Reisebericht: Mit der MS Delphin von Grönland nach Kanada

Eine Kreuzfahrt im Atlantischen Ozean im August 2013

Vor der Reise

Alle Jahre wieder geht es bei mir seit Jahren nach Grönland, ein Land, das mich begeistert wie kein anderes. Ich kann mich nie an der Natur dort satt sehen, die Landschaft ist einzigartig. So stand schon früh der Plan fest, auch im Jahr 2013 wieder dorthin zu fahren, die Frage war nur wohin. Es gab es die Möglichkeit, mit der MS Delphin von Grönland nach dem Osten von Kanada und wieder zurück mit dem Kreuzfahrtschiff zu fahren, eine Route, die kaum angeboten wird. Die Reise wurde bereits auf meiner Antarktisreise im selben Jahr mit diesem Schiff beworben:

und hörte sich sehr interessant an. Man kommt nach Zielen im Osten von Kanada, die sonst nur schwierig oder gar nicht zu bereisen sind, und legt zusätzlich noch an ein paar Top-Destinationen in Grönland an.

So wurde die Reise schnell gebucht, allerdings nicht mit dem angebotenen Charterflug ab Düsseldorf, sondern via Kopenhagen. mit einer Übernachtung dort. Anschließend weiter mit der Air Greenland nach Grönland.

Zuerst ging es mit dem Flug von Frankfurt nach Kopenhagen und einer Übernachtung dort.

Die geplante Route:

  • Frankfurt – Kopenhagen – Kangerlussuaq mit dem Flugzeug
  • Mit der MS Delphin von Kangerlussuaq auf Grönland nach Sisimiut – Ilulissat – Nuuk – St. John’s – Sydney – Norris Point – St. Anthony – Hebron – Kangerlussuaq
  • Kangerlussuaq – Kopenhagen – Frankfurt mit dem Flugzeug

Die Anreise nach Grönland zur MS Delphin

Kopenhagen

Nach einem ereignislosen Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Kopenhagen wurde dort wie immer erst einmal lange am dortigen Flughafen auf das Gepäck gewartet. Neu waren dort hunderte von gestapelten Gepäckstücken ohne ihre Eigentümer. Ich hatte später erfahren, dass das Abfertigungspersonal streikte, mit der Konsequenz tausender herrenloser Koffer. Auch die Anwesenheit vom vielen Soldaten verwunderte, die Hundertschaften warteten nicht an einem Gepäckband, sondern verteilten sich brav an allen vorhandenen, ohne Gepäck zu bekommen. Ich weiß nicht, was das für einen Sinn ergeben sollte. Nach den Irritationen ging es dann in die Richtung Hilton-Hotel, das leicht zu Fuß vom Flughafen zu erreichen ist.

Eine große Lust in die Stadt zu fahren hatte ich nicht, so wollte ich mir mal den Strand in der Nähe des Flughafens anschauen. Leider war das neue Aquarium Blue Planet gerade am Schließen. Von außen sah das Gebäude zumindest imposant und interessant aus, bei meinem nächsten Kopenhagen Aufenthalt hatte ich mir vorgenommen es zu besuchen (mittlerweile erledigt). Ich hatte mir den kulinarischen Abend mit einem schlechten Abendessen verdorben, konnte ihn aber noch retten, indem ich in einer Kneipe einen Buchautor kennenlernte und mit ihm sein tolles Buch mit tollen Fotos angeschaut hatte.

Air Greenland

Der nächste Morgen begann mit langem Anstehen beim Check-in und der Sicherheitskontrolle, bevor es mit der Air Greenland Richtung Grönland und Kangerlussuaq ging. Mit einem gewohnt guten Service gingen die vier 1/2 Stunden Flug recht schnell herum, leider mit keinem guten Ausblick auf Grönland wegen vieler Wolken. Spät, aber nicht zu spät und kurz vor der Landung klarte es auf, mit einem tollen Blick auf das Inlandeis und den Flughafen (wegen verdreckter Scheiben leider ohne Bilder).

Ankunft der Air Greenland in Kangerlussuaq
Ankunft der Air Greenland in Kangerlussuaq

Wieder am Flughafen angekommen, war ich erstaunt, dass ich der einzige Passagier in der ausgebuchten Maschine nach Grönland war, der auf die MS Delphin wollte. Ich war froh, überhaupt eine Mitfahrgelegenheit zum dreizehn Kilometer entfernter Hafen zu bekommen. Dort konnte ich mein Gepäck abgeben, da die Passagiere von der Route zuvor nach Grönland noch auf der MS Delphin waren, konnte ich natürlich noch nicht auf die Kabine.

Kellyville

Die Freizeit nutzte ich zuerst zu einer Wanderung nach dem Ort Kellyville (sieben Bewohner) zum Forschungszentrum Sondrestrom Incoherent Scatter Radar, ca. drei 1/2 Kilometer bergauf vom Hafen entfernt. Der Hinweis der Touristeninformation auf einen ca. zwanzig minütigen Marsch sollte man nicht ernst nehmen, es sei denn, man ist ein Extremsportler. Geschafft hatte ich es trotzdem und las etwas enttäuscht, dass ein Besuch nur auf Voranmeldung möglich sein, in meinem Reiseführer wurde es anders beschrieben.

