Reisebericht: Falkland und die Antarktis mit der MS Delphin

Eine Kreuzfahrt von und nach Ushuaia in Argentinien

Vor der Reise

Eine Reise in die Antarktis war schon lange ein großer Traum vor mir, und nachdem die MS Delphin eine Reise dorthin zu einem Spitzenpreis angeboten hatte, konnte ich nicht widerstehen. Ich hatte meinen großen Traum erfüllt, mit dem Wissen, dass alles sehr wetterabhängig ist: Eine Kreuzfahrt nach Falkland und die Antarktis.

Auf der MS Delphin war ich ein halbes Jahr zuvor das erste Mal auf dem Nordmeer:

und das hatte mir zugesagt. Die MS Delphin ist relativ kleines Kreuzfahrtschiff, das zu bezahlbaren Preisen ungewöhnliche Ziele anfährt, wie hier zur Antarktis.

Der angebotene Charterflug von Düsseldorf nach Ushuaia im Süden von Argentinien war mir zu lange und unbequem. Da ich noch nie in Buenos Aires war, legte ich nach dem langen Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Buenos Aires dort einen zweitägigen Stopp ein. Danach flog ich nach Ushuaia im Süden von Chile, um dort noch einmal eine zusätzliche Nacht in einem Hotel zu verbringen, um danach die Reise nach Falkland und die Antarktis antreten zu können.

Der lange Flug nach Buenos Aires, die Ankunft und der erste Tag dort

Juhu juhu, nach langem Warten war es endlich so weit. Die Pinguine mussten aufwachen, ich komme!

Doch ganz so schnell ging es natürlich nicht, denn erst einmal war die Anreise. Los ging es (oder auch gerade nicht) mit einem bestellten Taxi, welches nicht gekommen war (ich hatte aber genug Zeit) und danach zittern im Flugzeug, ob wir denn überhaupt abheben. Frankfurt hat ein Nachtflugverbot ab 23:00 und wir rollten wegen Enteisen erst um 23:15 los, mit einer Stunde Verspätung.

Aber dann ging es rasant schnell. Drei Stunden Essen und Rotwein, acht Stunden durchgehenden Schlaf (der Rotwein zeigte seine Wirkung) und danach drei Stunden kurzweiliges Internet Surfen und schon waren die vierzehn Stunden wie im Fluge herum. Ich hatte einen sehr angenehmen Aufenthalt bei der Lufthansa.

Leider ging es aber nicht in diesem Tempo weiter. Obwohl ich mit der Erste war, der das Flugzeug verlassen konnte, waren lange Schlangen bei der Einreise. Danach das Suchen des Abholdienstes und die lange Fahrt vom Flughafen in die Stadt, ca. eine Stunde für dreißig Kilometer. Die Fahrt nahm kein Ende, mit einem Stau nach dem anderen.

Dank des guten Schlafes im Flugzeug war ich bei der Ankunft gar nicht müde und verabredete mich mit einer Internet-Bekannten aus La Plata bei Buenos Aires. Sie zeigte mir die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, danke Maria! Es war ein schöner Tag und ich war froh, dass ich jemanden mit Sachverstand dabei hatte. Ich war in Straßen, die ich mich allein nie getraut hätte, aber auch gewarnt wurde, wo ich unbedarft keine Angst gehabt hätte. Für den ersten Überblick über die große und für mich neue Stadt zu bekommen, war die Tour optimal.

Wir besuchten die touristischen Höhepunkte wie La Boca:

In La Boca / Buenos Aires
In La Boca / Buenos Aires
In La Boca / Buenos Aires
In La Boca / Buenos Aires

San Telmo und Puerto Madero und kehrten gelegentlich ein.

Blick auf Buenos Aires
Blick auf Buenos Aires
Der Obelisk von Buenos Aires
Der Obelisk von Buenos Aires

Das alles hat mir sehr viele Freunde gemacht und die Geselligkeit hat sehr gepasst. Abends war ich durch die lange Anreise und die Zeitverschiebung so früh müde, sodass leider der Tangotanz ausfallen musste. Ich schlief wieder wunderbar und fest im guten Novotel direkt in der Innenstadt und freute mich auf den geplanten Ausflug in das Tigre Delta.

