Reisebericht: Die arabische Halbinsel mit der MS Costa Favolosa

Eine Kreuzfahrt nach Dubai, Muskat, Fujairah, Abu Dhabi und Khasab

Einleitung:

Um der beispiellosen Kälte des Winters 2011/2012 zu entkommen, beschloss meine Reisebegleitung und ich eine Flucht in die Wärme. Nach langer Suche wurden wir mit einer Kreuzfahrt fündig mit einer Kreuzfahrt in der arabischen Halbinsel mit Costa und der MS Costa Favolosa. Diese ging ab Dubai nach den Emiraten und dem Oman. Da wir noch nie in Muskat Stadt, Khasab, Abu Dhabi Stadt und Fujairah waren, sollte dies eine angenehme und komfortable Art sein, um diese Städte kennen lernen zu können.

Wenig später passierte der fürchterliche Unfall der Costa Concordia. Daraufhin bot die Reederei eine kostenlose Stornierung der Reise an. Da ein Unglück überall passieren kann, traten wir die Reise trotzdem an, an Bord war von dem Unglück nichts zu merken bis auf eine Trauerminute. Weiterhin drohte der Iran die Straße von Hormus zu sperren, die zweimal auf unserer Route lag. Dies wurde nicht realisiert und so hatten wir eine störungsfreie Kreuzfahrt.

Flug von Frankfurt nach Dubai und Aufenthalt in Dubai:

Nun aber zu angenehmeren Themen. Los ging es mit der Airline Emirates und einer betagten A330. Bereits vor dem Start bedauerte die Stewardess, dass wir nicht mit einer Boeing 777 fliegen würden, die wäre viel besser ausgestattet. Uns machte es nichts aus, der Sitz und der Service waren in Ordnung. Lediglich die Hauptspeise war ungenießbar.

Mit dem großzügig beworbenen Unterhaltungsprogramm hatten wir Mühe etwas Passendes zu finden, auch wenn es 500 Filme gab. Die meisten davon waren Bollywood, Arabisch, Hindu und sonst was und nur paar waren in Deutsch. Trotzdem ging der Flug recht schnell herum und wir landeten fast pünktlich abends in Dubai und freuten uns endlich wieder einmal draußen im Warmen sitzen zu können.

Willkommen Dubai
Willkommen Dubai

Erst aber gab ein paar Hürden zu nehmen. Die Einreise dauerte recht lange und dann setzte uns der Taxifahrer auch noch am falschen Hotel ab. Aber auch das wurde geregelt und der erste Gang ging sofort zum Irish Village, eine schöne Kneipe am Tennisstadion. Wir konnten zuerst draußen Livemusik hören, und merkten dabei, dass es nicht ganz so heiß war, wie wir uns das vorgestellt hatten. Erfroren sind wir natürlich trotzdem nicht. Unser Hunger stillten wir anschließend im Century Village, ein Komplex mit zehn Restaurants. Wir wählten den Libanesen, ein guter Einstieg in die arabische Welt.

Unterwegs mit der Metro

Da wir erst abends einschiffen konnten, hatten wir den nächsten ganzen Tag Zeit uns Dubai anzuschauen und dabei zum ersten Mal die neue Metro gewählt, was im Nachhinein keine so gute Wahl war. Von den Stationen ist es fast immer recht weit zu den nächsten Sehenswürdigkeiten, dadurch dauert es von Punkt zu Punkt recht lange und die Waggons waren immer überfüllt. Ausnahme: In der Goldklasse saß nie jemand und das Frauenabteil war stets fast leer. Das war nicht gut aufgeteilt. Da Taxifahrten in Dubai recht billig sind, war dieses Tagesticket wohl das letzte in meinem Leben.

Angeschaut hatten wir uns die Gegend um den Creek und um das Burj Khalifa, hochgefahren waren wir aber nicht.

Twin Towers Complex Dubai (Rolex Tower)
Twin Towers Complex Dubai (Rolex Tower)
Burj Khalifa, sowohl das höchste bis heute errichtete Gebäude als auch das weltweit höchste Bauwerk
Burj Khalifa, sowohl das höchste bis heute errichtete Gebäude als auch das weltweit höchste Bauwerk
Burj Khalifa gespiegelt
Burj Khalifa gespiegelt
Ein Stadtbild von Dubai
Ein Stadtbild von Dubai
Kunst in Dubai
Kunst in Dubai
Im Hafen von Dubai
Im Hafen von Dubai

Nun ging es zum Aufenthaltsort der nächsten sieben Tage, auf die MS Costa Favolosa.