Kellyville
Kellyville

Zum Glück wurde ich aber von einer der Mitarbeiterinnen bemerkt. Nach einer schüchternen Frage von mir, ob ich mir doch das Gelände anschauen könnte, erzählte sie mir die Hintergründe des Zentrums. Es wird von der amerikanischen National Science Fundation finanziert und von der amerikanischen Firma SRI International in Zusammenarbeit mit dem Dänischen meteorologischen Institut betrieben.

Sie erklärte mir die Hauptaufgaben des Institutes, wo ich wissbegierig und interessiert zuhörte und betreute mich auch sonst gastfreundlich, u. a. mit Einsprühen von Mückenschutz und Löschung meines Durstes (natürlich hatte ich kein Wasser dabei …). Vielen Dank liebe Mary für den tollen Service.

Sondrestrom Research Facility
Sondrestrom Research Facility
Sondrestrom Research Facility
Die Sondrestrom Research Facility
In der Umgebung von Kellyville
In der Umgebung von Kellyville
In der Umgebung von Kellyville
Die Umgebung von Kellyville

Auf die MS Delphin

Nach dem Rückmarsch, der bergab natürlich auch in Grönland viel einfacher war als bergauf, ging es dann auf die MS Delphin, wo ich lange Zeit der einzige Passagier war, der Flug meiner Mitreisenden landete erst spät abends. Anschließend gab es nur eine kalte Aufschnitt-Platte anstatt einem Menü, was für meine Figur aber auch nicht schlecht war.

Pünktlich um zwölf Uhr in der Nacht ging dann endlich die Fahrt zum ersten Ziel Sisimiut los. Leider war ich zu müde, um den landschaftlich tollen Fjord (Kangerlussuaq heißt langer Fjord) anzuschauen. Wir fuhren zum Ziel Siedlung der Fuchslöcher, was Sisimiut mit seinen 5 400 Bewohnern bedeutet. Leider sah die Wettervorhersage nicht berühmt aus (bewölkt, teils regnerisch, bis zu sechs Grad).

Sisimiut: Hoch und Tief

Wettervorhersagen müssen nicht stimmen. In unserem Fall war es aber fast so, denn die Vorhersage „bewölkt, teils regnerisch, bis zu sechs Grad“ war in Sisimiut leider eingetreten. Es war sehr bewölkt, aber geregnet hatte es zum Glück nicht. Ein schönes Wetter sieht trotzdem anders aus, in der Stadt sah es sehr trist aus. Was weltweit wäre, da kann jetzt Sisimiut und Grönland nichts dafür, die meisten Mitreisenden waren enttäuscht, und gingen schnell wieder Richtung MS Delphin. Wir aber studierten zuerst das Museum mit seinen Originalbauten aus der Vorzeit:

Die älteste Kirche von Grönland in Sisimiut
Die älteste Kirche von Grönland in Sisimiut

Huskys

Anschließend statteten wir den örtlichen Hundies einen Besuch ab:

Ein Wachhund in Sisimiut
Ein Wachhund in Sisimiut
Hundies in Sisimiut
Hundies in Sisimiut
Hundies in Sisimiut
Huskys in Sisimiut
Mama mit Kind in Sisimiut
Mama mit Kind in Sisimiut
Zwei Freunde in Sisimiut
Zwei Freunde in Sisimiut
Drei Freunde in Sisimiut
Drei Freunde in Sisimiut

Häuser

Danach sahen wir uns die interessante Architektur der Stadt an.

Bunte Häuser in Sisimiut
Bunte Häuser in Sisimiut
Ein buntes Haus in Sisimiut
Ein buntes Haus in Sisimiut
Bunte Häuser in Sisimiut
Bunte Häuser in Sisimiut
Für die Durstigen in Sisimiut
Für die Durstigen in Sisimiut

Das war jetzt alles keine Sensation, war aber das Beste, was man daraus machen konnte und nicht uninteressant. Ich war letztlich mit dem Tag zufrieden.

Ilulissat

Unzufrieden war ich nach der Rückkehr mit der vernünftigen Entscheidung, dass die Stadt Ilulissat am nächsten Tag wegen der Eissituation nicht angefahren werden konnte. Damit war meine geplante Wanderung zum Eisfjord leider ausgefallen. Zum Glück wurden aber Zodiak- und Bootstouren zu der Discobucht angeboten. Da ich mich nicht entscheiden konnte, welche Tour mehr Vorteile hat, hatte ich beide Fahrten gebucht. Das war im Nachhinein gut, denn beide hatten sich grundlegend unterschieden.

Mit Boot

Mit dem Boot war man viel näher an den Eisfjord gekommen. Leider nicht direkt dorthin, dafür hatten wir die Spiegelungen des Wassers wunderschön sehen können:

Mit der MS Delphin nach Grönland und Kanada
Mit der MS Delphin nach Grönland und Kanada
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Spiegelungen in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Eisberge in der Disco Bucht

Mit Zodiak

Auf dem Zodiak war man näher und intensiver direkt an den Eisbergen und hatte mehr Spaß-Effekte:

In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Coole Eisberge in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Eisberge in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht

Beides war wunderschön und ein bleibendes Erlebnis.