Von Buenos Aires nach Ushuaia und zum Tierra del Fuego National Park

Am Morgen war schnell das Ende der Hoffnung erreicht, es regnete es in Strömen. Eine Fahrt dorthin wäre sinnlos gewesen. Statt der Bootsfahrt wurde das Evita Museum besucht, um nicht nass zu werden, und mittags gab es ein gutes Essen in einem Restaurant auf einem Pier mit meiner Bekannten:

Ein schöner Club mit Restaurant in Buenos Aires
Ein schöner Club mit Restaurant in Buenos Aires

So schlimm war es mit dem Regen dann gar nicht mehr, zumal er nach dem Essen aufhörte. Wir besuchten ein paar Stadtteile und beendeten den Abend am Puerto Madero, ein restauriertes Hafengebiet mit schicken Restaurants und Bars.

Gute Nacht Buenos Aires
Gute Nacht Buenos Aires

Allzu lange konnte ich allerdings nicht feiern, denn um 3:30 ging der Wecker zum Flug nach Ushuaia vom Jorge Newbery Airport aus, der sehr nahe an der Stadt liegt. Die Zeit, die ich für den Transfer ersparte, verbrachte ich allerdings wieder beim Warten zum Gepäck aufgeben und das hatte sich sehr gezogen, vier geöffnete Schalter für paar Flüge sind zu wenig, liebe LAN Chile.

Der Flug war ausgebucht und ereignislos, nur lediglich zwei Süßwaren für fast vier Stunden Flug fand ich etwas wenig. So erreichte ich um paar Kilo leichter Ushuaia und musste wieder warten, erst einmal Gepäckkontrolle auf einen Inlandsflug (es wurde nach Nahrungsmittel gesucht) und dann auf ein Taxi. Meine Wartezeiten in Argentinien waren reif für einen Rekord.

Ushuaia

In Ushuaia erwartete mich strahlendes Wetter, eine wunderschön an den Bergen gelegene Stadt und ein Bekannter, der die Fahrt vor mir auf der MS Delphin auch zur Antarktis gefahren hatte.

Guten Morgen Delphin (in Ushuaia, kurz vor dem Weg zur Antarktis)
Guten Morgen Delphin (in Ushuaia, kurz vor dem Weg zur Antarktis)
In Ushuaia
In Ushuaia
In Ushuaia
Blick auf Ushuaia
In Ushuaia
In Ushuaia

Tierra del Fuego National Park

Ich buchte mit ihm zusammen eine Ausflugsfahrt in den Tierra del Fuego National Park (Feuerland Nationalpark). Diese Idee dorthin zu fahren hatten aber nicht nur wir, sondern auch viele Passagiere der fünf Kreuzfahrtschiffe, die in Ushuaia gelegen hatten, sowie viele Einheimische. Wir mussten erst einmal eine halbe Stunde am Eingang des Parks warten, bis wir unsere Tickets kaufen konnten, aber das war ich in Argentinien ja mittlerweile gewohnt.

Der Nationalpark selbst war überlaufen und gar nicht so eindrucksvoll, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Ganze hätte teilweise auch eine Ausflugsfahrt auf Mallorca sein können, von der Gästezahl und der Landschaft her. Ein paar schöne Stellen gab es, aber so richtig rentiert hatte es sich nicht.

Ein Postamt am Ende der Welt (Puerto Guarani bei Ushuaia)
Ein Postamt am Ende der Welt (Puerto Guarani bei Ushuaia)
Tierra del Fuego National Park
Tierra del Fuego National Park
Tierra del Fuego National Park
Im Tierra del Fuego National Park
Tierra del Fuego National Park
Tierra del Fuego National Park

Auch der Abend startete enttäuschend, ich freute mich auf ein schönes Filetsteak, wofür Argentinien bekannt ist und erhalten hatte ich ein fast kaltes und zähes Stück Fleisch. Dafür war der Besuch einer urigen Kneipe danach viel schöner, mein Bekannter zeige mir schöne Bilder von seiner Reise, die bei mir Vorfreude auf meine Kreuzfahrt weckten.

