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Reisebericht: Strände, Höhlen und Berge auf den Marianen Inseln
Mein Erstbesuch von Guam und Saipan in Mikronesien
Einleitung
Seit vielen Jahren geplant und nun endlich realisiert: die Marianen Inseln. Ausgesucht hatten wir von den fünfzehn Insel Guam und Saipan, mitten im Pazifik, die geografisch der Inselregion Mikronesien zuzuordnen sind. Beide Inseln gehören zu den USA, haben aber einen unterschiedlichen Status. Guam ist ein nicht inkorporiertes Territorium der USA, Saipan ist ein den USA assoziierter Staat, was mit dem Militär in Guam zusammenhängt. Die Bewohner sind US-Bürger, dürfen aber nicht an der Wahl zum Präsidenten teilnehmen. Die Einreisegenehmigungen gelten nur für die entsprechende Insel und nicht für ganz USA, auch von Guam nach Saipan muss man neu einreisen.
Um die Marianen Inseln zu erreichen, sind die besten Flug-Verbindungen über Japan oder Korea, Guam wird auch das Hawaii der Japaner genannt. Daher ging es zuerst von Frankfurt nach Tokyo mit Lufthansa, wiederum ein tolles Erlebnis und ohne Fehl und Tadel. Obwohl ich seit meinem letzten Lufthansa-Flug nach Nagoya mir geschworen habe, nicht mehr das japanische Menü zu wählen (ist eben sehr authentisch à la roher Tintenfisch), traute ich mir es diesmal trotzdem wieder zu. Dieses Mal war auch für mich (fast) alles essbar und sehr lecker. So ging die Zeit zügig herum (das Frühstück habe ich allerdings wieder westlich bestellt, Misosuppe am Morgen ist doch nicht mein Fall) und waren pünktlich in Narita gelandet.
Japan
Zuerst wollten wir in der Innenstadt für zwei Nächte übernachten, dann hatten wir aber es vorgezogen, in Narita in der Nähe vom Flughafen zu übernachten. Nach kurzer Fahrt zum Mercure-Hotel Narita hat sich dies als eine gelungene Wahl erwiesen, das Hotel ist im Gegenteil zu der Konkurrenz mitten in Narita, die Stadt ist nicht eine durch den Flughafen entstandene, sondern historisch gewachsen. Zu Fuß ist alles leicht zu erreichen, mit vielen schönen Restaurants, ein paar Tempel und einige Kneipen. Uns hatte es gefallen dort.
Am nächsten Tag sind wir dann in die Innenstadt von Tokyo, allein die Wahl des Zuges war nicht einfach: Fünf verschiedene Linien mit unterschiedlichen Stopps, von fünf (fast der doppelte Preis) bis dreiundzwanzig. Aus Abfahrtzeitgründen wählten wir den normalen Zug, der bis zum Stadtrand 1 1/4 Stunden benötigt. Das Taxi mit 250 Dollar war aus Preisgründen keine Alternative. Da wir keinen großen Zeitplan hatten, haben wir uns entschlossen, in diesem Teil von Tokyo zu bleiben. Aber allein dort war die Orientierung nicht einfach. Wir wollten nur eine U-Bahn-Station fahren, es gab aber allein für diese Station drei Anbieter mit unterschiedlichen Bahnhöfen, sodass doch viel Zeit verrann, bis wir diese eine Station gefahren sind.
Auch dort war es nicht einfach zurechtzufinden, Problem war nicht die Beschriftung, sondern der Maßstab, was nur einige Zentimeter auf der Karte ist und laufbar aussieht, ist in Wirklichkeit ein strammer Marsch. Nach paar Stunden Aufenthalt, die nicht wirklich viel gebracht haben, haben wir dieses Mal den Expresszug zurück zu Narita gewählt, der aber auch eine Stunde benötigt. Wir waren froh wieder in überschaubaren Gebiet zu sein, und vergnügten uns den Abend zuerst bei Sushi und Sake. Die Preise waren alle in etwa mit denen in Deutschland vergleichbar, eher etwas billiger.
Guam
Am nächsten Morgen waren wir sehr froh, nicht in der Stadt, sondern nur fünf Minuten vom Flughafen entfernt gewohnt zu haben. Früh ging es mit Northwest Airlines zu den Marianen Inseln, zuerst nach Guam.
Beim Check-in wurden wir sehr freundlich begrüßt, die Agentin meinte freudestrahlend, dass heute statt dem A330 eine 747 eingesetzt wird und wir alle sehr viel Platz haben würden.
An Bord wurden wir zuerst freundlich empfangen, wir nahmen Platz in unseren Business-Class Sitzen, und wurden gleich mit einem Glas Champagner (na ja fast, Sekt nach Champagner-Methode hergestellt) begrüßt. Interessanterweise hat jeder unserer Mitreisenden ein Getränk angenommen, kurz vor dem Start wurden jedoch fast alle Gläser nicht ausgetrunken eingesammelt, so schlecht war das Getränk auch nicht ;-). Das Produkt von Northwest Airlines hat uns sehr gefallen, eine tolle aufmerksame Crew, die sich um uns gekümmert hatte, leckeres Essen, bequeme Sitze, was will man mehr. Das Entertainment-System beinhaltet auch deutschsprachige Filme, in diesem Fall hätte der Flug ruhig länger sein dürfen, denn die Zeit reichte leider nicht, um American Gangster fertig zu schauen, schade.