In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Zinni in der Disco Bucht
Zinni in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Schön blau, die Disco Bucht
In der Disco Bucht
Ein toller Eisberg in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Spiegelungen in der Disco Bucht
Spiegelungen in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Eisberge in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Eisberg voraus in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Abenddämmerung in der Disco Bucht
In der Disco Bucht
In der Disco Bucht
Die MS Delphin in der Disco Bucht
Die MS Delphin in der Disco Bucht in Grönland

Wale

Während dem Abendessen stattete uns noch eine Gruppe von Buckelwalen einen Besuch ab (angeblich zwei Dutzend), das war ein schönes Ende eines gelungenen Tages. Es lag generell ein sehr hoher Zufriedenheit-Faktor in der Luft und es herrschte eine tolle und gelöste Stimmung nach dem nicht ganz gelungenen Vortag.

Da am nächsten Tag ein Seetag stattfand, übertrieb ich es etwas in der Skybar, und verschlief Frühstück und schönes Wetter. Die Wettervorhersage für Nuuk war gar nicht schlecht (leicht bewölkt, sechs Grad), ich hoffte, dass sie eintraf.

Aktivurlaub in Nuuk

Mit der Vorhersage leicht bewölkt, sechs Grad hätte ich in Nuuk gut leben können, aber vor Ort erwartete uns eine Steigerung. Traumhaftes Wetter mit strahlendem Sonnenschein, so können sich Vorhersagen gerne einmal irren. Am Hafen erwartete mich bereits meine Verabredung, ein Internet-Bekannter aus Nuuk. Es ist schön, auch mal jemanden persönlich kennenzulernen, den man sonst nur aus dem Internet kennt.

Dankenswerterweise hat er sich bereit erklärt, mit mir eine Wanderung um den nahe gelegenen Berg Lille Malene zu machen und noch etwas die Stadt zu zeigen, die ich zuletzt in dem Jahr 2006 besucht hatte. Die Veränderungen waren enorm, es wurden neue Stadtteile errichtet, ein großes Shoppingcenter eröffnet und etliche Wohnblocks abgerissen aus den 1960er-Jahren, den wenig schöneren Wahrzeichen der Stadt. Darunter auch der berüchtigte Block P, in dem 200 Leute gelebt hatten, so viele wie in drei traditionellen grönländischen Siedlungen zusammen.

Der alte Hafen

Der touristisch am meiste besuchte Stadtteil ist der alte Hafen, wo sich im 18. Jahrhundert die Dänen mit ihren Häusern ansiedelten. Auch die Premierministerin wohnt dort ganz ohne eine Security, was in anderen Ländern wohl undenkbar wäre. Bei dem tollen Sonnenschein herrschte sogar etwas Flair eines Strandlebens. Wir Glückspilze hatten zum Glück den bislang besten Wettertag in Nuuk in diesem Jahr erwischt.

Strandleben in Nuuk, im Hintergrund das alte Krankenhaus und die Domkirche
Strandleben in Nuuk, im Hintergrund das alte Krankenhaus und die Domkirche
Die Domkirche von Nuuk
Die Domkirche von Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
Haus mit Spiegelung in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
Schön gelb in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
Häuser in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
Hundies in Nuuk
Hundies in Nuuk
So lebt und wohnt man in Nuuk
Die Küste von Nuuk

Die Wanderung um den Lille Malene

Da ich aber nicht wegen einer Beachparty (die Bar fehlte auch dazu) nach Grönland gekommen war, wurde es ernst mit der Wanderung um den nahe gelegenen Berg Lille Malene. So nahe es ging, fuhren wir mit dem Auto zum Start der Wanderung, eine Stelle, wo im Moment mit dem Bau eines Gefängnisses begonnen wurde (bislang müssen die schweren Jungs nach Dänemark zum Einsitzen). Ich hoffe aber, dass nun die relativ geringe Kriminalitätsrate nicht wegen der schönen Aussicht steigt.

Trotz der unmittelbaren Nähe zur Stadt erhält man auf der ca. 2 1/2-stündigen Wanderung einen Eindruck von der Weite und der Unberührtheit der Landschaft. Luis Trenker Erfahrung benötigt man nicht dazu, obwohl manche Steigerungen einem zum Schwitzen bringen können. Ein längerer Stopp ist aber nirgends zu empfehlen, denn an einem Tag wie diesen hat man schnell neue Freunde, die niemand bracht (Tausende von Fliegen). Zum Glück hatten sie nicht gestochen und nur genervt, wir wurden trotzdem von anderen Wanderern sehr mitleidig angeschaut, die sich viel besser ausgerüstet hatten.

Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Der Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Blick auf den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Zinni mit vielen Freunden
Zinni mit vielen Freunden
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Eine Wanderung rund um den Lille Malene
Rund um den Lille Malene
Ein See am Lille Malene
Ein See am Lille Malene

Zurück zur MS Delphin

Nach der gelungenen Wanderung wurde ich zum Essen bei meinem Freund und seiner Familie eingeladen und wir hatten uns danach noch paar schöne und interessante Stellen der Stadt angeschaut. Es war sehr interessant, die Stadt und das Land aus der Sicht eines Einheimischen zu sehen, vielen Dank lieber Per an dieser Stelle für die Gastfreundlichkeit und die Aufmerksamkeit, die du mir gegeben hattest.