Zinni genehmigt sich ein Bier in Ushuaia
Zinni genehmigt sich ein Bier in Ushuaia

Einschiffen auf der MS Delphin auf dem Weg zur Antarktis und ein traumhafter Ausflug mit einem Segelschiff

Drei Tage Ushuaia und dreimal eine verschiedene Wetterlage: Am ersten Tag war es warm, trocken und windstill, am zweiten Tag war es warm, nass und windstill und am dritten Tag kalt, trocken und viel Wind: An Mangel von Abwechslung konnte ich mich wirklich nicht beklagen.

Das trockene Wetter brachte mich auf die Idee eine Segelschiffstour durch den Beagle Kanal zu buchen, mit Besuch einer Insel und anschauen von Vögeln und Robben. An Bord waren wir nur sechs Personen, die sich großzügig auf das Schiff verteilten. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir das erste Ziel, eine kleine Insel mit Unmengen von diesen Tieren. Wir fuhren relativ nahe an diese heran und konnten sie ausgiebig beobachten.

Beagle Kanal

Vögel und Robben im Beagle Kanal
Vögel und Robben im Beagle Kanal
Vögel und Robben im Beagle Kanal
Viele Vögel und Robben im Beagle Kanal
Vögel und Robben im Beagle Kanal
Vögel und Robben im Beagle Kanal
Ich will auch fliegen lernen
Ich will auch fliegen lernen
Vögel und Robben im Beagle Kanal
Vögel und Robben im Beagle Kanal

Insel H

Danach fuhren wir auf die unbewohnte kleine Insel H. Der Name muss sich wohl ein Schreibfauler ausgedacht haben. Wir konnten dort einen einstündigen Spaziergang mit Vogelbeobachtung durchführen. Von Weitem aus sah die Insel langweilig aus, aber vor Ort war es sehr interessant. Ich empfand die Tour gelungen und äußerst zu empfehlen.

Die Insel H im Beagle Kanal
Die Insel H im Beagle Kanal
Landschaft nahe Ushuaia
Blick auf die Landschaft nahe Ushuaia
Landschaft nahe Ushuaia
Landschaft nahe Ushuaia
Vögel im Beagle Kanal
Vögel im Beagle Kanal
Ein Vogel im Beagle Kanal
Vogel im Beagle Kanal
Ein Vogel im Beagle Kanal
Ein Vogel im Beagle Kanal
Zinni auf dem Segelschiff
Zinni auf dem Segelschiff

Beim Einschiffen auf der MS Delphin zu der Kreuzfahrt in der Antarktis sah ich viele bekannte Gesichter bei dem Personal und wurde von manchen auch wiedererkannt. Der Barkeeper kannte mich sogar noch vom Namen von meiner letzten Tour. Im Restaurant hatte ich einen Fensterplatz bekommen, meine Kabine war in Ordnung und das Essen war so gut wie im letzten Jahr. Ich hatte nichts zu beklagen.

Die MS Delphin in Ushuaia kurz vor dem Weg zur Antarktis
Die MS Delphin in Ushuaia kurz vor dem Weg zur Antarktis

Zinni in Falkland: Pinguine an der Lagoon Bluff Cove und die Hauptstadt Stanley im Wandel der Zeit

Lagoon Bluff Cove

Die Falkland Inseln hatten uns mit Sonne und einem angenehmen Wetter (kalt und trocken) begrüßt. Vor dem Besuch der Hauptstadt Stanley buchte ich einen Ausflug zu den Pinguinen der Lagoon Bluff Cove, um sich dort die kleinen putzigen Kerlchen beobachten zu können. Nach einer holprigen Fahrt über ungefestigte Wege erreichten wir per Jeep die Lagune.

Rund eintausend Eselspinguine leben hier und wir konnten die kleinen Frackträger aus nächster Nähe sehen. In der Mitte von der größten Kolonie waren auch Königspinguine anzutreffen, die wir bei unserem einstündigen Aufenthalt gut fotografieren und beobachten konnten.