Zinni entert die MS Costa Favolosa
Zinni entert die MS Costa Favolosa

Die arabische Halbinsel mit Costa

Da das Schiff fast zwei Tage in Dubai lag, verteilte sich auch die Einschiffung. Wir waren in wenigen Minuten bereits in der Kabine, die für uns groß genug war (Standard Außenkabine ohne Balkon) und unsere Anforderungen erfüllt hatte.

Die MS Costa Favolosa war recht neu und erst seit dem Sommer 2011 im Einsatz. Während unserer Reise waren 3 200 Passagiere an Bord, plus Crew so viel wie eine deutsche Kleinstadt an Bevölkerung hat. Trotzdem gab es keine Staus während der Reise. Wir hatten einen festen Platz im Restaurant, aber auch an den Bars, den Liegen, im Theater und beim Ein- und Aussteigen gab es fast nie ein Gedränge.

An den dreizehn Bars gab es fast immer Livemusik, und das Essen war weitgehend in Ordnung. Der Service war schnell und freundlich und im Theater gab es schöne Shows. Peinlich fand ich nur die männliche Senioren-Stripteaseshow bei der Wahl des Mister Favolosa, Einzelheiten werden erspart. Bis auf diese Ausnahme war der Aufenthalt an Bord angenehm. Durch unser erworbenes Getränkepaket (für zwanzig Euro am Tag waren alle unsere Getränke inklusive Cocktails inbegriffen) hielten sich die Nebenkosten in Grenzen.

Die arabische Halbinsel mit der MS Costa Favolosa
Die arabische Halbinsel mit der MS Costa Favolosa

Muskat, Oman

Unser erster Stopp war in Muskat, die Hauptstadt vom Oman. Das Schiff legte in Muttrah an, das früher das Zentrum des Landes war. Nach dem Öl-Boom wurde dieser nach Muskat verlagert. Aber auch heute noch ist das Leben in Muttrah lebendiger als im Zentrum von Muskat. Ein großer und bekannter Souk befindet sich im Zentrum der Stadt.

Willkommen Maskat!
Willkommen Maskat!
Blick auf Muttrah
Blick auf Muttrah
Die Vogelwelt von Muttrah
Die Vogelwelt von Muttrah
Die Vogelwelt von Muttrah
Die Vogelwelt von Muttrah
Eine Moschee in Muttrah
Eine Moschee in Muttrah
Ein Fort in Muttrah
Ein Fort in Muttrah
Ein Fort in Muttrah
Fort in Muttrah
Ein Fort in Muttrah
Ein Fort in Muttrah
Die MS Costa Favolosa in Muttrah
Die MS Costa Favolosa in Muttrah

Wir liefen aber erst einmal in das drei Kilometer entfernte Muskat und waren überrascht, dass wir hier keine Hotels und kein Leben auf den Straßen, sondern nur Regierungsgebäude, Forts und Paläste vorfanden. Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt.

Eines der Stadttore von Maskat
Eines der Stadttore von Maskat
Eine Moschee in Maskat
Eine Moschee in Maskat
Der Präsidentenpalast in Maskat
Der Präsidentenpalast in Maskat

So hielt sich der Aufenthalt dort in Grenzen und wir liefen wieder zurück nach Muttrah, um etwas lokales Arabisches zu Essen (frischer gegrillter Fisch) und es danach wieder auf das Schiff ging. Abends glänzte die Bergwelt vom Oman, vom Schiff aus gesehen, von ihrer besten Seite:

Blick auf die Berge vom Oman
Blick auf die Berge vom Oman
Abends in Muttrah
Am Abend in Muttrah
Abends im Oman
Abends im Oman

Fujairah, VAE

Auch in Fujairah lag das Schiff nicht nahe der Stadt, sondern dreißig Autominuten entfernt in Sharjah. Nachdem uns der Shuttlebus an einem Einkaufszentrum aussetzte und wir paar Minuten durch die Stadt gelaufen waren, fanden wir alles nicht so sehenswert um länger zu verweilen. Wir fuhren recht schnell wieder zum Schiff zurück. Glaube die erste Stadt in der ich war ohne ein Foto dort aufzunehmen, hier werde ich wohl nicht mehr hinkommen.