Im Hafen von Nuuk
Im Hafen von Nuuk
Die MS Delphin in Nuuk
Die MS Delphin in Nuuk auf Grönland
Die MS Delphin in Nuuk
Die MS Delphin liegt in Nuuk auf Grönland

Auf der MS Delphin herrschte am Abend wieder eine schöne Stimmung, die bei mir nur getrübt wurde, nach der Nachricht, dass in der Nacht ein schwerer Sturm auf uns zukommt. Da hatte gar keine Lust darauf, gerade in Grönland, und auf der kleinen MS Delphin.

Ungemütlich: Mit der MS Delphin bei Windstärke Elf in Grönland

Bislang konnte ich auf dieser Reise gemütlich meinem Hobby Fotografieren auf Reisen nachgehen:

Fotografieren auf Reisen
Fotografieren auf Reisen

aber wir hatten zwei Seetage am Stück mit für mich wenigen Motiven. Ein anderer Grund warum es fast keine Bilder gab, war der mehrstündige Sturm, der während einiger Stunden mir die Lust auf Fotografieren vergehen ließ:

Sturm
Sturm

Nachdem die Nacht bereits ungemütlich war, steigerte sich die Windstärke früh morgens auf Elf und die Wellen waren bis zu neun Meter hoch mehrere Stunden lang. Ich hatte darum die Morgenwäsche unterbrochen und auf das Frühstück verzichtet, um im Bett auf ruhigere Zeiten zu hoffen, was dann mittags einigermaßen gelang.

Der Speisesaal war gar nicht so schlecht zum Mittagessen belegt. Daher hatte der Getränkekellner sehr wenig zu tun, an Alkohol traute sich noch niemand so richtig. Mit Herausgehen war aber auch nichts aus Sicherheitsgründen. So ging es nach dem Essen wieder auf die Kabine, um nur auszuruhen und auf das Abendessen zu warten. Seekrank wurde ich zum Glück nicht, stand aber auch nicht ganz fit auf den Beinen. Ich war froh nach dem Essen wieder ins Bett gehen zu können, wo ich die ganze Nacht durchschlief, um mich von den Anstrengungen des Tages zu erholen.

Eine Minderheit der Passagiere fand das aber richtig aufregend, der Rest war erleichtert, dass der Sturm endlich vorbei war und wieder Seealltag herrscht. Ich brauche so was Unruhiges nicht, und fahre lieber mit Badewannenwasserwellenniveau.

Danach hofften wir alle ab morgen in Kanada wieder so schöne Erlebnisse und das Wetter wie dort zu haben:

Zinni in Grönland
Zinni in Grönland

Obwohl die Vorhersagen wieder Regen meldete, waren wir alle (noch) optimistisch.

Wetterkapriolen in St. John’s

Das Wetter war und blieb das Thema Nummer Eins bei dieser Reise. Freudestrahlend wurden wir in St. John’s von netten Damen der Touristeninformation begrüßt. Diese hatten uns umgehend mitgeteilt, dass gestern strahlendes Wetter war. Eine Information, die, wenn man im Regen steht, nur sehr eingeschränkt von Nutzen ist. Auch unseren Optimismus, dass es vielleicht während des Tages aufklaren würde, konnten die Mitarbeiterinnen leider nicht mit uns teilen. Den gebuchten Leihwagen hatten wir trotzdem vollen Mutes übernommen, und waren gespannt, wie der Tag und das Wetter sich entwickeln werden.

Zinni hatte schnell einen Freund in Neufundland gefunden
Zinni hatte schnell einen Freund in Neufundland gefunden

Kurz die Tagesbilanz: Es war stetig spannend. In einer unregelmäßigen Reihenfolge gab es Sonne, Regen, Nebel und Wind mit den unterschiedlichsten Temperaturen und immerhin einmal sogar ein warmer Wind von der einen Seite und ein kalter von der anderen, sodass einem nie langweilig wurde.

Cape Spear

Unser erster Stopp war in Cape Spear, der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents. Das Kap ist eine National Historic Site mit dem ältesten Leuchtturm von Neufundland und einem neueren, den man am Anfang noch gut sehen konnte. Später im Nebel war er fast nicht mehr zu sehen und man konnte gut verstehen, warum ein Leuchtturmbetrieb am Tage sinnvoll sein kann.

Cape Spear, der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents
Cape Spear, der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents
Cape Spear, der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents
Cape Spear, der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents

Abseits der Reiseführerrouten besuchten wir anschließend einen kleinen idyllischen Fischerort in der Witless Bay und machten ein Schwätzchen mit den lokalen Fischern.