Ankunft in Falkland
Ankunft in Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Im Grünen: Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Königspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Einige Königspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Königspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Königspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguin in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguin in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Zwei Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Viele Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Eselspinguine in der Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Die Lagoon Bluff Cove auf Falkland
Die Lagoon Bluff Cove auf Falkland

Stanley

Holprig ging es wieder zurück und ich empfand den Ausflug sehr gelungen, zudem noch genug Zeit war, die Hauptstadt Stanley anschauen zu können.

Diese hatte ich bereits im Jahr 1997 besucht und ich war gespannt, ob sich viel verändert hatte, von Weiten sah es erst einmal wie gewohnt aus. Zuerst besuchte ich die schöne Christ Church Kathedrale im Mittelpunkt der Stadt mit ihren Walknochen-Bogen aus Blauwalen:

Die Christ Church Kathedrale in Port Stanley auf Falkland
Die Christ Church Kathedrale in Port Stanley auf Falkland

Bei anderen Orten waren Änderungen ersichtlich:

Stanley
Stanley

Das Jhelum Schiffswrack verlor in jüngster Vergangenheit bei einem Sturm seinen Bug:

Das Jhelum Schiffswrack auf Falkland
Das Jhelum Schiffswrack auf Falkland

Mein damals gebuchtes Upland Goose Hotel ist geschlossen:

Das ehemalige Upland Goose Hotel in Stanley auf Falkland
Das ehemalige Upland Goose Hotel in Stanley auf Falkland

und meine damalige Lieblingskneipe Globe Hotel hat nun Bänke und einen neuen Namen bekommen:

Die 'lobe Tavern in Stanley auf Falkland
Die Globe Tavern in Stanley auf Falkland

Aber das waren alles Kleinigkeiten, in Großen und Ganzen ist das Stadtbild gleichgeblieben. Falls das im Moment gesuchte Öl tatsächlich gefunden wird, kann sich dies ändern, und dann gibt es ja noch den Konflikt mit Argentinien.

Zwei Gänse auf Falkland
Zwei Gänse auf Falkland
Zustimmung von mir
Zustimmung von mir
Der Pinguin wünscht Auf Wiedersehen Zinni
Der Pinguin wünscht Auf Wiedersehen Zinni

Zurück an Bord wurden wir darauf hingewiesen, dass unser nächster Aufenthalt auf den Falkland Inseln (Westpoint Island, Felsenpinguine und Albatrosse) wegen aufkommenden Unwetter gefährdet sei und das war am nächsten Morgen leider auch so. Um fünf Uhr in der Frühe wurden wir geweckt und hatten mitgeteilt bekommen, dass eine Anlandung aus Sicherheitsgründen unmöglich war. So konnten wir auf der einen Seite ausschlafen, verpassten aber auch einen Ort, auf den ich mich sehr gefreut hatte.

Ich hoffte, dass dies bei meiner Kreuzfahrt nicht mehr öfter vorkommt, war mir aber bewusst, dass ein Besuch in den antarktischen Gebieten von dem Wetter und dem Eis bestimmt ist und nicht von vorher geplanten Abläufen. Es war Flexibilität gefordert. Statt einem Seetag hatten wir zwei und fuhren zudem noch einen Umweg, um einem Sturm auszuweichen. Eine Windstärke von Zehn hatten wir trotzdem. Der erste Seetag forderte bereits bei einigen Passagieren seinen Tribut in Folge von Abwesenheit beim Essen, aber zum Glück noch nicht bei mir. Aus Gründen der Vernunft war der Barbesuch von mir ausgefallen.

Zinni in der Antarktis: Pinguine, Eisberge und Windstärke Zwölf

Bransfield Street

Am Tag meines ersten Besuches in der Antarktis (nach vorherigen zehn Reisetagen, wurde langsam auch mal Zeit) wachte ich morgens auf der MS Delphin bei Traumwetter auf und dachte Glück gehabt! Da ahnte ich noch nicht, dass ich mich täuschte, denn kurz danach war alles bedeckt und der Wind wurde immer stärker.

Auf dem Programm stand der Besuch einer polnischen Forschungsstation. Aber war leider wieder eine Landung an der Station nicht möglich, die Windstärke war viel zu hoch, um eine sichere Landung für alle zu gewährleisten. Dieses hatten einige meiner Mitpassagiere nicht verstanden, mit unnötigen Diskussionen. Ich war froh, nicht in den kleinen Zodiak einsteigen zu müssen.

Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis mit der MS Delphin
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis mit der MS Delphin

Danach gab es für mich eine Premiere: Eine Fahrt bei Windstärke Zwölf mit einem Schiff (durch die Bransfield Street), was ich überraschend ohne bleibende Schäden überstanden hatte. Auch eine Antarktis Erfahrung, die ich so nicht erfahren wollte. Allerdings waren wegen kabatischen Winden (bei Interesse bitte googeln, was das ist) trotz der Stärke fast keine Wellen. Dafür flog alles weg, was nicht angeleint war und zum Glück hatte ich die nötigen Pfunde an Bord vorher zugenommen.

Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Blick auf die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis

Die Eisberge, die wir während der Sturmfahrt gesehen hatten, waren nett, konnten aber nicht mit denen in Grönland mithalten. Lediglich Pinguine auf Eisbergen hatte ich in Grönland noch nie gesehen. So endete der Tag wiederum ohne ein Ausbooten, war aber typisch antarktisch.

Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Eisberg in der Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis
Fahrt durch die Bransfield Street / Antarktis

Half Moon Island

Als Optimist hoffte ich am nächsten Morgen auf Sonnenschein, leider war aber alles wieder nur trübe. Dafür durften wir zum ersten Mal an Land und das hatte sich gelohnt. Die ca. 7000 Zügelpinguine auf der Half Moon Island waren süß und ich dachte, die lachen den ganzen Tag. Hätte ich auch gerne zeitlich länger zugeschaut, aber antarktische Regularien erlauben leider nur einen eingeschränkten Besuch. So war nach einer Stunde schon wieder Schluss mit der sehenswerten Besichtigung.

Hurra, Hurra, der Zinni, der ist da!
Hurra, Hurra, der Zinni, der ist da!
Pinguin-Schule auf Half Moon Island
Pinguin-Schule auf Half Moon Island
Pinguine mit Küken auf Half Moon Island
Pinguine mit Küken auf Half Moon Island
Pinguine auf Half Moon Island
Einige Pinguine auf Half Moon Island
Pinguine auf Half Moon Island
Pinguine auf Half Moon Island
Auf Wiedersehen Zinni!
Auf Wiedersehen Zinni!

Deception Island

Am Nachmittag hatten wir zum Glück endlich einmal Sonne beim Besuch der Deception Island und es war schön anstatt Schwarz-Weiß auch mal was in Farbe zu sehen. Die Insel ist eine der südlichen Shetlandinseln und wird durch die Spitze eines aktiven Vulkans gebildet. Hier war ich ein erfolgreicher Gipfelstürmer, um paar Kilo wieder abzunehmen wegen des guten Essens an Bord.

Ankunft mit der MS Delphin in Whaler's Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln, Antarktis
Ankunft mit der MS Delphin in Whaler’s Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln, Antarktis
Whaler's Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln
Pinguin in Whaler’s Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln
Whaler's Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln
Whaler’s Bay, Deception Island, Süd-Shetland Inseln
Zinni der Gipfelstürmer
Zinni der Gipfelstürmer

Meine beiden ersten Tage in der Antarktis waren gemischt von den Gefühlen her. Auf der einen Seite unberechenbar wie gedacht, mit neuen Erfahrungen, aber nur Sonne wie erhofft (was die Kreuzfahrt davor hatte) wäre schöner gewesen.

Eilmeldung: Sonnenschein in der Antarktis!

Die Wettervorhersage war: bedeckt, sehr windig, starker Regen, Schneefall möglich. Mit dieser tollen Vorhersage ging ich ins Bett und erwartete den gleichen Zustand wie die letzten Tage. Auch beim ersten Blick aus dem Fenster meiner Kabine sah es so aus. Umso erstaunter und erfreuter war ich beim zweiten Blick, dass tatsächlich an diesem Morgen die Sonne sich sehen ließ und das dazu in einer traumhaften antarktischen Landschaft. Auf einen solchen Moment hatte ich nun zwölf Tage gewartet und es hat sich gelohnt. Ich hätte die Meldung laut um die ganze Welt schreien können, so wie ich mich darauf gefreut hatte.

Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Eisberg in Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Blick auf Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis
Palmer Archipel / Antarktis

Zinni auf dem antarktischen Festland, Eisberge und Pinguine

Jougla Point

Nach der letzten Eilmeldung stellte es sich wie im normalen journalistischen Leben schnell heraus, dass es eine Ente war. Kurz danach hatten die Wolken wieder gegen die Sonne gewonnen und der Wind pfiff aus allen Ecken. So hatten wir bei unserer ersten Anlandung am Jougla Point uns mehr mit uns selbst beschäftigt, wegen des Windes und dem Regen als den schönen Pinguinen guten Tag zu sagen. Ich war einer der letzten, der noch auf die Insel durfte. Mein Aufenthalt wurde leider abgebrochen und die Insel wurde wegen des starken Windes für uns Antarktisnauten gesperrt.

Zwei gegen Zwei / Jougla Point
Zwei gegen Zwei / Jougla Point
Mama und Baby / Jougla Point
Mama und Baby / Jougla Point
Papa füttert sein Baby / Jougla Point
Papa füttert sein Baby / Jougla Point
Ein Stein für die Braut / Jougla Point
Ein Stein für die Braut / Jougla Point
Mama und Babys / Jougla Point
Mama und Babys / Jougla Point
Pinguine am Jougla Point
Pinguine am Jougla Point

Port Lockroy

Den kurzen Weg nach Port Lockroy konnten wir aber noch bewältigen und auf Shopping Tour in der Station mit Museum gehen. Drei wackere Engländer halten hier während der Saison die Stellung. Sie verkaufen Souvenirs an Kreuzfahrttouristen und nehmen Postkarten für den langen Weg nach Europa an, die Laufzeit sind ein paar Wochen bis Monate. Schade, dass die schöne Bar dort nur Nostalgie ist und wir keinen Frühschoppen machen konnten.

Ehemals die weltweit südlichste Bar
Ehemals die weltweit südlichste Bar

Nach dem Kauf eines Pullovers mit einem schönen Pinguin, passend zur Antarktis, mussten wir bald wieder die Rückreise zur MS Delphin antreten. Bei der Passage des Neumayer Kanals zeigte sich die Antarktis wieder von ihrer rauen Seite. Diese war recht interessant, während der Durchfahrt gleiten weite Gletscherfelder und Eisabbrüche nahe am Schiff vorbei. Das Ganze hatte eine mythische Atmosphäre und wenn ich nicht wie immer nur auf der Suche nach Bildern und Motiven gewesen wäre, hätte ich es sogar genießen können. Die Bilder selbst wären vielleicht in den frühen Zeiten der Antarktis Expeditionen annehmbar gewesen, aber meine Ergebnisse waren leider nur trübe schwarz-weiß Bilder ohne Atmosphäre. Dafür besuchten uns drei Orcas während der Fahrt (auf dem Bild leider nur einer), konnten aber nicht mit der Geschwindigkeit unseres Schiffes mithalten und mussten sich schnell verabschieden.

Eine Orca freute sich uns zu sehen
Eine Orca freute sich uns zu sehen

Paradies Bay

So launig wie die Antarktis ist, änderte sich schnell wieder das Wetter und beim nächsten Stopp in der Paradies Bay war der Name Programm, eitler Sonnenschein empfing uns an dem beeindruckenden Gletscher und wir waren das erste und einzige Mal auf dieser Tour für paar Minuten auf dem antarktischen Festland (hier sah es allerdings auch nicht anders aus als auf den benachbarten Inseln). Hauptgrund für die Überfahrt war eine wirklich imposante Panoramafahrt am Gletscher und den schönen Eisbergen entlang.

Zinni auf dem antarktischen Festland
Zinni auf dem antarktischen Festland
Die Paradies Bay
Eine Station in der Paradies Bay
Die Paradies Bay
Die Paradies Bay
Die Paradies Bay
Eisberg in der Paradies Bay
Die Paradies Bay
Die Paradies Bay

Lemaire Kanal / Antarktis

Am letzten Tag in der Antarktis mit der MS Delphin hatten wir endlich einmal Glück mit dem Wetter. Zuerst durchquerten wir den Lemaire Kanal, eine der weltweit spektakulärsten Schiffspassagen. Der Kanal wurde früher Kodak-Falle genannt aufgrund des hohen Verbrauches von Rollfilmen. Berge und Gletscher rücken sehr eng zusammen und wir wunderten uns, dass dort überhaupt eine Durchfahrt mit unserem großen Schiff möglich war. Unser Kapitän steuerte uns problemlos durch den 15 Kilometer langen Wasserweg, der stellenweise nur wenige hundert Meter breit ist.

Der Lemaire Kanal
Im Lemaire Kanal
Der Lemaire Kanal
Der Lemaire Kanal
In der Nähe des Lemaire Kanals
Im Lemaire Kanals
In der Nähe des Lemaire Kanals
In der Nähe des Lemaire Kanals

Petermann Insel

Als Abschied unserer antarktischen Ziele legten wir an der Petermann Insel an, auf der mehrere Kolonien von Esel- und Adeliepinguine nisten. Durch die steilen Klippen müssen sich die Pinguine mühsam ihren Weg hinauf suchen. Die Blauaugenkormorane als Mitbewohner haben es da wesentlich einfacher, ihre Nester zu erreichen. Dann hieß es Abschied nehmen von den Pinguinen, um die lange Rückfahrt zu dem Festland zu beginnen.

Pinguine auf der Petermann Insel
Pinguine auf der Petermann Insel
Pinguine auf der Petermann Insel
Einige Pinguine auf der Petermann Insel
Pinguin auf der Petermann Insel
Pinguin auf der Petermann Insel
Mama, ich habe dich lieb!
Mama, ich habe dich lieb!
Die MS Delphin in der Antarktis
Die MS Delphin in der Antarktis

Schnell wurde ein Sturm für den Abend angesagt. Die Decks wurden gesperrt und man sollte alles nicht Festes in Sicherheit bringen.

Zinni vor dem Sturm
Der Zinni vor dem Sturm
Zinni nach dem Sturm?
Zinni nach dem Sturm?

Der große Sturm (Durchqueren der Drake Passage)

Wow, die Kreuzfahrt endete mit einem Paukenschlag (oder auch mehreren) mit der Durchquerung der berüchtigten Drake Passage. Wir waren alle glücklich und gesund nach zwei Seetage in Ushuaia angekommen, aber es war sehr mühsam. Wie bereits geschrieben wurden die Decks gesperrt und ein schwerer Sturm war angesagt, der immer heftiger wurde. Das Abendessen war für alle Parteien ungemütlich, ich hatte mit einer Hand gegessen und mit der anderen mein Glas festgehalten. An allen Ecken gab es Gepolter und Scherben, nach den Ereignissen boykottierte ich die Bar und begab mich auf mein Zimmer.

Alles gesperrt an Bord
Alles gesperrt an Bord

An Schlafen war vorerst nicht zu denken und ich war froh nicht aus dem Bett geflogen zu sein. So quälte ich mich durch die Nacht und konnte später sogar einschlafen. Seekrank war ich aber zum Glück nicht geworden und die Fische waren hungrig und enttäuscht. Anscheinend war ich durch die Reise vom Landei zum Seebär geworden.

Am nächsten Morgen hatte ich dann an Bord das Chaos gesehen. Überall lag etwas Kaputtes oder Umgefallenes. Von Personenschäden habe ich zum Glück nichts erfahren. Laut dem Personal hatten wir eine Windstärke weit über dem Minimum der Windstärke Zwölf (höher geht es bekanntlich nicht) und über zwölf Meter hohe Wellen. Meine befragte Crew mit jahrzehntelanger Erfahrung hatte so was noch nie erlebt.

Ich bin mir selbst nicht sicher, ob das jetzt etwas Spezielles war, was jeder einmal erleben sollte, denke aber eher nicht. Das Ganze ist nur sehr eingeschränkt zu empfehlen und natürlich schwierig planbar. Wiederholen möchte ich so einen gewaltigen Sturm (der etwa 36 Stunden mit verschiedenen Windstärken dauerte) nicht, hatte aber zu meiner Reise gepasst. Das war die Antarktis so wild und unberechenbar wie sie eben ist.

