:
33 Arten von Seevögeln brüten jährlich dort, darunter Manx-Sturmtaucher, Dreizehenmöwen und wie hier verewigt Kormorane:
Ich wäre lieber wie dieser Vogel allein, denn dadurch hat man seine Ruhe und kann die Landschaft genießen:
Die Erhebung „Drinking Dragon“ liegt an der südöstlichen Ecke der Insel. Er ist auch als „The Burroo“ bekannt auf Manx, die gälische Sprache auf der Isle of Man. Auf Deutsch bedeutet das „Der Berg“ oder auch „Wie ein Eisberg“. Einige Einheimische meinen dagegen, es besagt „Festung“:
Auf diesen Bild sind zwei Durstige zu sehen:
Auf der Hin- und Rückfahrt zu der Silver Wind sahen wir den Wellen vereinzelt Seehunde, die aufgetaucht waren und uns neugierig angeschaut hatten. Dabei sie zu fotografieren, war nicht einfach, weil sie schnell wieder unter Wasser waren. Diese Kolonie lag auf einem Felsen vor der Insel, das war mühelos aufzunehmen:
Auf Calf of Man befinden sich vier Leuchttürme. Nicht alle davon sind mehr in Betrieb:
Schließlich fuhren wir zurück zur Silver Wind, um unsere Fahrt innerhalb von Großbritannien fortzusetzen. Der Zodiac-Ausflug war klasse, und ich hatte ihn genossen:
Aufgrund des gelungenen Tages der Großbritannien-Tour gönnte ich mir am Abend auf der Silver Wind „Kaviar mit den traditionellen Beilagen“ und freute mich dabei auf weitere interessante Ziele in den nächsten Tagen:
Der Name der Rose: Iona, Schottland
Unser nächster Halt am nächsten Morgen, die Insel Iona, gehört zu den Inneren Hebriden in Schottland. Sie bildete über Jahrhunderte das geistliche Zentrum des Landes. Im Jahr 1980 übertrug die Hugh Fraser Foundation große Teile der Hauptinsel und einige der Nebeninseln auf den National Trust for Scotland, der seitdem diese Gebiete verwaltet.
Auf den ersten Blick war ich sofort wieder verliebt, es sah himmlisch dort aus:
Das Iona Abbey war schon von weiten aus unübersehbar:
Im Jahr 563 hatte der Heilige Columban mit dem Bau der Gebäude begonnen. Zwischen den Jahren 797 und 1069 wurde das Kloster durch Überfälle von Wikinger zerstört und wiederaufgebaut, bis es schließlich später doch aufgegeben wurde:
An Bord der Silver Wind wurden wir informiert, dass in die Abtei der Eintritt nur frei wäre, wenn man sich einer Tour anschließt. Für etwas Geführtes hatte ich allerdings keine Lust. Ich dachte mir, die paar Pfund habe ich auch noch, bevor ich mir eine geleitete Exkursion antue. Nach dem Spaziergang dorthin hatte ich am Eingang kurz erwähnt, dass ich ein Passagier der Silver Wind bin, und umgehend wurde mir die Pforte ohne ein Ticket geöffnet. Wie bereits auch auf Guernsey erlebt. Willkommen im Land meines Vertrauens, Großbritannien.
Das Abbey ist eine der heiligsten und geschichtsträchtigsten Stätten des Landes. 48 Könige von Schottland sollen hier begraben sind, darunter Duncan, das Opfer von Macbeth. Pilgern waren nicht lange nach der Ankunft vom Columban von Iona im Jahr 563 n. Chr. angekommen. Auch George Campbell, 8. Duke of Argyll, hat hier sein Grab. Er vermachte die Ländereien im Jahr 1899 der „Church of Scotland“. Jedoch waren bis zu diesem Zeitpunkt die meisten Baulichkeiten des Klosters partiell verfallen:
Im Innenhof des Kreuzgangs befindet sich die Skulptur „Descend of the Spirit“ von Jacques Lipchitz, ein bedeutender französisch-amerikanischer Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Auf dem Bild ist gut zu sehen, dass alte und neue Säulen nebeneinander stehen:
Abschließend erwarb ich noch einen heiligen Kloster-Whisky:
Hergestellt wird er allerdings nicht vor Ort, sondern auf der Isle of Mull in der Tobermory Distillery.
In der Nähe vom Kloster befindet sich eine Ruine aus dem 17. Jahrhundert. Das Haus wurde um das Jahr 1630 für Bischof Neil Campbell erbaut. Heute sind nur noch eine Mauer und einige fragmentarische Fundamente übrig:
Nach dem interessanten Besuch spazierte ich noch etwas durch die wunderschöne Landschaft, teilweise an der Küste entlang:
und weiter Richtung Silver Wind, die hier im Hintergrund zu sehen ist:
Bevor ich wieder im Hauptort der Insel, Baile Mòr, mit seinen etwas über 100 Einwohnern angekommen war:
Ich hatte vieles auf Gälisch gesehen, die in Schottland gesprochene Sprache. Die entsprechenden Namen fand ich klasse:
Dortzulande dürfen nur die Bewohner Kraftfahrzeuge nutzen. So musste ich den (zugegebenen) einfachen Gang zu dem Argyll Hotel gehen, um meine „Soup of the day“ genießen zu können:
Ich wollte anschließend mein Bier mit Guernsey-Pfund bezahlen, die ich dort als Wechselgeld auf britische Pfund zurückerhalten hatte. Diese Scheine wurden allerdings nicht akzeptiert, sie sind nur auf Guernsey gültig. Merkwürdig.
Es war ein gelungener Vormittag auf Iona, und mein dortiger Besuch war eindrucksvoll und unvergesslich.
Ein Vogel auf dem Drahtseil: Lunga, Schottland
Eine Warnung: Für Vogelhasser ist dieser Beitrag nicht geeignet, bitte direkt zum nächsten Kapitel springen.
Trotz des außergewöhnlichen Vormittags auf Iona gab es am Nachmittag noch eine Steigerung. Wir wurden nach dem Mittagessen auf die Insel Lunga mit Zodiacs ausgebootet:
Von dort aus musste eine Anhöhe zu Fuß bestiegen werden, da der Aufzug außer Betrieb war, denn der Liftboy war nicht zum Dienst erschienen. Zunächst vom Zodiac aus beurteilt hatte ich noch Bedenken, dass ich dies aus Mangel an Kräften nicht meistern kann
:
Doch vor Ort war es überraschend durchführbar für mich. Oben angekommen schaute ich zurück auf die Silver Wind und die kommenden Zodiacs mit weiteren erwartungsfrohen Passagieren an Bord:
Von dort aus liefen wir ohne große Steigerungen zu einem Felsen mit Vogel-Kolonien:
Lunga ist die größte der Treshnish-Inseln in Schottland. Dieses Archipel ein Schutzgebiet für fast fünfzig brütende Seevogelarten. Dort befindet sich auch eine der größten Puffin-Kolonien in ganz Schottland. Sie können am Stück bis zu 2 Minuten unter Wasser bleiben und Tiefen von über 70 Metern erreichen, dabei tauchen sie geschätzt bis zu tausendmal am Tag. Nur im Frühjahr und Sommer sind sie auf dem Inselchen zu Hause:
Den Namen Lunga ist das norwegische Wort für Puffins. Diese werden auf Deutsch Papagei- oder Papageientaucher genannt, und sind charakteristische Vögel mit bunten Schnäbeln und clownartigen Aussehen:
Das war freilich noch nicht alles an Vogelarten. Unter anderem tummelten sich jede Menge Tordalks dort:
Das sind kräftig gebaute Alkenvogel und natürlich keine Pinguine, auch wenn die Erscheinung sehr ähnlich ist:
Die Trottellummen gehören ebenfalls zu der Familie der Alkenvögel. Sie halten sich nur zur Fortpflanzung dortselbst auf:
Diese Krähenscharben sind Vögel aus der Familie der Kormorane. Vom Kormoran selbst unterscheiden sie sich aber durch das völlige Fehlen von Weiß am Körper:
Unser Ziel waren gigantische Felsen, auf denen diese und unzählige weitere Wildvögel brüten. Schon von Weitem erkannte ich das am Lärm und Geruch:
Dicht an dicht tummelten sich dort eine gewaltige Vogelschar. Das waren atemberaubende Anblicke, wie hier auf diese Klippe:
Auf einen Blick waren unübersehbar unendlich viele Vögel zu sehen, das war cool und unglaublich bezaubernd:
Lunga war ein brillanter Aufenthalt, auch allein um dieses verliebte Paar zuzusehen:
Was war ich zu diesem Zeitpunkt so froh, die Kreuzfahrt rund um Großbritannien mit der Silver Wind gebucht zu haben und zum Glück auf Lunga die Kraft gehabt zu haben, mich dort aufzuhalten und eigenständig fortzubewegen. Ich hoffe, dass man mir mein Wohlbehagen ansieht. Die Preisfrage für Experten bleibt dabei: Welche Vogelart erzeugte mein Schatten auf diesem Bild?
Wickie und die starken Männer: Island of Skye, Schottland
Es gab am nächsten Morgen, bevor der Anlandung auf der Isle of Skye, das täglich gleiche Spiel wie seit Beginn der Reise. Die Wetter-Vorhersage für die nächste Destination war Regen, doch später war davon nichts zu sehen. Wie bei diesem romantischen Sonnenaufgang dort:
Das durfte von meiner Seite aus gerne für den Rest der Fahrt so bleiben, dies hoffte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Die Isle of Skye, auf Deutsch Insel des Nebels, ist die größte Insel der Inneren Hebriden und liegt vor der Westküste des schottischen Festlands. Rund um die Südspitze befinden sich die Süßwasserseen Loch Scavaig und Loch Coruisk, die zusammen angeblich die wildeste Szenerie in den Highlands bilden. Loch Scavaig hat eine historische Bedeutung. Es wird angenommen, dass das Gewässer ein Anlaufpunkt für Wikinger war und im 18. Jahrhundert als Zufluchtsort für Umsiedler und Schmuggler diente.
An Bord der Silver Wind hatten wir die Auswahl zwischen einer Wanderung oder einer Zodiacfahrt vor Ort. Selbstbewusst und überschätzend, wie ich war, wählte ich den Fußmarsch. Kurz nach der Überfahrt dachte ich mir noch, was das für eine brillante See-Landschaft ist:
Schnell wurde ich jedoch leider zum Versager, denn ich musste das Trekking schon nach kurzer Zeit wieder abbrechen. Der Grund war, dass meine Knochen nicht mitgespielt hatten. Mir war der Weg zu steil, anstrengend und glatt:
Ich bin mittlerweile nicht mehr der alte Zinni und morsch. Früher hatte eine Smartphone-App meine Zeit zum Laufen von 10 000 Schritten in Stunden und Minuten pro Tag ermittelt, aktuell wurde dies an die Kalender-Applikation übergeben, die es in Tagen ausrechnet. Dass es eine kurze Zeit nach dieser Reise noch schlimmer werden sollte, ahnte ich da noch nicht.
Ich machte der Crew unnötigerweise viel Aufwand, ein Mitarbeiter lief allein mit mir den zum Glück kurzen Weg zu den Zodiacs zurück, den ich hinzu allein bewältigen konnte. Ein Boot wurde für mich geordert zu meinem VIP-Transfer, ich musste nicht auf die Rückkehr der anderen Passagiere warten:
Mein gefälliger Zodiac-Fahrer erlaubte sich sogar einen Schlenker, um Herrn Robbe einen guten Tag zu wünschen. Das war ein gewohnter toller Service „à la Silversea“:
Schade, die kurzfristige Entscheidung an dem Hike anstatt der Zodiac-Rundfahrt teilzunehmen war eine Fehleinschätzung von mir und ein Flop. Die Erkenntnis war mir nur zu spät gekommen. So etwas sollte mir auf dieser Fahrt nicht mehr vorkommen, zumindest hatte ich mir das vorgenommen. Garantieren konnte ich das zu dem damaligen Zeitpunkt natürlich nicht. Vorweg: ich hatte mein internes Versprechen eingehalten. Und gelobt wurde ich von der Crew auch noch, meine Meldung war ihnen lieber und sicherer als einen falschen Ehrgeiz zu entwickeln und es weiter zu probieren und dadurch andere oder mich selbst in Gefahr zu bringen.
Eine Hiobsbotschaft erreichte mich nach der Rückkehr auf die Silver Wind. Warum war, wie bereits öfter auf vergangenen Kreuzfahrten erlebt, mein Lieblingsbier vergriffen? Wie in diesem Fall das Hoegaarden Wit. Ich befürchte, dass ich unmittelbar selbst daran beteiligt war. Denn auf die Frage: „Wer möchte alles Bier?“, hatte ich stets mit „Ich möchte alles Bier!“ geantwortet. Es gab aber gottlob immer Alternativen, um meinen Durst zu löschen. Fassbier gab es an Bord hingegen keines, ein kleiner Nachteil von Kreuzfahrtschiffen, die nicht unter einer deutschen Leitung stehen, wo eines üblich ist.
Das Schweigen der Lämmer: Isle of Canna, Schottland
Canna ist die westlichste der Kleinen Inseln, die Bestandteil der schottischen Inneren Hebriden in den Highlands sind. Sie ist sieben Kilometer lang und gehört dem „National Trust for Scotland“, eine private, gemeinnützige Stiftung zur Erhaltung und Pflege von Kultur- und Naturdenkmälern in Schottland. Diese betreibt dort einer Farm. Insgesamt gibt es etwa 20 Häuser, ein Postamt und ein Café. Nur etwa fünfzehn Personen leben dort. Wer davon dieses Schild aufgestellt hat, wurde uns nicht mitgeteilt:
In der Blütezeit lebten einst 3 000 Einwohner auf Canna. Durch die stark gesunkene Einwohnerzahl in der Vergangenheit wurde im Jahr 1963 die dortige Kirche Saint Edward′s entweiht und stillgelegt:
Canna ist eine Etappeninsel für Fischer und Segler auf ihren Weg zur Isle of Skye. Ob eines dieser Boote das vom Fischer Fritz war (der mit dem Zungenbrecher), konnte ich nicht herausbekommen:
Leider war das Wetter nicht das Beste. In Schottland ist oft die Frage bei blauem Himmel: Bleibt es so oder … Es ist meist nur eine Frage der Zeit, bis das „oder“ kommt. Das war diesen Schafen vor Ort allerdings ziemlich egal:
Achtung, jetzt wird es äußerst flach:
Warum haben die Schafe auf der Insel Canna keine Angst vor Kälte?
Weil sie ihre Wolljacken dabei haben!
So wie diese kleine Familie:
Die Insel hatte mir auf Anhieb gefallen. Wie hier bei diesem Blick auf eine Küste:
und einen Strand:
Bei meinen Spaziergängen war ich weitgehendst allein und es war sehr grün dort:
Wenn ich überhaupt jemandem begegnet war, waren diese Personen vorwiegend von unserem Schiff. Wie hier im Hintergrund zu sehen:
Örtlich gibt es keine nennenswerte Kriminalität. In den vergangenen Jahrzehnten wurde nur eine Handvoll Verbrechen registriert. Trotzdem besucht zweimal im Jahr ein auf Mainland stationierter Polizist die Insel, speziell um Waffenscheine zu überprüfen.
Die Einwohner hatten in der Vergangenheit gelegentlich Probleme mit Überpopulationen von Ratten und Kaninchen, die beide durch Keulungen behoben wurden. Aber auch, weil in der einzigen Gaststätte vor Ort, dem Café Canna, Kaninchenfleisch mit Preiselbeeren und Pistazien serviert wurde.
Ich hatte allerdings im Lokal keinen Hunger auf Karnickel, sondern einfach nur Durst. Auf Bier bezogen, hatte ich allerdings ein Problem. Denn das angebotene war warm. Nicht wie bei einem gepumpten Ale aus dem Keller, das durchaus noch trinkbar ist. Nur das ungekühlte lokale Pale Ale „The Jack“, mit Zimmertemperatur, war nichts für einen durstigen Zinni:
Jedoch war der lokale Whisky zum Glück in Ordnung:
Mein Hausarzt hatte mir ohnehin angeraten, weniger Bier zu trinken. Ich höre ja auf Fachkräfte, ein Prost darauf!
Das Bild allerdings täuscht, mir hatten alle Knochen weh getan. Wie bei GZSZ (Gerald Zeiten, Schwache Zeiten). Egal, es war unabhängig davon ein unglaublicher Tag. Wir hatten auf Canna erneut ein eindrucksvolles Erlebnis auf dieser Expedition in Großbritannien mit der Silver Wind.
Am nächsten Tag war geplant, nahe der isolierten vulkanische Inselgruppe St. Kilda, die zu Schottland gehört, auf Reede zu legen. Dort wollte ich schon ewig hin, die Anfahrt war mir aber bislang immer zu aufwendig, zeitraubend und umständlich. An diesen Abend hätte ich gewettet, dass die Anlandung am nächsten Tag nicht klappt, ohne bislang zu diesem Zeitpunkt, Informationen darüber gehabt zu haben. Denn meine Erfahrungen im Jahr 2022 sprachen dagegen, denn ich war da zum einen auf einer Seereise auf den Azoren, mit geplanten Anlandungen auf jeder bewohnten Insel. Ich kannte bis auf eine, Santa Maria, alle anderen. Auf einer späteren Reise nach Grönland war als Destination die größte Ortschaft im Land geplant, in der ich noch nicht war, Qaanaaq (auch bekannt als Thule).
Die „Jauch-Millionen-Frage“: Welche beiden Destinationen konnten nicht angelegt werden?
Die Chance, dass wir auf St. Kilda, mein Favorit auf dieser Fahrt, ankern konnten, war deshalb meiner Einschätzung nach verschwindend gering.
Tatsächlich … Liebe: St. Kilda
Wie befürchtet und erwartet, wurde am nächsten Morgen erst einmal die Ausschiffung zurückgestellt. Unabhängig davon hatte ich mir bei den schlechten Wetterbedingungen ohnehin vorgenommen, nicht daran teilnehmen, obwohl ich der Insel seit Jahrzehnten einen Besuch abstatten möchte. Denn auf eine Zodiac-Fahrt im Regen und Wandern durch Schlamm hatte ich kein Verlangen, und ob überhaupt etwas zu sehen war, war wegen des Nebels nicht durchschaubar:
Als für mich unerwartet das Ausbooten später doch begonnen hatte, war die Abmachung mit meinen Knochen noch, an Bord zu bleiben. Sie freuen sich sehr darüber. Ich war mir sicher, dass deswegen nicht die Welt unterging. Wenn ich mich kurze Zeit später selbst beschreiben müsste, würde ich mir das Attribut Dummschreiber geben. Der innere Schweinehund hatte letztlich doch gewonnen, denn ich war in das letzte Zodiac zum Insel-Besuch eingestiegen. Das war eine Sternstunde der Realitätsverweigerung, musste aber sein. Ich war mir wie der Maskottchen-Betreuer beim 1. FC Köln vorgekommen, denn ich hatte Bock. Ich wartete Jahrzehnte auf einen Besuch der Insel, und dann vor Schlamm und Regen kapitulieren ergab auch keinen Sinn.
St. Kilda ist eine isolierte vulkanische Inselgruppe, die zu Schottland gehört. Sie liegt etwa 64 Kilometer westnordwestlich von North Uist im Nordatlantik und zählt zu den Äußeren Hebriden. Die Hauptinsel ist Hirta, deren Klippen die höchsten des Vereinigten Königreichs sind. Dort hatten wir auch mit unseren Gummibooten angelegt:
Über den Ursprung des Namens St. Kilda gibt es nur Spekulationen. Wahrscheinlich ist sind die Inseln nach dem norwegischen Heiligen Sunt Kelda, auf Deutsch Süßes Brunnenwasser benannt. Sie waren mindestens zwei Jahrtausende lang bewohnt. Diese beide Gebäude waren die Kirche und das Schulhaus:
Bis die gesamte Bevölkerung im Jahr 1930 evakuiert wurde, da das Leben vor Ort durch Nahrungsmittelknappheit, Grippeausbrüche und einen allgemeinen Zusammenbruch der Wirtschaft immer schwieriger wurde:
Auf diesem Weg hatten die meisten Einwohner vor 90 Jahren gelebt. Den Weg nannten die Einwohner einfallslos „The Street“:
St. Kilda ist weltweit einer der wenigen Lokationen mit Welt-Erbstatus, die von der UNESCO in Anerkennung seines Naturerbes und seiner kulturellen Bedeutung ihn doppelt erhalten hat:
Auf Hirta befinden sich etwa 1 200 Cleats. Das sind kuppelförmige Bauten aus flachen Steinen mit einer Torfabdeckung als Dach. Sie dienten als Lager für Holz, Torf oder Getreide und waren bis zur Evakuierung in Gebrauch:
Die gesamte Siedlung war damals von einer Wall aus dem 19. Jahrhundert umfasst, um Schafe und Rinder von den Feldern fernhalten. Diese ist heute nicht mehr vorhanden:
Der Friedhof ist dagegen immer noch schafsicher von einer Mauer umgeben. Das jüngste Grab ist vom Jahr 1995:
Ich hatte es urig empfunden auf St. Kilda, auch wegen dieser grandiosen Landschaft:
Nur zum Baden war es mir allerdings zu kalt dort:
Den früheren Einwohnern anscheinend auch, die machten lieber Kinder:
Nach dem einmaligen Aufenthalt auf der Insel Hirta wurden noch deren Nachbarn-Inseln umfahren, das war fabelhaft:
Bereut hatte ich die Überfahrt nie, schließlich doch auf die Insel gefahren zu sein. Es war im Nachhinein ein lohnenswerter Tag, auch wenn am Abend alle Knochen gemeckert hatten. Ich hatte sie reden lassen, ignorierte das Geschwätz und ging lieber in die Bar.
My fair Lady: Fair Isle, Schottland
Fair Isle liegt auf halber Strecke zwischen Orkney und Shetland und gehört zum schottischen Shetland. Sie ist die abgelegenste, von Menschen bewohnte Insel des Vereinigten Königreichs. Es gab Probleme dort beim Anlegen der Silver Wind und dadurch eine Verspätung. Laut den Ansagen an Bord sollte die Anlandung jedoch wahrscheinlich klappen:
Übermut tut selten gut, ich hatte mich zu früh darauf gefreut. Trotz besten Wetter konnten wir nicht an Land wegen zu vieler Dünung:
Schade. Wenigstens konnten wir eine Runde um die Insel herum drehen, was auch interessant war:
So fuhr die Silver Wind nicht nur um Großbritannien, sondern sogar auch um Fair Isle:
Ich war mir dabei wie in einem schönen Fairytale vorgekommen:
Vielleicht hatten wir bei dem Umlauf sogar mehr gesehen als von Land aus, und bequemer war es auf jeden Fall:
Später wurde spontan eine Zodiac-Fahrt zur Spitze eines Eisberges einer Klippe angeboten, ich blieb indessen an Bord. Dort war es angenehm und entspannt, und auf die Schaukelei auf dem Schlauchboot wegen der Wellen hatte ich keine große Lust:
Dabei hatte ich wohl zu viel Champagner getrunken, denn danach hatte ich alles doppelt gesehen:
Nebenbei ist die Fair Isle für die dortigen unverwechselbaren Strickmuster bekannt, das Fair-Isle-Stricken. Dieses war in Gesprächen mit meinen neuen Freunden an Bord ein Dauerthema. Es wurde diskutiert, ob das Muster schick oder hässlich ist, und dass ich davon unbedingt etwas kaufen sollte. Meine Meinung verrate ich nicht, ich bitte nur zu bedenken, dass ich ein Mann bin. Wer hingegen Interesse an den lokalen Stickereien hat, die Insel hat einen kleinen Flugplatz sowie eine Fährverbindung zu den Shetlandinseln.
Robinson Crusoe: Isle of May, Schottland
Unser nächstes Ziel, die Isle of May, ist eine schottische Insel und liegt im nördlichen Firth of Forth, auf Deutsch der Fjord vom Fluss Forth. Sie ist 1,8 Kilometer lang und 0,5 Kilometer breit und befindet sich im Besitz von NatureScot, eine Behörde, die für den Erhalt von Schottlands Naturerbe verantwortlich ist. Diese verwaltet das nationale Naturschutzgebiet.
Der Name Isle of May hat seinen Ursprung gewiss nicht nach einer Benennung eines kalendarischen Monats, sondern in der Geschichte und der geografischen Lage der Insel. May stammt vermutlich vom altgälischen Wort Magh ab, was so viel wie Ebene oder Fläche bedeutet. Es könnte aber auch von dem gälischen Wort Maigh kommen, das schön oder wohlgeformt bedeutet. Mir unbekannt war, ob die Insel im nächsten Monat in Isle of June umbenannt wird.
Ich war mir kurz nach der Ankunft wie im Vogel-Paradies vorgekommen:
Ob das die frühen Vögel sind, die immer die Würmer abbekommen, weiß ich nicht:
Das letzte Mal, dass mich etwas so fasziniert hatte, war ich sechs Jahre alt und verfolgte im Fernsehen einen Detektiv spielenden Collie:
Hier leben 200 000 Vögel, eine ständige Bevölkerung gibt es nicht. Vor Ort sind einige Forscher, Naturschutzbeamte und Vogelbeobachter, die immer nur zeitweise dort arbeiten und leben. Während unseres Aufenthaltes waren es drei. Für diese lohnt sich kein lokaler Pub, auch wenn die Mitarbeiter dies wahrscheinlich anders sehen. Dafür gibt es dort zwei Leuchttürme, der von Robert Stevenson erbaute, ist der Älteste von Schottland und im Hintergrund des Bildes zu sehen:
Der andere ist das „Low Light“ und dient heute als Gästehaus. Weiterhin befinden sich auf der Insel noch Ruinen eines Klosters:
Überraschend zu hören für mich war, dass Puffins sich (nicht nur dort) sicher fühlen, wenn Menschen in ihrer Umgebung sind.
Dann werden sie nicht von den Skuas und Mantelmöwen gestört, die sonst für Unruhe sorgen. Papageientaucher sind die zweitbesten Freunde des Menschen nach den Hunden:
Er trauerte auch, dass ich ihn verlassen musste:
Das war einer der Höhepunkt der Kreuzfahrt und es war fabelhaft dort. Was für ein unglaubliches Abenteuer mitten in der Wildnis unter extremsten Expeditions-Bedingungen, denn wir hatten vor Ort kein WLAN! Allerdings waren unsere lokalen Freunde die weit bessere Unterhaltung:
Lost Highway: St. Abbs, Schottland
St. Abbs ist ein kleines Fischerdorf an der Südostküste Schottlands in der Region Scottish Borders. Das Dorf war ursprünglich als Coldingham Shore bekannt, der Name St. Abbs wurde erst in den 1890er-Jahren angenommen. Es war außer London einzige Ziel auf Mainland auf der Reise mit der Silver Wind in Großbritannien.
Vom Schiff aus gesehen sah die Landschaft lieblich aus:
Im Hafen des Ortes angekommen, sah dieser überschaubar aus:
Den Fallen nach scheint es dort viel Hummer zu geben:
Die Umgebung dort hatte mir gefallen:
Aber etwas auf eigene Faust zu unternehmen, war schwer möglich. Aber auch die beiden lokale Pubs im Ortskern als Alternative waren einzig nach einem 30-Minuten Fußweg zu erreichen, denn Taxen gab es keine und der lokale Bus fährt nur zweimal am Tag. Was macht man nicht alles gegen Durst? Natürlich laufen, was für eine Frage. Die Wanderung hatte sich etwas gezogen, weil es über Landstraßen mit dem entsprechenden Verkehr ging. Gleichwohl sah es zeitweise friedvoll aus:
Bei den beiden Pubs angekommen, die fast nebeneinander liegen, fragte ich eine Gruppe, welches Lokal im Ort der Bessere wäre. Mir wurde empfohlen, beide zu besuchen. Das war eine gute Idee, auf die ich nie von selbst gekommen wäre. Im ersten Lokal, dem „The New Inn Pub“, hatte es mir nicht so gefallen, denn es war zu voll dort. Nach einem Bier ging ich wieder, Mitmenschen umgehen kann ich, denn ich mag meine Ruhe:
In der zweiten Gaststätte „The Anchor“ war es leerer und gemütlicher. In dem altmodischen Pub fühlte ich mich wie in eine frühere Zeit zurückversetzt:
Auf dem Weg zurück zum Schiff entdeckte ich eine Abkürzung, ein Fußweg durch pure Natur abseits der Landstraßen:
Das war viel angenehmer als das Laufen des Motorways entlang und zudem noch kürzer:
Ein Höhepunkt der Kreuzfahrt war St. Abbs beileibe nicht, aber immerhin ansehnlich und angenehm.
Es muß nicht immer Kaviar sein: Farne Islands
Am nächsten Tag wurde am Morgen eine Zodiac-Tour zu den Farne Islands angeboten. Das ist eine unbewohnte Inselgruppe an der Küste Northumberlands im Nordosten von England. Sie besteht je nach Gezeiten aus 15 bis 20 kleinen Inseln, die eine Fläche von insgesamt fast 100 Hektar aufweisen. Der erste Blick darauf war verheißungsvoll:
Ich war mir im Vorfeld wieder einmal trotzdem vorher unschlüssig, ob ich an der Tour teilnehmen soll wegen der schlechten Wetter-Prognose. Wie so oft hatte aber natürlich meine Unternehmungslust gesiegt und schnell hatte ich im Schlauchboot gesessen:
Schnell näherte sich unser Konvoi der Insel und seinen Vögeln:
Als ich die Anlegestelle gesehen hatte, auf der wir ursprünglich an Land gehen sollten, war ich froh, dass dies abgesagt wurde. Das hätte ich mir ungern angetan:
Dort gibt es keine Bevölkerung, es halten sich lediglich zeitlich begrenzt einige Ranger des National Trust auf. Sie leben im Peleturm, der um das Jahr 1500 für Thomas Castell, Prior von Durham, gebaut:
Die Inseln bestehen größtenteils aus Dolerit, ein Gestein, das chemisch und mineralogisch dem vulkanischen Basalt entspricht:
Es ist gut vorstellbar, dass wir von den Zodiacs aus gesehen mehr erlebt hatten, als wenn wir an Land gegangen wären:
Auf der Weiterfahrt gab es zahlreiche Vögel zu sehen, am Himmel:
Über dem Wasser:
Und im Sturzflug:
Das waren meine Models:
Meer geht nicht, denn selbst ein Papageientaucher hatte sich sehen lassen:
Schließlich sahen wir von weiten aus zwei Zodiacs, die zusammengeführt waren. Ich dachte zuerst an einen Motorausfall und die Vorbereitungen für ein Abschleppen:
Dort angekommen war jedoch alles tiefenentspannt, das eine Boot war ein Provider für eine kleine Erfrischung:
Auch wir auf unserem Zodiac wurden natürlich auch mit Champagner und Erdbeeren versorgt:
Ein Prost auf die Silver Wind und Großbritannien darauf!
Was hatten wir ein Glück mit dem Wetter! Besser hätte es nicht sein können. Mehr als zufrieden mit dem Ausflug fuhren wir wieder zurück zur Silver Wind:
Ziemlich beste Freunde: Holy Island, England
Beim Trivia-Quiz am nächsten Morgen mit meiner Damenrunde hatte ich mich blamiert. Ich wusste nicht, dass es einen „heiligen Gerald“ gibt. Okay, die Auszeichnung war verdient für mich, das hätte mir allerdings auch einer von dort oben einmal sagen können. Derart gesegnet legten wir auf Lindisfarne, auch Holy Island genannt, an. Dies ist eine Gezeiten-Insel an der Nordostküste von der Grafschaft Northumberlands und gehört zu England.
Die Insel spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Christentums in diesem Teil des Vereinigten Königreichs. Das Kloster Lindisfarne ist auf der linken Seite des Bildes:
Es wurde im Jahr 635 gegründet, und im Jahr 793 wieder von Wikinger zerstört. Im 12. Jahrhundert bauten Mönche aus Durham die Abtei wieder auf. Nach dem Bruch der englischen Krone mit dem Papst im Jahr 1536 wurde das Kloster aufgelöst, aber nicht abgerissen.
Das Lindisfarne Castle aus dem 16. Jahrhundert thront auf einem Felsvorsprung und ist ein faszinierendes Bauwerk:
Obwohl das Besitztum wie eine klassische mittelalterliche Burg aussieht, war es ursprünglich eine Tudor-Festung, die im Jahr 1903 in eine private Residenz umgebaut wurde.
Das Gebäude von Innen anzuschauen hatte ich kein großes Interesse und beabsichtigte lieber mein Verlangen nach lokale Erfrischungen zu stillen. Dafür hatte ich ein Luxusproblem. Es gibt bei 160 Einwohner zwei Pubs dort, The Crown & Anchor und The Ship Inn. Ich überlegte, in welchen der beiden ich gehen sollte. Meine Prognose war in beide, doch ich sollte mich täuschen.
Obwohl dieses betagte Schild mir nicht den Weg zu den Gaststätten angezeigt hatte:
lief ich schnurstracks und zielgerichtet zum zufällig ausgewählten The Ship Inn:
Beim Betreten fand ich das Lokal sofort gemütlich:
Dort hatte ich das beste Pub-Erlebnis in meinem Leben, und das ist nicht übertrieben. Das will etwas heißen, denn ich hatte unzählige Aufenthalte in solchen Tavernen. Ich suchte mir einen Platz im mäßig besuchten Public House und ging wie gewohnt an die Bar, um mir eine Erfrischung zu holen. Dort wurde ich sofort freundlich begrüßt und gefragt, ob ich auf dem Schiff bin. Ich bejahte dies. Als Antwort wurde mir freudig mitgeteilt, dass ich der erste Kreuzfahrt-Passagier im Lokal im Jahr 2023 sei.
Ich fragte höflich, ob ich an den Tresen Gesellschaft leisten darf, und war umgehend dorthin umgezogen. Ich hatte interessante Gespräche mit Einheimischen, deren Dialekt ich sogar verstanden hatte und schnell meine neuen Freunde wurden:
Da ich nur noch die verbleibenden Guernsey-Pfunde dabei hatte, die ansonsten niemand im ganzen Land akzeptiert, musste ich beim Bierzapfen aushelfen:
Mein Guernsey-Spielgeld hatte ich anschließend in eine Spendenbox im Pub platziert. Ich hoffte zumindest, dass die Gesellschaft der Seenotretter damit etwas anfangen konnte. Der Wirt hatte mir weiterhin angeboten, mich in der Pub-eigenen Gin-Destillerie umzusehen, die ansonsten sein Heiligtum ist:
Ich wurde sogar auf der Facebook Seite vom Pub verewigt:
Das war Weltklasse dort. Dazu hörte ich ungefragt und zufällig noch ABBA. Es war unglaublich und für mich lohnenswerter als manche weltweite Top-Sehenswürdigkeit. Zum Abschied war ich fassungslos, denn ich hatte sogar noch einige Geschenke vom Wirt bekommen. Ein Poster, ein Glas und eine Unterlage, wie cool:
Ich war als Fremder gekommen und als Freund gegangen. Das Leben kann auf einfachster Weise einmalig sein, wenn man es denn möchte und darauf anlegt. Es blieb bei dem einen Pub-Besuch auf dieser Insel. Besser als in diesem ging es nicht, das war nicht zu steigern.
Holy Island war erstklassig und ein grandioser Abschluss einer wunderschönen Reise. Eine fabelhafte Gegend, ein imposantes Schloss und ein 5 Sterne Pub auf Weltklasse-Niveau, was will man mehr. Nach dem Abendessen lag ich lange im Bett in meiner Kabine, und schwärmte davon, was das für ein toller Tag war.
Love Story: Der Abschied und das Fazit
Der Folgetag war fast ereignislos auf See. Ich war dabei nicht verdurstet und hatte viel Freude daran. Nur das letzte Mittagessen an Bord wurde unnötig zum Fiasko. Es gab ein Buffet mit Meeresfrüchten und ich wählte aus dem reichhaltigen Angebot einen Hummer mit Cocktailsauce.
Leider endete mein erster Biss im Desaster, da dadurch eine lange Zeit lang mein Geschmack lange ausschließlich aus Knoblauch bestand, den ich nicht vertrage. Meine Anfrage zuvor, ob dies enthalten war, wurde verneint. Ich war mir im Restaurant wie ein Vegetarier vorgekommen, der in ein Schlachtfest mit Wurstplatten geraten war. Ein Gespräch mit dem von mir angeforderten Chefkoch ergab nichts. Er erklärte mir lediglich, dass in dem Gericht kein Knoblauch, Bärlauch oder Trüffel-Öl enthalten war. Aber ich kann noch schmecken, was serviert wurde, da mache ich mir keine Gedanken.
Genervt war ich auch von dem Erstellen meiner Bordkarte am Vorabend für den Rückflug von Hamburg nach Frankfurt am Main in der Lufthansa-App. Dieser Prozess dauerte sage und schreibe 80 Minuten, die Flugzeit selbst war am nächsten Tag kürzer. Wir waren im Jahr 2023, jedoch gefühlt von der Internet-Geschwindigkeit an Bord wie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Da bringt es wenig, dass dieser Service im Preis inklusive ist. Ich würde lieber etwas bezahlen, als ein solcher Schrott.
Auch der nächste Tag war anstrengend für mich durch frühes Aufstehen, Check-in, Gepäcktransporte, Warten an der Sicherheitskontrolle und weiteres. Ich wurde am Flughafen Hamburg von fremden Passagieren erstmals in meinem Leben angesprochen, ob ich Hilfe benötige, weil ich so fertig ausgesehen hatte. Ich hatte es jedoch mit viel Mühe und Not
ohne eine fremde Einwirkung gottlob geschafft, in das Flugzeug zur Heimat einsteigen.
Auf dem ereignislosen Flug von Hamburg nach Frankfurt am Main hatte ich nicht einmal Lust auf ein Bier, was üblicherweise „einem Trinker aus dem Rhein-Main-Gebiet“ nur sehr selten passiert. Letztlich war ich glücklich, als ich zu Hause meine Wohnung betreten konnte. Erschöpft ruhte ich mich erst einmal dort aus. Ein weiterer Trip im Expeditions-Stil wie dieser mit der Silver Wind rund um Großbritannien ist vermutlich mittlerweile zu anstrengend für mich. Ich befürchte, dass ich auf diese Art von Reisen zukünftig verzichten muß, die Gesundheit geht vor. Glücklicherweise gibt noch genug andere Unternehmungen, die nicht so den Körper belasten und weniger anstrengend sind.
Ein Zwischenfall einige Tage nach der Reise, bei dem ich mir einen Sprunggelenk-Bruch zugezogen hatte, macht dies bestimmt nicht besser. Das geht eher in die andere Richtung. Halt Another One Bites the Dust. Dadurch musste ich durch den Sturz eine gebuchte Fluss-Kreuzfahrt ab und nach Bordeaux die Garonne entlang absagen. Es hätte wenig Sinn ergeben, sich da durchzuquälen, es war trotzdem schade darum. Am liebsten hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt wie bei der Vogelart Kalifornischer Ziegenmelker üblich in den Sommerschlaf begeben, um wieder gesund im Winter aufzuwachen.
Ich wünsche mir, dass ich in meinem Leben, wenn auch nicht kurzfristig, weitere attraktive und interessante Fahrten wie diese unternehmen kann. Wenn ja, werde ich gewiss darüber berichten.
Ein Ansporn war diese Fahrt dafür natürlich, sie war ein Traum. Ich hatte eindrucksvolle Erlebnisse, fantastische Menschen kennengelernt, fabelhafte Tiere gesehen und unbeschreibliche Orte besichtigt. In einige angelaufene Ziele in Großbritannien hatte ich mich spontan verknallt. Zudem im Großen und Ganzen auch das Wetter mitgespielt hatte, trotz der schlechten Vorhersagen. Das Beten hatte geholfen, Gott hatte diesen Frühling geschützt.
An Bord der Silver Wind in Großbritannien war vieles perfekt und es waren nur Kleinigkeiten zu bemängeln. Ich fühlte mich an Bord pudelwohl. Es war ein rundes Programm, was Silversea auf die Füße gestellt hatte. Und ich war fast immer zurechtzukommen und bekomme das hoffentlich auch wieder in der Zukunft hin. Ich muss nur die eine oder mehrere Stufen herunterdrehen:
Einer flog übers Kuckucksnest: Prolog
Kennt jemand das Gefühl, mit Liebe aufgeweckt zu werden, und anschließend einen Toast mit einer Sanddorn-Orangen-Sauce, Pancakes mit Kona-Bohne, Gänse-Ei mit Almas-Kaviar und Erbsenkrapfen mit Minzjoghurt aus erstklassigen Zutaten serviert zu bekommen? Dazu von Hand gerösteter Kaffee der Spitzenklasse von einer kleinen Manufaktur, Champagner und eine reichhaltige Auswahl von frisch gepressten Säften aus auserwählten Edelfrüchten!
Wenn nein, ich auch nicht.
Aber mit diesem Frühstück konnte ich natürlich auch leben während meines Aufenthaltes in der Klinik kurz nach der Reise wegen des Bruches:
Ursprünglich rechnete ich, wenn überhaupt, nur ein paar Tage in der Klinik zu bleiben. Bei meiner Einweisung an einem Samstag passierte dagegen erst einmal lange nichts, auch wegen des langen Pfingst-Wochenendes. Dazu wurde wegen nicht verschiebbaren Notfällen (glaubhaft vermittelt) meine Operation um vier Tage verschoben. Nach dieser am Nachmittag (zuvor musste ich nüchtern bleiben) fragte ich, ob es „Essen“ gibt. Die Antwort war ernüchternd, „Ja, nahe Gelsenkirchen“. Satt machte mich jetzt diese Aussage nicht wirklich. Und keine Sorge, es ist gratis über diesen letzten schlechten Witz in diesem Bericht zu lachen.
Das lange Leiden des Gerald Z. war nach genau 111 Stunden und geschätzten 11 Sekunden alkoholfreier Zeit (am Rande, ohne Zittern und panisches Verlangen) vorbei, danach durfte ich wieder mein erstes Bier genießen:
Es schmeckte herrlich. Das war natürlich auch mit dem Arzt wegen meiner Schmerzmittel abgesprochen. Seine grandiose und kurze Antwort, ob ich Bier trinken darf, war knapp und kurz „Klar“.
Dieses Gedicht hatte ich zu dieser Zeit von lieben Bekannten zugesendet bekommen, um mich aufzubauen. Das fand ich kreativ und begrüßenswert von den beiden:
Der Zinni ist ein toller Hecht
und er macht das gar nicht schlecht.
Morgen zur OP noch eilen
und alles muss dann nur noch heilen.
Damit das Laufen bald gelingt …
weil das nächste Schiff, es kommt bestimmt.
Der Eingriff selbst war gut verlaufen. Nun benötige ich Kraft, Geduld und Ausdauer, um wieder zurück in das vorherige Leben zurückzukehren und das „Welken des Zinnis“ zu mindern.
Ansonsten leide ich noch etwas unter meiner Tr-
ennung, das war allerdings schon während meiner Grundschul-Zeit so.
Bleibt gesund und bis zum (hoffentlich) nächsten Mal, liebe Grüße Gerald
Hallo Gerald,
ich hatte mir schon Gedanken gemacht, ob dir die Reporter-Lust vergangen ist, da man lange nichts von dir gehört, gesehen oder gelesen hat….
Mit deinen gesundheitlichen Problemen ist schon ärgerlich und bedauerlich. Ich finde es aber toll, dass du doch noch möglichst viel von der Cruise „mitgenommen“ hast. Die angelaufenen Häfen waren mir größtenteils unbekannt, und dank deiner Bilder und Infos muss ich auch nicht mehr zu allen hin 🙂 Ich bin überrascht, wie gut unterm Strich das Wetter war, bei meinen letzten Irland- bzw. Schottland-Reisen hat es nur einmal geregnet (von Anfang bis Ende); seitdem mache ich einen Bogen um UK und Irland.
Ich wünsche dir, dass du schnell wieder Cruise-tauglich auf die Beine kommst….es gibt noch viel (auch mit Handicap) zu entdecken!!!
Danke für den wieder wundervollen Bericht!!!
Gruß
Frank
Guten Morgen Frank und danke für den schönen Kommentar!
die Reporter-Lust ist mir nicht vergangen, ist aber viel Arbeit, obwohl ich jede Menge Zeit habe. Über alle Reisen berichte ich nicht mehr.
Zum Glück war diese Fahrt vor dem Bruch, mit wäre ich wohl öfter an Bord geblieben. Das wäre schade gewesen. Auch ich kannte die meisten Häfen vorher nicht, das war für mich mit der Grund, dieses zu buchen. Und in der Tat, das Wetter spielte mit.
Danke für die Wünsche! In 10 Tagen bin ich auf der Vasco da Gama nach Norwegen gebucht. Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich das mache. Die Fachkräfte sagen ja, aber nur an Bord bleiben ist ja auch nicht optimal. Mal sehen.
Liebe Grüße Gerald
Hallo Gerald,
ich habe mir mal das VdG-Routing angeschaut. Ehrliche Meinung: Das sind alles „laufintensive“ Häfen mit Ausnahme vom Lysefjord-Kreuzen. Insofern wäge wohl ab, weil so „dolle“ ist die VdG auch nicht….
Auf jeden Fall alles Gute!
Frank Schüler
Moin Frank und Danke.
In der Tat, die Ziele sind für einen gehbehinderten Zinni nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Aber ich bin in Begleitung, und so schlecht ist es ja an Bord auch nicht. Ich warte mal ab.
Liebe Grüße
Gerald
Hallo Gerald
vielen Dank für den informativen und vielfach bebilderten Reisebericht. Wir würden Dir ja gerne nacheifern, aber uns hält die Schadensbehebung an unserer Abwasserhebeanlage seit Februar ( ! ) zur Hause fest. Ende noch nicht abzusehen. 2 reisen sind dem schon zum Opfer gefallen, Die nächste Reise mit der Europa haben wir sicherheitshalber erst für Mai 2024angesetzt.
Dein Fuss wird bis dahin sicherlich auch geheilt sein, wir halten die Daumen und wünschen Dir für Norwegen alles Gute.
Grüße Rüdiger
Danke für den Kommentat Rüdiger!
Gerne geschehen. Das mit dem Schaden liest sich nicht gut an, schade. Hoffen wir auf bessere Zeiten, in allen Belangen.
Ich wünsche euch auch alles Gute für die Zukunft und liebe Grüße
Gerald