La Manche Provinzial Park

Danach ging es in den La Manche Provinzial Park, ein Campingplatz mit schönen Aussichten auf Seen und Wäldern. Dort haben wir uns wie bei der ganzen Route auf eine App verlassen, die uns die Straßen der Umgebung angezeigt hatte. Leider hat sich bis zu dem Programm noch nicht durchgesprochen, dass es auch Barrieren gibt. So hatten wir eine schöne Übungsstunde im Lenken von großen Autos auf engen Waldwegen bekommen, denn auch die Beschilderung innerhalb des Parks wies nicht anfänglich darauf hin, dass die geplante Abkürzung eine Sackgasse war.

Eine Kirche in der Nähe von Witless Bay
Eine Kirche in der Nähe von Witless Bay
Eine Kirche in der Nähe von Witless Bay
Eine Kirche in der Nähe von Witless Bay
In der Nähe von Witless Bay
In der Nähe von Witless Bay
In der Nähe von Witless Bay
Die Umgebung der Witless Bay
Bei Witless Bay
Bei Witless Bay
Im La Manche Provincial Park
Ein Hügel im La Manche Provincial Park
Im La Manche Provincial Park
Im La Manche Provincial Park
Im La Manche Provincial Park
Im La Manche Provincial Park
Zinni im La Manche Provincial Park
Zinni im La Manche Provincial Park
Warnung vor dem Elch
Warnung vor dem Elch

Ferryland

Der Höhepunkt des Ausfluges war für mich die Umgebung von Ferryland, einst als Colony of Avalon eine der ersten festen Niederlassungen von britischen Siedlern. Dort wurde die älteste WC-Spülung in Nordamerika entdeckt, die zweimal am Tag funktionierte, wenn die Flut den Unrat aus einer Sammelgrube herauswusch.

Wir waren aber mehr an der Gegend rund um den Leuchtturm interessiert, wo man gut Wale sichten kann (leider waren wir paar Minuten zu spät). und einen schönen Blick auf die Umgebung hat. Leichtgewichtige müssen allerdings aufpassen, dass sie nicht von dem starken Wind weggeweht werden.

Die Umgebung von Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Blick auf Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Die Umgebung von Ferryland
Der Leuchtturm von Ferryland
Der Leuchtturm von Ferryland
Der Leuchtturm von Fort Amherst
Der Leuchtturm von Fort Amherst
Blick auf St. John's
Blick auf St. John’s
Blick auf St. John's
Blick auf St. John’s

St. John’s

Der Tag endete mit einem Abschiedsbier in einer der unzähligen Pubs in St. John’s, die Stadt hat angeblich die höchste Kneipendichte in Kanada. Zurück im Schiff gab es wieder eine Unwetterwarnung für die kommende Nacht, es wurde ein ruhiges Plätzchen auf See gesucht, und gar nicht erst die Gegend verlassen.

Am nächsten Morgen ging es Richtung Sydney, eine Fahrt mit ausschließlich Nebel. Die Wettervorhersage war wieder schlecht, und wir hatten natürlich Verspätung. Mein gebuchter Leihwagen lohnte sich dadurch nicht und ich hatte ihn kurzfristig storniert. Ich wusste nicht, was ich am nächsten Tag machen werde, wenn es nur ein Lobster-Essen in der Stadt wird, ist es auch nicht tragisch.

Eine Reise in die Vergangenheit nach Louisbourg

Fortress of Louisbourg

Spontanität war gefragt bei dieser Reise. Als ich bei der Morgenansage wieder hörte, dass mit Regen zu rechnen war, buchte ich in letzter möglichen Minute einen Ausflug zum Fortress of Louisbourg, eine rekonstruierte Garnison, die einen Einblick ins Kolonialzeitleben des 18. Jahrhunderts gibt. Busausflüge wollte ich auf dieser Kreuzfahrt so wenig wie möglich unternehmen, aber in dieser Situation dachte ich eine vernünftige Entscheidung getroffen zu haben.

Ein wenig bereut hatte ich es bereits nach paar Minuten im Tender zum Hafen mit albernen Drängeleien, um den besten Platz zu bekommen (wir sind in Bus Drei und müssen zuerst aussteigen, als ob der Bus ohne die abfahren würde …), aber damit muss man leider mitrechnen, wenn man so etwas bucht.

Die Anlage war circa eine halbe Stunde Fahrt von Sydney entfernt. Im Jahr 1719 begannen die Franzosen das Fortress (Fort = nur Militär, Fortress = Militär und Zivilleben) zu errichten, um die Atlantikküste Neufrankreichs zu schützen. Das protzige Bollwerk war nach aufwendigen 25 Jahren Bauzeit fertiggestellt, aber groß muss der Frust gewesen sein, als es nach kurzer Zeit von der Briten eingenommen und zerstört wurde. In der Sechzigerjahre ist man dann auf die Idee gekommen, die Anlage nachzustellen, was recht gut gelungen ist.

Für das authentische Flair sorgen kostümierte Darsteller, die durch die Gassen laufen, Waren und Speisen anbieten und auch sonst recht kommunikativ sind. Nur darf man denen nicht was von Flugzeugen oder Ähnliches erzählen, das kennen sie nicht, da sie ja 300 Jahre zuvor leben. Das Ganze hat ein wenig Disneylandcharakter und war sehr touristisch, ging aber nicht an die Kitsch-Grenze und hat Spaß gemacht. Eine Fahrt in die Natur wäre mir aber lieber gewesen, und hätte natürlich auch mehr zum Charakter der Reise gepasst.

So sah Louisbourg früher aus
So sah Louisbourg früher aus
Louisbourg / King's Bastion Barracks
Louisbourg / King’s Bastion Barracks
In Louisbourg
In Louisbourg
Wachdienst in Louisbourg
Wachdienst in Louisbourg
Der Louisbourger Schützenverein
Der Louisbourger Schützenverein
Feuer frei in Louisbourg
Feuer frei in Louisbourg
Feuer frei in Louisbourg
Kanonenschlag in Louisbourg
Über den Dächern von Louisbourg
Über den Dächern von Louisbourg
Louisbourger Bewohner
Louisbourger Bewohner
Gegen den Durst der Louisbourger Bewohner
Gegen den Durst der Louisbourger Bewohner
Ein Louisbourger Bewohner
Ein Louisbourger Bewohner
Der Leuchtturm von Louisbourg
Der Leuchtturm von Louisbourg
Am Leuchtturm von Louisbourg
Am Leuchtturm von Louisbourg

Sydney

Die ersten Sonnenstrahlen der letzten Tage hatten wir anschließend bei der Ankunft in Sydney. Dort war der ganze Tag lang schönes Wetter, ich gönnte es den verbliebenen Passagieren ohne Ausflug. Wir hofften am nächsten Tag bei einer Fahrt zu einem Nationalpark mehr Glück zu haben, die Wettervorhersage war allerdings wie immer auf dieser Reise leider bescheiden.

Das Wahrzeichen von Sydney
Das Wahrzeichen von Sydney

Top in Norris Point

Trotz der wiederum schlechten Wettervorsage (so langsam konnte ich das Wort weder hören noch schreiben) wurden wir mit viel Sonne empfangen in Noris Point. Ein Ort am Nordufer der Bonne Boy, wo sich ein tiefer und von Bergen eingerahmter Fjord in zwei Meeresarme teilt.

Auf meine Frage an einen Einheimischen, wie lange sich das halten würde, meinte er, mindestens noch fünf Minuten, die Chance auf Regen wäre sehr hoch. Zum Glück täuschte die Prognose sich, denn wir hatten fast den ganzen Tag über ungewohnten Sonnenschein mit lediglich einem kurzen Platzregen. Gerade da war ich unterwegs und wurde klatschnass, das machte aber nichts, genauso wie mein späterer Sonnenbrand. Ich war heilfroh, mal schönes Wetter gehabt zu haben.

Gros Morne Nationalpark

Für den Vormittag buchte ich einen Busausflug in den nahegelegenen Gros Morne Nationalpark, Leihwagen oder Taxis hat der kleine Ort nicht. Da örtlich keine Ausflugsbusse aufgrund der kurzen Saison vorhanden sind, wurden wir mit Schulbussen befördert. Obwohl man dort weniger Platz als in den Ausflugsbussen hat, fand ich das urig und originell. Die Tour hatte das (positiv gemeinten) Flair einer Klassenfahrt. Nervensägen waren zum Glück keine in dem Bus, und obwohl ich als letzter einstieg, war der ansonsten beliebte und umkämpfte Platz in der ersten Reihe noch frei. Also eine Premiere für mich auch mal dort zu sitzen.

Auf Klassenfahrt in Norris Point (Bonne Bay)
Auf Klassenfahrt in Norris Point (Bonne Bay)

Auf den Nationalpark, der 1987 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde, hatte ich mich sehr gefreut. Die Bilder der Tafelberge, Seen und tiefe Fjorde sahen im Vorfeld sehr bemerkenswert aus. Leider hatte es dort aber zeitlich nicht gepasst, ihn intensiver kennenzulernen, wir konnten nur schnuppern und ahnen, wie schön der Park an seinen schönsten Stellen sein kann.

Der Gros Morne Nationalpark
Der Gros Morne Nationalpark
Unterwegs in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay

Broom Point

Weitere Punkte der Besichtigungen waren der Leuchtturm von Lobster Cave mit seinem Umfeld und das kleine restaurierte Fischerdorf Broom Point. Trotz wenig Nationalpark und manchmal Hetze fand ich den Ausflug gelungen.

Broom Point, ein kleines restauriertes Fischerdorf
Broom Point, ein kleines restauriertes Fischerdorf
Broom Point, ein kleines restauriertes Fischerdorf
Das kleine restaurierte Fischerdorf Broom Point
Broom Point, ein kleines restauriertes Fischerdorf
Broom Point, ein kleines restauriertes Fischerdorf
Kollegentreff
Kollegentreff
Unterwegs in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Der Leuchtturm von Lobster Cove
Der Leuchtturm von Lobster Cove
Zinni und sein Schulbus
Zinni und sein Schulbus

Bonne Bay

Zurück im Ort fand ich eine Möglichkeit zu einer zweistündigen Bootsfahrt durch die Bonne Bay. Die Zeit zur Überbrückung bis zum Start nutze ich zum Trinken eines Eisberg-Bieres, und hörte dabei Livemusik. Am Hafen herrschte eine entspannende Atmosphäre.

Norris Point (Bonne Bay)
Norris Point (Bonne Bay)
Musikalischer Empfang in Norris Point (Bonne Bay)
Musikalischer Empfang in Norris Point (Bonne Bay)

Das anschließende Kreuzen durch die Bay war interessant und sehenswert, der Aufenthalt in Norris Point hat mir einen großen Spaß gemacht. Ob ich wegen der Abgeschiedenheit des Ortes noch einmal herkomme, glaube ich aber eher nicht.

Unterwegs in Bonne Bay
Ein Hügel in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Die Küste in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Die Küste in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Blick auf Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Ein Leuchtturm in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Ein kleiner Wasserfall in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Unterwegs in Bonne Bay
Die MS Delphin in der Bonne Bay
Die MS Delphin in der Bonne Bay

Flop in St. Anthony

Die Euphorie dauerte allerdings nur einen Tag, trotz Sonnenschein am nächsten Morgen konnten wir St. Anthony vom Tender aus nicht erreichen. Grund war der Shwell (ein Begriff, den ich vorher noch nie gehört hatte), eine langwellige Dünung, die nicht vom Wind verursacht wird, sondern von den Wellen aus dem Meer.

Danach saß ich auf dem Schiff, mit dem Blick auf die Landschaften, wo ich geplant hatte wandern zu wollen. Gäste mit Buchung eines Ausfluges konnten über die Zodiak das Schiff verlassen, alle anderen wegen Zeitmangel leider nicht. Uns wurde nach der Ankunft der Ausflügler aber noch eine Passage durch die Bucht als kleine Entschädigung geboten.

Kurs auf St. Anthony
Kurs auf St. Anthony
St. Anthony
St. Anthony

Eisberge und Wale voraus!

Eisberg voraus

Leider lief die Passage auch schief. Wir konnten erst mit viel Verspätung ablegen, der Tag meinte es mit uns Nichtausflüglern nicht gut. Einen Gedenktag werden wir wahrscheinlich trotzdem nicht bekommen dafür. Mit der Trauer war es aber schnell vorbei, als wir nach neun Tagen Eisberg-Pause wieder einen erblickten. Er hatte sich schon paarmal gedreht, weil er viel flachen Stellen hatte. Dies tat seiner Schönheit aber keinen Abbruch.

Unser erster Eisberg seit neun Tagen
Unser erster Eisberg seit neun Tagen

Hamilton Inlet

Am nächsten Morgen war eine Passage im Hamilton Inlet vorgesehen, ein langer Fjord im nordöstlichen Teil von Labrador. Es gibt nur einen kleinen bewohnten Ort dort, ansonsten sagen sich dort nur Wale und Robben gute Nacht. Das Wetter meinte es dort gut mit uns, klares und warmes Wetter machte dadurch eine angenehme Beobachtung der Landschaft und der vielen Tiere möglich. Zuerst wollte uns die Natur mit Luftspiegelungen à la Sahara foppen und uns Eisberge vorgaukeln, wir Nordmänner erkannten dies sofort und widmeten uns der Beobachtung der Tierwelt in diesem Gebiet.

Luftspiegelungen im Hamilton Inlet
Luftspiegelungen im Hamilton Inlet
Hamilton Inlet
Die Küste von Hamilton Inlet
Hamilton Inlet
Die Küste von Hamilton Inlet
Hamilton Inlet
Hamilton Inlet

Vögel und Wale

Durch unzählige Wale, Robben und Vögel, mit dem Panorama eines Eisberges im Hintergrund war der ganze Vormittag nie langweilig, es war immer spannend, welches Tier uns den in den nächsten Minuten besuchen wollte. Das Fotografieren dort war sehr schwierig, da wir nie wussten, wo gerade etwas Interessantes zu sehen war. Ich stellte oft das Bilder aufnehmen ein und beobachte lieber die Szene in aller Ruhe, und hoffe auf Verständnis dafür.

Der Tag war klasse und besser als vorgesehen, da ich wenig erwartet hatte. Nun stand nur noch ein Ziel im Norden von Labrador bevor, danach ging wieder nach Grönland und in die Heimat zurück.

Vögel im Hamilton Inlet
Vögel im Hamilton Inlet
Ein Wal im Hamilton Inlet
Ein Wal im Hamilton Inlet
Drei Wale im Hamilton Inlet
Drei Wale im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet
Eisberg voraus im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet

Die MS Delphin in Grönland und Kanada

Ein paar Worte zum Schiff: Dies war im Jahr 2013 die dritte Fahrt auf der MS Delphin für mich wegen der tollen Zielen Spitzbergen, Antarktis und nun Grönland und Kanada. Auf dem Schiff ließ es sich angenehm aushalten, denn es herrschte keinerlei Steifheit oder aufgesetztes. Einen großen Luxus konnte man nicht erwarten, was bei den angebotenen Preisen auch keiner verlangte, mittlerweile wurde sogar der Betrieb eingestellt.