Zinnis Erstbesuch in Uruguay und das Fazit

Buenos Aires

Nachdem die Aufregung um den Sturm so langsam Vergangenheit war, ging es am nächsten Morgen zurück nach Buenos Aires. Am Flughafen war das gewohnte Bild: Anstehen beim Check-in, beim Zahlen der Steuer, beim Zeigen der Bordkarte / Reisepass beim Flughafen-Personal und danach noch einmal bei der Polizei. Mir war dabei sofort Optimierungsbedarf eingefallen. Da ich aber nicht als Unternehmungsberater unterwegs war, stieg ich ins Flugzeug ein und flog die 3 1/2 Stunden nach Buenos Aires. Mein Krimi endete zeitlich mit der Landung, perfektes Timing.

In Buenos Aires vermisste ich etwas und überlegte. Na klar, der Verkehr. Es war samstagmorgens und es war nichts los auf den Straßen. So war ich in zehn Minuten vom Inlands-Flughafen aus in meinem Hotel und freute mich auf das schöne Wetter dort. Neugierig, wie ich war, wollte ich wissen, was in Argentinien unter Schweizer Küche verstanden wird. Ich stürmte das Restaurant Edelweiß fast gegenüber dem Novotel und hatte ein perfektes Kasseler, besser als die meisten Originale in Deutschland.

Das Restaurant Edelweiß in Buenos Aires
Das Restaurant Edelweiß in Buenos Aires

Bis zum Abend wurde spaziert und danach wieder eine Steak-Enttäuschung. Das viel gelobte Restaurant Pippo glänzte bei mir nicht, zähes Fleisch und mit die muffigste Bedienung meines Lebens, und das heißt schon was.

Colonia del Sacramento

Am nächsten Morgen ging es dann mit meiner Bekannten per Schnellschiff nach Colonia del Sacramento in Uruguay, eine wunderschöne kleine Stadt mit einer bezauberten Altstadt. Erst war ich skeptisch, ob die zehn Stunden Aufenthalt nicht zu viel waren. Durch das schöne Wetter und die vielen Sachen zum Anschauen ging die Zeit schnell vorbei und es war ein wunderschöner Ausflug. Über die Warnung bei der Rückfahrt, dass es viele Wellen gibt, musste ich schmunzeln nach meinen Antarktis-Erfahrungen, ich wäre froh gewesen auf der ganzen Reise nur die paar Schwankungen gehabt zu haben.

Colonia del Sacramento / Uruguay
In Colonia del Sacramento / Uruguay
Colonia del Sacramento / Uruguay
Colonia del Sacramento / Uruguay
Colonia del Sacramento / Uruguay
Der Leuchtturm von Colonia del Sacramento / Uruguay
Colonia del Sacramento / Uruguay
Colonia del Sacramento / Uruguay

Mein Fazit zu der Reise: Sie war wunderschön und ich habe sie nie bereut. Es war aber auch nicht die „Reise meines Lebens“ (wenn es überhaupt so was gibt), denn dazu hatten einige Punkte (hauptsächlich das Wetter) nicht ganz gepasst. Am Schiff gab es nichts zu meckern, außer an manchen unglaublichen Gesprächen mit Mitreisenden, wo ich nur den Kopf intern geschüttelt hatte, aber dafür kann die MS Delphin und die Antarktis ja nichts.

Die fünf bis sechs Lektoren hatten eine ausgezeichnete Arbeit gemacht (obwohl ich alle ihre Vorträge geschwänzt hatte). Ich fühlte mich immer sicher und professionell betreut und spürte, dass hier viel Fachwissen vorhanden war unter der Leitung von Dr. Klemens Pütz, Deutschlands einziger Pinguin-Forscher. Man war in guten Händen und ich vertraute auch im größten Sturm auf das professionelle Verhalten der Crew.

Ob ich noch einmal in die Antarktis komme oder überhaupt will, ist offen. Der Aufwand dort hinzukommen ist hoch (zeitlich und finanziell) und die Kreuzfahrten sind teuer, mal sehen.

Auf Wiedersehen Antarktis!
Auf Wiedersehen Antarktis!

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