Nun waren wir in Guam angekommen, die Begrüßung war jedoch ein Chaos. Obwohl wir als Erste aussteigen durften, hatten wir eine Riesenschlange bei der Einreise, kurz zuvor war ein Jumbo der JAL gelandet. Ein Mitarbeiter bemühte sich, die hunderte wartenden Japaner mit einem manuellen Ansteh-System zu koordinieren, was aber vollkommen in die Hose ging, da sich die folgenden Passagiere nicht daran gehalten haben. Und dann kommt ein Airbus A330 nach dem anderen aus verschiedenen japanischen Städten dazu, sodass wir hier sehr lange warten mussten, bis wir endlich einreisen konnten.
Übernachtet haben wir in der Touristenhochburg Tumon, da wir hier das beste Nachtleben erwartet haben, was aber bedauerlicherweise nicht zugetroffen war. Durch die vielen Japaner mussten die meisten westlichen Bars schließen, die meisten Hotels haben keine ordentliche Hotelbar mehr, wir hatten aber den Sekt von der NW und schauten uns dabei den wirklich schönen Ausblick von Hotel aus an.
Unser Marriott Hotel sah auf der Website toll aus, vor Ort jedoch sah alles sehr renovierungsbedürftig aus. Ein Schelm auch, der sich den Boden des Poolbereichs ausgesucht hat, ohne Schuhe wegen spitzer Bodenfläche nicht laufbar, das Hotel wird mich wohl nicht mehr sehen. Die Insel selbst hat 1/3 Militärgebiet, der Rest hat wunderschöne Flecken.
Nach angenehmen 10 1/2 Stunden landeten wir in Frankfurt am Main.
Saipan
Nach vier schönen Tagen auf Guam dann der Weiterflug zum zweiten Ziel auf den Marianen Inseln, nach Saipan mit Continental. Das Einchecken war zuerst sehr unglücklich, es musste an einem Automaten eingecheckt werden, der sämtliche Schritte ablehnte, mit dem Hinweis, einen vom Personal anzusprechen. Dieser verbrachte dadurch sehr lange Zeit für unseren Vorgang. Der Scanner für den Reisepass funktionierte auch nicht, sodass der ganze Prozess viel zu lange dauerte. Dieses unausgereifte Automatensystem bringt eher keinen Vorteil gegenüber manuellem Handling, eine Sitzplatzauswahl war auch nicht möglich und wurde wohl nach Zufall verteilt. An Bord gab es keinen Service, für einen vierzig Minuten Flug das aber zu verkraften.
In Saipan ging die Einreise rasch herum und kurz später waren wir im Hyatt, unserem Hotel gelandet. Dies war im Gegensatz zum Marriott in Guam ein Traum und ist dort sehr zu empfehlen.
Saipan hat im Gegensatz zu Guam kein US-Militär und wirkt etwas verschlafen, es gibt aber auch einiges zu sehen.
Südkorea
Nach drei Tagen Saipan hieß es Abschied nehmen von den Marianen Inseln. Der Flug ging mit Asiana nach Pusan. Zuerst hatte ich Skepsis, dass der Flug sich ziehen würden (Abflugzeit morgens um vier und dann ein 4 1/2 Stunden Flug), aber es ging dann, ich konnte sogar einigermaßen schlafen. Asiana hat ein ordentliches Produkt mit bemühten Personal.
Nach der schnellen Einreise in Pusan waren wir etwas orientierungslos, es sollte ein Bus direkt zum Novotel gehen. Dort, wo er abgehen sollte, stand auch ein Bus, und die Frage nach dem Novotel wurde bejaht. Nur der Preis schien uns zu niedrig (70 Cent oder ähnliches), na ja egal und eingestiegen. Dies war allerdings der Linienbus und nicht der gedachte Flughafen Limousinen Bus (der ging 5 Minuten später), der an jeder Ecke gehalten hatte. So hatten wir eine 1 1/4-stündige Rundfahrt durch Pusan für 70 Cent, auch nicht schlecht.
Das Novotel liegt direkt an einem Stadtstrand von Pusan, der für eine Stadt sehr sauber und gepflegt war. In Pusan haben wir uns alles zugetraut, was die koreanische Küche so bietet (ein ca. 20 Gang Menü für in diesem Fall fast geschenkte 30 €), toll.
Am nächsten Tag dann der Weiterflug nach Seoul (dieses Mal waren wir im richtigen Bus, der aber auch eine Stunde benötigt) mit Asiana ohne nennenswerte Ereignisse. Der Transfer nach Seoul dauerte dann wieder ewig. Egal, was man wählt: Es nimmt viel Zeit in Anspruch. Hinzu mit der Bahn genauso wie zurück mit dem Bus: 1 1/2 Stunden vom Flughafen zum Hotel. Etwas reisemüde hatten wir uns in Seoul nicht viel angeschaut. Das einzige, was wir sehen sollten (und laut dem Personal auch geöffnet hat) war nach einer Stunde Anfahrt dann doch geschlossen. So waren wir nur etwas durch die riesige Stadt geschlendert.
Am nächsten Tag ging es dann mit der Lufthansa zurück nach Frankfurt am Main. In der Maschine konnten wir dann erst einmal den American Gangster fertig schauen und dann das westliche Menü genießen. Für das koreanische Menü hatten wir keine Lust mehr.