Natürlich gab es die eine oder andere Stelle, wo mal etwas nicht klappte, das hielt sich aber in Grenzen und größtenteils war alles geregelt. Das Personal war meist sehr freundlich. Einen Bonuspunkt hatte von mir noch meine Bedienung Iryna bekommen. Sie bemühte sich fürsorglich um mich. Sie sorgte immer dafür, dass ich satt wurde ohne ein Gericht mit Knoblauch zu bekommen, den ich gar nicht mag.

Ich war gespannt, wie es am nächsten Tag in Hebron aussieht, der Ort ist sehr übersichtlich und man kann sich wegen der Bärengefahr nicht frei bewegen. Die Siedlung erhebt sogar eine Landegebühr, um ihn überhaupt zu betreten. Ich hatte natürlich das Ticket bereits gekauft.

Coole Eisberge auf den Spuren der Missionare

Am vorletzten Abend meiner Reise gab es noch einen unerwarteten Höhepunkt. Wir passierten einen gewaltigen Tafeleisberg (der laut einem Lektor aber keiner ist, warum habe ich nicht verstanden) der schön im Wasser glänzte und majestätisch mitten im Meer lag. Der Kapitän umrundete spontan mit seinem Schiff das Prunkstück und die Stimmung an Bord konnte nicht besser sein.

Ein Eisberg im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet am Abend
Cooler Eisberg im Hamilton Inlet
Cooler Eisberg im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet
Ein Eisberg im Hamilton Inlet

Hebron

Die Station

Am nächsten Tag stand der letzte Landgang der Reise an, ein Besuch der aufgegebenen Missionsstation Hebron, die landschaftlich schön gelegen an einem Fjord liegt. Sie wurde im Jahr 1829 von der Herrnhuter Brüdergemeinde gegründet, die Missionare waren überwiegend Deutsche, die Inuit mit ihren Handwerkkünsten bekehren wollten. Im Jahr 1959 wurde der schwierig zu versorgende Ort aufgegeben und die noch lebenden Einheimischen umgesiedelt.

Die erstaunlich gut erhaltenen Gebäude dort konnten zuerst im Rahmen von angemeldeten Ausflügen besichtigt werden, ca. tausend Touristen im Jahr sehen sich in den Sommermonaten diese Region an. Ein Ehepaar mit seinen Kindern lebt in dieser Zeit permanent dort. Bei den außergewöhnlichen Anfahrten von Kreuzfahrtschiffen kommen aus weit entfernten Ortschaften (sechs Stunden Bootsfahrt) aber auch noch Führer dazu, um die Touristen von den Eis- und Schwarzbären zu schützen. Es ist kein individueller Landgang möglich, man kann nur an einem geführten Rundgang teilnehmen.

Zuerst wurden wir empfangen mit einem Regenschauer und Handgruß der beiden freundlichen Bewohner. Zu besichtigen ist der alte Friedhof mit deutschsprachigen Grabsteinen, das mittlerweile eingestürzte Blubberhaus, das Versorgungshaus und die für den Ort mittlerweile überdimensionierte Moravian Church. Der Ort hatte für mich eine mythische Stimmung. Ich empfand es sehr interessant, eine solche Siedlung ansehen zu können und es war ein gelungener Abschluss der Reise.

Verlassene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Aufgegebene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Verlassene Gebäude in Hebron
Die Kirche von Hebron
Hebron: Die Kirche
Die Kirche von Hebron
Die Kirche von Hebron
Zimmer mit Aussicht in Hebron, Kanada
Zimmer mit Aussicht in Hebron, Kanada

Zodiaktour

Die nachfolgende Zodiaktour gab keine neuen Eindrücke der Landschaft außer das Herankommen an einen faszinierenden Eisberg, der kurz nach unserer Besichtigung sich drehte und seine Schönheit dadurch verlor. Davon gibt es leider keine Bilder, auch nicht von einem Eisbären, der angeblich von einem der Mitreisenden im Meer erblickt wurde.

Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Hebron: Ein wunderschöner blauer Eisberg
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Cool: Ein Eisberg nahe Hebron
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Eisberg voraus in Hebron
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Ein wunderschöner Eisberg nahe Hebron
Die MS Delphin in Hebron
Die MS Delphin in Hebron

Das Fazit der Reise mit der MS Delphin in Grönland und Kanada

Das war das Ende meiner Reise, es stand nur noch die Ankunft in Kangerlussuaq und der Rückflug nach Deutschland an. Die Höhepunkte der Reise waren der Tag mit meinem neuen Freund Per in Nuuk, die Eisberge in Ilulissat und der Aufenthalt in Norris Point. Schade war, dass wir nicht in St. Anthony das Land betreten konnten, und mancher Nebel- oder Regentag. Damit muss man aber in der Arktis immer rechnen. So richtig schlimm waren nur die Drängler vom Bus Nummer Drei in Sydney.

Ich habe die Reise nie bereut und hatte nie Langeweile. Mein Dank geht an die Crew der MS Delphin, die meist einen guten Service geboten haben und meinen Lesern dieses Berichtes über Grönland und Kanada. Ich hoffe das richtige Verhältnis an Anzahl der Bilder und Länge des Textes gefunden zu haben und niemanden gelangweilt zu haben.

Zinnis Abschied von Kanada
Zinnis Abschied von Kanada, Grönland und der MS Delphin

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