Reisebericht: Abgefahren – Mit der A-ROSA SENA zu den Niederlanden und ein Rückblick auf das Zinni-Reisejahr 2022

Unglaubliche, unfassbare und bislang unveröffentlichte Storys und Bilder von Zinni auf Reisen

Mainz, 3. Dezember 2022: Es fährt ein Zug ab irgendwo

Die Planung für eine Reise im Dezember 2022 war mühsam für mich. Bevor ich die A-ROSA Kreuzfahrt zu den Niederlanden gebucht hatte, wurden zuvor kurzfristig zwei gebuchte Schiffsreisen vor der Abreise von den Reedereien storniert. Bei der Vasco da Gama Tour im Mittelmeer lag es an der Technik und bei der Viva Tiara auf dem Main an der Auslastung.

Den ganzen Monat zu Hause bleiben wollte ich aber auch nie und nimmer. Schließlich entdeckte ich eine Kreuzfahrt mit der neuen A-ROSA SENA, die ich bereits im Sommer in Dortrecht in den Niederlanden bestaunen konnte:

A-ROSA Treffen der AQUA und SENA in Dortrecht in den Niederlanden
A-ROSA Treffen der AQUA und SENA in Dortrecht in den Niederlanden

Bitte den Größenunterschied der A-ROSA SENA gegenüber der A-ROSA AQUA beachten, auf der ich damals an Bord in den Niederlanden gewesen war. Ich hätte gerne das Schiff gewechselt. Ich war überzeugt, dass bei einem Kreuzer mit einer höheren Kapazität die Restaurant- und Bar-Auswahl größer sein sollte, und empfand dies damals als einen Vorteil. Heute bin ich schlauer.

Die Route mit der A-ROSA SENA ging von Köln aus zu den Niederlanden und zurück. Bei den Destinationen war die Stadt Utrecht dabei, in der ich noch nie gewesen war. Weiterhin die Metropolen Amsterdam und Rotterdam, hier sollte immer etwas Neues zu finden sein. Da ich bislang nur gute Erfahrung mit dieser Reederei gemacht hatte, buchte ich die Tour.

Die An- und Abreise war mit der Bahn, und hatte mühsam begonnen. Auf den Anzeigetafeln im Bahnhof Mainz wurde ein anderes Gleis als in der Bahn-App angezeigt. Ein Mitarbeiter versicherte mir, dass die Angaben in der App stimmen. Und in der Tat wurde an diesem Gleis auch der Zug angezeigt. Aber auch die Anordnung der Wagen war unterschiedlich. Da per Gesetz anscheinend die Anwesenheit von Bahn-Beschäftigten an Bahnsteigen untersagt ist, hatte ich mich wieder auf die App verlassen. Und lag damit falsch, dieses mal waren die Tafeln im Recht. Bei mir ohne großes Gepäck war das ja alles zu verkraften, ansonsten hätten beide Diskrepanzen mühsam sein können! Die Fahrt selbst war ereignislos, bis ich in Köln angekommen war.

Rückblick auf den Februar 2022

Nach jedem Absatz in diesem Bericht wird ein Rückblick auf eine weitere Reise von mir im Jahr 2022 folgen. Die erste davon konnte ich berufsbedingt erst im Februar antreten. Die Krimi-Kreuzfahrt von Berlin nach Düsseldorf hatte uns so gut gefallen, dass wir während der Reise auch die Rückfahrt nach Berlin gebucht hatten:

Aber es gab kein Happy End, sondern es wurde, wie auch im Titel erwähnt, zumindest für mich leidvoll. Mit Folgen für das ganze Reisejahr.

Köln, 3. Dezember 2022: Ein gekühltes Peters-Kölsch Bier

Ich hatte bewusst eine Freizeit vor Ort zwischen der Ankunft mit der Bahn in Köln und dem Check-in auf der A-ROSA SENA zu den Niederlanden eingeplant. Ein Besuch in der Brauerei-Gaststätte „Gaffel am Dom“ war mein Plan. Dort war es aber brechend voll, und es war unmöglich, einen freien Platz zu ergattern. An die Weihnachtsmärkte in der Umgebung hatte ich gedacht, aber mitnichten, dass die örtlichen Haie ein Eishockey-Heimspiel hatten.

So lief ich weiter zum „Peters Brauhaus“ ohne eine große Hoffnung gehabt zu haben, dort einen Platz zu bekommen. Aber im Wartebereich, in dem Gäste auf einen freien Tisch hofften, konnte ich einen Stehplatz bekommen:

Zinni im Peters Brauhaus in Köln
Zinni im Peters Brauhaus in Köln

Gemütlich war das natürlich keinesfalls, aber besser als verdursten. Und mein Köbes spielte mit, und schaute regelmäßig trotz meiner bescheidenen Lage vorbei, um mich mit Getränken und Mettbrötchen zu versorgen.

Anschließend wurde es Zeit, zu der nahegelegenen A-ROSA SENA zu gehen, zu meinem Einchecken auf der Fahrt zu den Niederlanden. Dort angekommen, konnte ich bereits meine gebuchte Kabine beziehen:

Meine Kabine auf der A-ROSA SENA während der Kreuzfahrt in den Niederlanden
Meine Kabine auf der A-ROSA SENA während der Kreuzfahrt in den Niederlanden

Sie war natürlich, wie auch erwartet, sauber und die Größe reichte mir. Nur richtig warm wurde es dort nie, trotz meiner Einstellung auf die höchste Wärmestufe. Auch war sie hellhörig, ich konnte die Gespräche in der Nachbarkabine hören und glaube kaum, dass die Gäste dort geschrien hatten.

Meine Freude auf die Reise mit der A-ROSA SENA zu den Niederlanden wurde anschließend noch mehr getrübt. Beim Betreten der Lounge hatte ich keine freien Plätze gesehen:

In der Lounge auf der A-ROSA SENA  auf dem Weg zu den Niederlanden
In der Lounge auf der A-ROSA SENA auf dem Weg zu den Niederlanden

Die A-ROSA SENA auf dem Weg zu den Niederlanden war ausgebucht, bei einer Kapazität von 280 Passagieren. So gut das ja für die Reederei ist, das war seit der Coronazeit meine erste Fahrt mit dieser Auslastung, und ungewohnt für mich. Zum Glück waren an der Bar stets freie Plätze zu bekommen, an den Tischen war dies schwierig:

In der Bar der A-ROSA SENA auf dem Weg zu den Niederlanden
In der Bar der A-ROSA SENA auf dem Weg zu den Niederlanden

Erwartungsgemäß gab es anschließend beim Abendessen auch lange Schlangen vor den Buffets, es war für mich eine Stimmung wie in einer Kantine. Mit Wohlfühlen hatte dies keinesfalls zu tun, und Vergnügungssteuerpflichtig war das mitnichten.

Warum die vielen leeren Tische und Stühle in dem großen Bereich vor dem Restaurant ungenutzt waren, hatte sich mir nicht erschlossen. Ich vermute, dass dieser Raum vorgesehen war als das beworbene Restaurant mit Bedienung. Dieses wurde aber auf während der Reise nicht angeboten, ohne eine Begründung. Ich nehme an, aus Personal-Mangel. Dass dadurch es im verbliebenen Bereich eng wurde, war kein Wunder.

Rückblick auf den April 2022

Im März 2022 war ein Reisen für mich aus gesundheitlichen Gründen unmöglich. Ab dem 1. April 2022 bin ich im wohlverdienten Ruhestand, nach 45 Jahren im gleichen Unternehmen. Mein mit Abstand persönlicher Höhepunkt des Jahres, kurz nach dem gesundheitlichen Tiefpunkt im Frühjahr. Denn ich musste während meines Jobs auch Dinge tun, die ich nicht gut fand. Arbeiten zum Beispiel.

Meine Planung danach war, in jedem Monat einmal zu verreisen. Für den April hatte es geklappt, es ging mit der MS AmaMora zu Zielen in den Niederlanden und Belgien:

Diese Kreuzfahrt war klasse. Unerwartet hatte ich vieles neues gesehen, an Bord war es angenehm, und obwohl die Vorhersagen schlecht waren, passte das Wetter. Das war der erste Höhepunkt meiner Reisen im Jahr 2022, viele weitere sollten aber noch folgen.

Rotterdam, 4. Dezember 2022: Tausend und eine Pracht

Am nächsten Morgen erreichten wir mit der A-ROSA SENA die Stadt Rotterdam in den Niederlanden. Beim anschließenden Frühstück ging es so weiter, wie am Vorabend bei dem Abendessen im Restaurant geendet hatte. Es gab einen Andrang auf freie Plätze und an den Buffets.

Hier hatte ich erneut bereits frühzeitig erkannt, dass je neuer und größer ein Schiff als die anderen der gleichen Reederei ist, umso weniger Service gibt es dort und es wird unpersönlicher. