Reisebericht: Bye bye, mit der MS Delphin rund um Großbritannien

Abschied nehmen, die letzte Fahrt einer alten Dame rund um Großbritannien

5. September 2014

Passat Kreuzfahrten meldet in einer Pressemitteilung, dass die MS Delphin nach der letzten Kreuzfahrt rund um Großbritannien für eine längere Werftzeit nach Indien überführt wird. Dort soll es in neuem Glanz auf dem indischen Markt starten. Damit endet die knapp vierzigjährige Kreuzfahrt-Geschichte des Schiffes auf dem deutschen Markt. Der Anbieter Passat Kreuzfahrten stellt den Geschäftsbetrieb zum 30. September 2014 ein.

Sechs Monate vorher

Innerhalb von etwas mehr als einem Jahr hatte ich mit der MS Delphin in den Jahren 2012 und 2013 tolle Ziele bereist:

Ich hatte dort viele Freunde auf dem Schiff gewonnen. So stand recht schnell fest, dass ich auch im Jahr 2014 mit der MS Delphin eine interessante Route fahren wollte, die Wahl war zwischen Island und den Färöer Inseln, oder rund um Großbritannien. Da es bei der zweiten Tour mehr neue Regionen für mich gab (zum Beispiel Orkney und Nordirland) und das Bier dort besser schmeckt, buchte ich das Letztere, ohne zu ahnen, dass es die emotionalste meiner vielen Reisen wurde.

Die Fahrt rund um Großbritannien wurde die letzte Fahrt der MS Delphin.

Vor der Kreuzfahrt mit der MS Delphin rund um Großbritannien Anfang August

Mit der Dauer verlor ich die Lust an dieser Seefahrt. Zuerst verkündigte der Veranstalter, dass genau meine vorerst die letzte in diesem Jahr ist. und das Schiff im Winter verchartert wird. Ob dann das Personal noch eine große Lust auf einen anständigen Service hat, bezweifelte ich.

Danach wurde die Reise wie immer bei meinen Buchungen auf der MS Delphin verscherbelt. Ich wollte sie stornieren und neu buchen, was trotz Gebühren paar Hundert Euro gebracht hätte. Plötzlich war es ein Systemfehler und der Tarif angeblich nicht buchbar, per E-Mail Anfrage bei einer dubiosen Adresse hätte ich ihn aber doch noch bekommen. Das war mir dann zu blöde, solche Aktionen verärgern die Passagiere.

Das Thema, wie viel jeder Passagier für die Kreuzfahrt rund um Großbritannien bezahlt hatte, war immer ein Dauerthema auf der MS Delphin. Außensuite Passagiere zahlten die Hälfte als andere für eine Innenkabine. Unglücklich und mitverantwortlich zum Rückzug war meiner Meinung nach die katastrophale Vermarktung. Wenn man immer wieder Reisen zum absoluten Billigpreis kurz vor der Reise anbietet, führt das nur noch zu kurzfristige Buchungen. Das Schiff wird voll von Schnäppchenjäger und die Vollzahler wandern zur Konkurrenz.

Da kurz vor der Reise die Wettervorhersagen abwechselnd Sturm, Regen, Niederschlag, Wolkenbruch oder Schauer meldeten und mein Kollege (ein Möchtegern-Profi-Wetterfrosch) mir beeindruckende Unwetter-Prognosen präsentierte, stellte ich mich auf einen Dauerbesuch der Bar auf der MS Delphin oder von Pubs in den Städten in Großbritannien und Irland ein. Es gibt schlimmeres, aber nicht das, was ich erwartet hatte.

Die Anreise und die Einschiffung

Ohne große Erwartungen flog ich nach Bremen und übernachtete dort, das Abendessen in einem hochpreisigen Restaurant erwies sich aber leider als Flop. Das überhaupt nicht tolle Essen ist mir gar nicht bekommen und führte schnell zu einem Rückzug ins Hotel.

Am nächsten Tag fuhr ich zum ersten Mal den Weg von Bremen nach Bremerhaven anstatt mit dem langweiligen Zug, mit einer Linienfahrt per Schiff in 3 1/2 Stunden dorthin. Es war jetzt keine riesige Sensation, aber mal etwas anderes. Natürlich gab es keine großartigen Täler oder Wasserfälle, sondern Flachland, die Anfahrt war trotzdem nett und abwechslungsreich. Danach blieb ich gleich auf dem Schiff, um während einer Hafenrundfahrt mir riesige Containerschiffe und paar Seehunde anzuschauen.

Ziemlich flach, kurz vor Bremerhaven
Ziemlich flach, kurz vor Bremerhaven
Blick auf Bremerhaven
Blick auf Bremerhaven
Der Hafen von Bremerhaven
Der Hafen von Bremerhaven
Eine Robbenbank nahe Bremerhaven
Eine Robbenbank nahe Bremerhaven

Nachmittags ging es dann zur Einschiffung auf die MS Delphin auf den Weg nach Großbritannien und den direkten Gang zur Bar, wo ich sofort bekannte Mitglieder der Crew traf. „Es ist aus, in 12 Tagen sind wir alle arbeitslos“, war der erste und traurige Kommentar eines Managers. Es war schlimmer, als ich gedacht hatte, das Verchartern hatte nicht geklappt und auf die Besatzung wartet eine ungewisse Zukunft. Mein Respekt während der ganzen Kreuzfahrt war, wie die Angestellten mit dieser Situation umgegangen waren. Die meisten gaben sich die größte Mühe und spulten das Programm wie vorgesehen ab. Während der Reise wurden noch Angebote für den Sommer 2015 beworben, so richtig glaubte aber keiner, dass dies etwas wird.

Der Beginn der letzten Fahrt der MS Delphin rund um Großbritannien: Edinburgh / Schottland

Nach einem ereignislosen und verschlafenen Seetag waren wir anschließend für zwei Tage Aufenthalt in Edinburgh angekommen. Ich kannte die Stadt schon und die Begleitumstände (Ferienzeit, Sommer, langes Wochenende mit Feiertag) sprachen dort für eine mit Menschen vollgepackte Stadt, auf die ich überhaupt keine Lust hatte.

The Water of Leith Walkway, Edinburgh
The Water of Leith Walkway, Edinburgh

Für den ersten Tag buchte ich eine Sightseeing-Tour per Boot von der gewaltigen Forth Bridge (nebendran gibt es eine Eisenbahnbrücke und eine dritte ist im Moment im Bau) aus zu der Insel Inchcolm mit immerhin zwei Bewohnern.

Forth Road Bridge, Rosyth, Edinburgh
Forth Road Bridge, Rosyth, Edinburgh

Dort befindet sich die schöne Inchcolm Abbey, eine mittelalterliche Abtei der Augustiner-Chorherren. Ich hatte ein paar tote Seevögel gesehen, und fragte einer der beiden Bewohner nach dem Hintergrund. Bei der Antwort verstand ich aber wegen des Slangs nicht ein Wort, bedankte mich und beließ es dabei. Nach einem neunzig minütigen Aufenthalt dort ging es wieder zurück in die Stadt.

Das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Blick auf das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Das alte Augustinerkloster auf Inchcolm nahe Edinburgh
Die Insel Inchcolm nahe Edinburgh
Die Insel Inchcolm nahe Edinburgh
Auf der Insel Inchcolm nahe Edinburgh
Auf der Insel Inchcolm nahe Edinburgh

Dort wollte ich noch einen Stadtbummel unternehmen, brach den aber nach paar Minuten ab, da mir die Menschenmassen zu viel des Guten waren und lief zum Schiff zurück. An jeder Ecke standen Befürworter der Unabhängigkeit von Schottland, Gegner waren bis auf vereinzelte englische Flaggen an den Häusern nicht zu sehen.

Am nächsten Tag buchte ich einen Ausflug zum Stirling Castle, das ein nationales Denkmal und die größte Festung von Schottland ist. Maria Stuart wurde dort im September 1543 im Alter von neun Jahren gekrönt. Das imposante Gebäude und die mittelalterlichen Hallen sind sehr sehenswert und waren die Anreise wert.

Stirling und das Wallace Monument
Stirling und das Wallace Monument
Stirling Castle
Blick auf Stirling Castle
Stirling Castle
Stirling Castle
Blick auf Stirling
Blick auf Stirling

Danach ging es zum Loch Katrine, der ein aufgestauter Süßwassersee ist, dort waren schöne Spaziergänge entlang des Ufers möglich:

Loch Kathrine / Schottland
Loch Kathrine / Schottland
Loch Kathrine / Schottland
Das Loch Kathrine / Schottland
Loch Kathrine / Schottland
Loch Kathrine / Schottland
Unterwegs in Schottland
Unterwegs in Schottland
In den schottischen Highlands
In den schottischen Highlands
Ein Hochlandrind aus Schottland muss mal zum Friseur
Ein Hochlandrind aus Schottland muss mal zum Friseur
Highland Cattle (schottisches Hochlandrind)
Highland Cattle (schottisches Hochlandrind)

Ein angekündigter weiterer Stopp an einer Schlossruine wurde unangekündigt durch einen unnötigen Rasthausaufenthalt ersetzt, warum auch immer. Mit einem Abschieds-Dudelsack-Ständchen des Reiseleiters endete trotzdem ein toller Tag.

Für die musikalische lokale Unterhaltung sorgte der Reiseleiter
Für die musikalische lokale Unterhaltung sorgte der Reiseleiter

Das Wetter war spitze wie bei der ganzen Reise, es regnete während den Tagen nur einmal für paar Minuten. Meist war eitler Sonnenschein und die Vorhersagen hatten sich zum Glück stark getäuscht, zu Hause war viel schlechteres Wetter als auf den britischen Inseln.

Kirkwall / Orkney Inseln

Die Orkney Inseln waren Neuland für mich, leider hatten wir nur sehr begrenzt Zeit, um uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Die kleine Stadt Kirkwall hatte ich schnell durch (wo es nur die St. Magnus Kathedrale zum Anschauen gibt):

St. Magnus Kathedrale / Kirkwall auf Orkney in Schottland
St. Magnus Kathedrale / Kirkwall auf Orkney in Schottland

und wanderte durch ländliche Gegend zur Scapa Bay mit einem großen und schönen Strand.

Auf dem Land in Orkney / Schottland
Ein Pferd auf dem Land in Orkney / Schottland
Auf dem Land in Orkney / Schottland
Auf dem Land in Orkney / Schottland
Die Scapa Bay auf Orkney
Scapa Bay auf Orkney
Die Scapa Bay auf Orkney
Die Scapa Bay auf Orkney
Unterwegs in Orkney
Unterwegs in Orkney

Weiter ging es mit dem Taxi zur größten Sehenswürdigkeit der Insel, dem Ring von Brodgar. Er ist ein rund 5 000 Jahre alter Steinkreis, das gewaltige Monument (das größer als Stonehenge ist) ist exakt ausgerichtet und immer noch viele Fragen aufwirft.

Der Ring von Brodgar / Orkney
Ring of Brodgar / Orkney
Der Ring von Brodgar / Orkney
Der Ring von Brodgar / Orkney
Die Stones of Stenness / Orkney
Die Stones of Stenness / Orkney

Daneben glänzte bei tollem Wetter die Stones of Stenness, die sechs Meter hoch aufragen.

Zinni und die Stones of Stenness / Orkney
Zinni und die Stones of Stenness / Orkney

Die Fahrt war sehr interessant und ich hatte einen guten Fahrer erwischt, der mir viel über das Land und die Leute erzählte. Gerne wäre ich noch weiter mit ihm gefahren, aber das Schiff wartet natürlich nicht auf mich und so musste ich zurück an Bord.

Ullapool / Schottland

Die MS Delphin vor Ullapool / Schottland / Großbritannien
Die MS Delphin vor Ullapool / Schottland / Großbritannien

Ullapool ist einer der beliebtesten Urlaubsorte in den westlichen Highlands von Schottland.

Blick auf Ullapool / Schottland
Blick auf Ullapool / Schottland

Dort buchte ich zuerst eine Fahrt mit dem Schiff Summer Queen zu den Summer Isles, eine kleine Inselgruppe an der Nordwestküste Schottlands, die berühmt für ihre wilde Fauna ist:

Zinni auf der Summer Queen
Zinni auf der Summer Queen
Bei Ullapool / Schottland
In der Nähe von Ullapool / Schottland
Bei Ullapool / Schottland
Bei Ullapool / Schottland
Die Cathedral Cave in der Nähe der Summer Islands
Die Cathedral Cave in der Nähe der Summer Islands

Auf Tanera Mòr, der einzig bewohnten Insel des Archipels, und der doppelten Bevölkerung von Inchcolm, wurde ein Stopp eingelegt, um im Postoffice inseleigene Briefmarken zu kaufen oder *Ironie-Modus an* für so sportlich veranlagte Menschen wie ich *Ironie-Modus aus* eine Wanderung auf einen Hügel zu unternehmen, um einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung zu haben.

Robben auf den Summer Islands / Schottland
Robben auf den Summer Islands / Schottland
Robben auf den Summer Islands / Schottland
Viele Robben auf den Summer Islands / Schottland
Zinni auf Tanera Mhor / Summer Islands
Zinni auf Tanera Mhor / Summer Islands
Blick auf die Summer Islands
Blick auf die Summer Islands

Es war eine wunderbare entspannte Stimmung, die Passagiere freuten sich über das schöne Wetter und wir genossen alle den Ausflug, auch wenn wir keine Wale oder Delfine gesehen hatten. Da ich eingelaufen war, erstieg ich zuletzt auf eigene Faust den Ullapool Hügel, laut der Ausflug-Ausschreibung eine „zweistündige anstrengende Wanderung, für die gute Fitness erforderlich ist“. Bei meinem Tempo ging es viel schneller, geschwitzt hatte ich aber trotzdem, bis ich oben war. Der Blick war klasse und ein schöner Abschied von der sympathischen Stadt:

Blick auf die schottische Küste
Blick auf die schottische Küste
Blick auf die schottische Küste
Ausblick auf die schottische Küste
Blick auf die schottische Küste
Blick auf die schottische Küste

Oban / Schottland

Oban liegt an einer geschützten Bucht an der Westküste Schottlands und ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge in die Bergseen. Wahrzeichen der Stadt ist der obskure McCaig’s Tower, ein wegen Geldmangel nie fertiggestellter Nachbau vom Kolosseum in Rom.

Blick auf Oban und den McCaig's Tower / Schottland
Ausblick auf Oban und den McCaig’s Tower / Schottland
Blick auf Oban / Schottland
Blick auf Oban / Schottland

Mich hat es erst einmal weiter ins Meer verschlagen, mit einer Fährfahrt nach Craignure auf der Isle of Mull, wo das sehenswerte Duart Castle ist.

Auf der Fahrt zur Isle of Mull
Landschaft auf der Fahrt zur Isle of Mull
Auf der Fahrt zur Isle of Mull
Auf der Fahrt zur Isle of Mull
Auf der Fahrt zur Isle of Mull
Ein Leuchtturm auf der Fahrt zur Isle of Mull
Auf der Fahrt zur Isle of Mull
Auf der Fahrt zur Isle of Mull

Das Schloss lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückdatieren und ist der Sitz der MacLeans, einem schottischen Clan. Das nette Personal informierte einem über den Familienverband und dessen Geschichte und die umfangreichen Sammlungen von Relikten dazu waren sehr sehenswert. Vorstellen, wie die spanischen Gefangenen im dunklen Verlies des Schlosses hausten, möchte man sich aber lieber doch nicht.

Duart Castle / Isle of Mull
Das Duart Castle / Isle of Mull
Duart Castle / Isle of Mull
Duart Castle / Isle of Mull
Das Bild vom Bild: Der Macleans Clan
Das Bild vom Bild: Der Macleans Clan

Nach der Rückfahrt ging ich an Bord eines kleinen Schiffs, um einen Wildlife Trip zu unternehmen, zu sehen gab es außer paar Robben aber leider nichts.

Seerobben vor Oban
Seerobben vor Oban

Den schönen Tag beendete ich in der örtlichen Distillery bei einer Whisky-Probe:

Zinni in der Oban Distillery
Zinni in der Oban Distillery

Belfast / Nordirland

Vor vielen Jahren fand ich meine erste Webcam im Internet, der Pub Crown Liquor Saloon in Belfast. Oft schaute ich mir an, was da los war und mein Wunsch war immer mal dort einzukehren. Vor Ort musste ich mich entscheiden: Schaue ich mir die Stadt an inklusive Pub-Besuch oder nehme ich einen Leihwagen, um den Giant’s Causeway (gleichmäßig geformte Basaltsäulen) zu besuchen. Für beides schien die Zeit nicht zu reichen.

Bei schönem Wetter und der klugen Idee der Touristeninformation den Leihwagen im nahegelegenen City-Airport zu mieten (womit eine umständliche Fahrt in die Innenstadt vermieden wurde) ging es in den Norden von Nordirland. Der Pub musste weiterhin ohne mich als Gast auskommen.

Nach einem Stopp an der Ruine des Dunluce Castle:

Dunluce Castle / Nordirland
Dunluce Castle / Nordirland

erreichte ich die UNESCO-Welterbestätte Giant’s Causeway. Wie erwartet war ich nicht der Einzige dort (überraschend viele Spanier), aber die Massen kommen erst später und es war noch zu ertragen. Die größten der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern und die Gesteinsschicht ist bis zu 25 m dick. Verschiedene Wanderpfade führten einem an den Formationen vorbei, leider waren die schönsten wegen Wetterschäden gesperrt.

The Giant's Causeway / Nordirland
The Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
Der Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
The Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
Der Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
The Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
Der Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
The Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
Der Giant’s Causeway / Nordirland
The Giant's Causeway / Nordirland
The Giant’s Causeway / Nordirland

Somit hatte ich Zeit für weitere Ziele und fuhr zu der nahegelegenen Carrick-a-Rede Rope Bridge, eine Hängebrücke, die das Festland mit einer unbewohnten Insel verbindet. Am Tage zuvor war diese noch wegen schlechtem Wetter gesperrt, bei mir gab es Sonnenschein pur, Glück gehabt:

Die Carrick-a-Rede Rope Bridge / Nordirland
Die Carrick-a-Rede Rope Bridge / Nordirland

Auf der unbewohnten Insel hielt ich mich einige Zeit auf, um dort die schöne Natur zu genießen:

Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Schön grün: Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Ausblick von der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Zinni unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Zinni unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Vögel auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede
Unterwegs auf der Insel Carrick-a-Rede

um nach einem kurzen Halt an einem Strand:

Ein Strand in Nordirland
Ein Strand in Nordirland

zurück zum Flughafen zu fahren. Der Taxifahrer dort kannte die Adresse nicht, wo das Schiff gelegen hatte, und konnte anscheinend auch keine Karte lesen. Ich dirigierte ich ihn durch eine mir unbekannte Stadt, was mir vorher so noch nie passiert ist.

Dublin / Irland

In Dublin erging mir es wie in Edinburgh, ich hatte keine Lust auf einen Stadtbesuch mit Unmengen von Menschen um mich. So fuhr ich mit der DART (Dublin Area Rapid Transit) zum Bahnhof von Bray, um von dort den Cliff Walk nach Greystones zu unternehmen. Das Wetter spielte nicht ganz mit (zum Glück nur das einzige Mal auf dieser Reise) und die Wanderung war nur zu Teilen spannend.

In der Mitte gab es weite und schöne Ausblicke, die letzten Kilometer der sieben Kilometer langen Strecke waren aber langweilig. Auf einem Schild stand, dass man ungefähr 2 1/2 Stunden benötigt, in einem Prospekt waren es zwei Stunden, das Touristenbüro meinte 1 3/4 Stunden und ich benötigte dann ca. 1 1/2 Stunde für die nicht anspruchsvolle Tour, die keine Sensation war, aber wenigstens etwas Natur bot.

Der Cliff Walk von Bray nach Greystones
Unterwegs auf dem Cliff Walk von Bray nach Greystones
Der Cliff Walk von Bray nach Greystones
Der Cliff Walk von Bray nach Greystones

Nachdem in Dublin es etwas geregnet hatte, nahm ich gleich den Transfer-Bus zum Schiff zurück, ohne mir die Stadt anzusehen, die ich schon von Vorbesuchen kannte.

Guinness Zeit in Dublin
Guinness Zeit in Dublin

Pembroke / Wales

Die Verantwortlichen des Hafens haben sich beim Empfang sehr viel Mühe gegeben, man wurde sehr freundlich empfangen und es wurde ein schönes Programm ausgearbeitet. Es warteten eine Stadtschreierin, eine Oldtimer-Ausstellung, eine Greifvogel-Show und die örtliche Jugend für mehrere Tänzchen auf uns Gäste. Das war alles sehr liebevoll gemacht und machte Lust auf die Stadt und Gegend.

Unser Empfang in Pembroke / Wales
Unser Empfang in Pembroke / Wales

Hätten sich die Veranstalter des Ausfluges Panoramafahrt Pembrokeshire-Coast-Nationalpark auch so viele Mühe gegeben, wäre es gut gewesen, die Verantwortlichen sollten zur Strafe die Fahrt paarmal in Folge mitmachen, um zu sehen, was für ein Quatsch da geplant wird.

Beim ersten Stopp, einem hässlichen Strand, wussten wir gar nicht, was wir dort sollten. Anschließend wurden wir zu der größten und interessantesten Kathedrale von Wales gefahren, die in der Tat gefallen konnte, nur war das Thema Nationalpark verfehlt:

Die Kathedrale von St Davids / Pembrokeshire
Die Kathedrale von St Davids / Pembrokeshire

Beim letzten Stopp handelte es sich angeblich um einen der schönsten Aussichtspunkte in Wales, wenn das so ist, will ich die nicht so schönen erst gar nicht sehen. Ob es jetzt am Land selbst lag, dass die Natur nicht so ausgesehen hatte wie ich es mir vorgestellt hatte oder an der miserablen Agentur kann ich schwer beurteilen. Da ich abends im örtlichen Pub auch nicht gerade nett behandelt wurde, war das Thema Wales für mich erst einmal erledigt. Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech.

Zum Glück hatte ich morgens noch schnell vor dem unnötigen Ausflug den ersten Shuttlebus in die Stadt genommen und war der erste Besucher des Pembroke Castle, eine normannische Burg aus dem 12. Jahrhundert und für mich der Höhepunkt des Tages:

Pembroke Castle / Wales
Pembroke Castle / Wales
Pembroke Castle / Wales
Das Pembroke Castle / Wales
Pembroke Castle / Wales
Pembroke Castle / Wales

Torbay / England

Auch in Torbay gab eine einen stattlichen Empfang, die Honoratioren der Stadt (unter anderem auch der Bürgermeister) gaben jedem Passagier freundlich die Hand und freuten sich über unseren Besuch bei passender Livemusik dazu. Die Stadt kämpft anscheinend um jedes Schiff (wie auch am Tag zuvor), nur zwei Kreuzfahrten legen im Jahr 2014 in dem Ort an, in Pembroke sind es ganze drei.

Blick auf Torbay / Devon, England
Blick auf Torbay / Devon, England
Zinni in Torbay / Devon, England
Zinni in Torbay / Devon, England

Mein Ziel war zuerst das Buckfast Abbey, eine Abtei, die im Jahr 1018 von Benediktiner gegründet wurde und mehrfach übernommen und ausgebaut wurde. Heute trägt sich die Abtei wirtschaftlich selbst durch Gemüseanbau, Bienenhaltung, Schweine- und Viehzucht und dem Buckfast Tonic Wine.

Die Buckfast Abbey in Buckfastleigh (Suchspiel: Finde den Küster!)
Blick auf die Buckfast Abbey in Buckfastleigh (Suchspiel: Finde den Küster!)
Die Buckfast Abbey in Buckfastleigh
Die Buckfast Abbey in Buckfastleigh

Danach ging es zur Stadt Totnes, mit seinen engen und gewundenen Gassen und alten Giebelhäuser. Dort ließ ich es mir zuletzt nicht nehmen in einem Pub original englisches Bier zu trinken, bevor es wieder zum letzten Mal auf das Schiff zurückging.

Bye Bye MS Delphin
Bye Bye MS Delphin und Großbritannien

Der Abschied der MS Delphin und das Fazit der Kreuzfahrt rund um Großbritannien

Schon Tage zuvor wuchs der Frust bei dem Personal, man spürte die Verunsicherung und hatte richtig Mitleid mit der tapferen Crew. Die Schnapsflaschen in den Regalen wurden von Tag zu Tag weniger und ich kann mir denken, was nach Dienstschluss in der Crewbar los war.

Ein paar hatten schon neue Stellen auf anderen Schiffen bekommen, die meisten aber nicht und mussten mit sechs Bussen mit einer Fahrzeit von zwei Tagen in die Ukraine zurück (inklusive Visaprobleme). Angeblich sollten einige sogar bereits einen Einberufungsbescheid bekommen zu haben, welcher Horror sich in den Köpfen der Besatzung abspielte, kann man sich wahrscheinlich gar nicht so richtig vorstellen. Absurd waren in dieser Situation manche unnötige Beschwerden von Passagieren für nichts. So wie: warum stehen die Koffer noch im Gang oder Ähnliches.

Am letzten Abend gab es bewegende Abschiedsszenen und auch einige Tränen, was mich stark berührt hatte. Voller Wehmut verließ ich am nächsten Morgen traurig das Schiff, mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich in den vergangenen zwei Jahren immerhin fast jeden zehnten Tag auf dem Schiff verbrachte. Natürlich gab es immer mal Macken und es klappte nicht immer alles, aber die Freundlichkeit und Menschlichkeit der Crew machte vieles wieder gut.

Da die Lufthansa einen Streik ankündigte, wurde ich von einem Mitreisenden per Auto von Bremerhaven nach Hause in den Main-Taunus-Kreis gefahren. Die Kreuzfahrt war klasse und trotz der Umstände gelungen, auch wegen des tollen Wetters. Ich wünsche auf diesem Wege der Mannschaft des Schiffes alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.

Kurz nach der Reise war die Meldung gekommen, dass der Eigner nun die Zukunft des Schiffes in Indien gesehen hatte, siehe am Anfang von diesem Bericht. Während der Reise war nie davon die Rede. Ob er damit Erfolg hat, bleibt offen. Ich sah dem Projekt eher skeptisch entgegen, und hatte damit im Nachhinein leider recht damit.

Danke für das Lesen und maritime Grüße Gerald

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