Abu Dhabi, VAE

Nun fuhren wir die etwas unlogische Route wieder zurück am Oman (wo wir später wieder hinkommen) und Dubai vorbei nach Abu Dhabi. Hier konnte man zu Fuß in die Stadt (den nahe gelegenen iranischen Markt, der in Reiseführern gelobt wird, fanden wir eher uninteressant), zu den weiter entfernten Sehenswürdigkeiten nahmen wir ein Taxi. Das Emirates Palace Hotel verwahrte uns leider den Eintritt.

Lulu Island / Abu Dhabi
Lulu Island / Abu Dhabi
Das Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi
Das Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi
Es wird Nacht in Abu Dhabi
Sonnenuntergang in Abu Dhabi
Es wird Nacht in Abu Dhabi
Es wird Nacht in Abu Dhabi

Khasab, Oman

Für mich der Höhepunkt der Reise. Khasab ist eine Enklave nördlich von den Emiraten und gehört zum Oman. Dort buchten wir den einzigen Ausflug der Reise, eine Jeep-Safari in die faszinierende Bergwelt. Meine Befürchtung, dass wir in Jeeps in Massen eingequetscht wurden, war nicht eingetroffen, vier Personen teilten sich einen Jeep und Platz war mehr als genug.

Abgesehen davon, dass der Fahrer ein Schwätzer war, mit den ständigen Monologen: Look a House, a House again, a House. Weiterhin eine verwirrende Story über eine Familie, die am Ende alle tot sind und das Haus geschlossen wurde. Und ein Crashkurs in Arabisch, den niemand verstanden hatte und dadurch bei mir einen Lachkrampf verursachte, das ist auch etwas wert, war die Landschaft toll. Natürlich war dort keine große Vegetation, aber es war sehenswert.

Musandam, Straße von Hormuz
Musandam, Straße von Hormuz
Musandam, Oman
Musandam, Oman
Musandam, Oman
Blick auf Musandam, Oman
Musandam, Oman
Musandam, Oman
Musandam, Oman
Unterwegs in Musandam, Oman
Musandam, Oman
Musandam, Oman
Fossilienfunde im Oman
Fossilienfunde im Oman
Zinnis letzter Blick auf Musandam, Oman
Zinnis letzter Blick auf Musandam, Oman

Dubai und die Rückreise

Zurück in Dubai hatten wir wieder einen ganzen Tag Aufenthalt, den wir zum Besuch eines bekannten Restaurants nutzten. Das Ashrafi an der Airport Road hat ein gutes indisches Buffet für ganze vier Euro. Danach klapperten wir nur paar Kneipen ab, zu einer weiteren Besichtigungstour waren wir zu reisemüde. Mitten in der Nacht fuhren wir dann zum Flughafen, um mit der Lufthansa wieder nach Frankfurt zurückzufliegen. Ein Flug, den wir größtenteils verschliefen.

Auf Wiedersehen MS Costa Favolosa
Auf Wiedersehen MS Costa Favolosa

Fazit

Wir waren froh, der Kälte in Deutschland entkommen zu sein, und erlebten ein paar schöne Tage auf See und am Land. Eine Schiffsreise würde ich wieder buchen (wenn auch nicht zu jedem Ziel), ein bequemes Transportmittel, um viele Orte ohne großes Kofferpacken besuchen zu können. Das Publikum war gemischt, wir waren weitaus nicht die jüngsten. Auch eine großartige Kleiderordnung gab es nicht, mit kurzen Hosen sollte man aber nicht in die Restaurants am Abend gehen. Die Kreuzfahrt kostete für sieben Tage 550 € pro Person ab Dubai, dafür bekommt man den Transport, die Unterkunft, die Unterhaltung und Essen so viel man möchte. Wir fanden es eine angenehme Art zu Reisen, mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gute Nacht Dubai
Gute Nacht Dubai

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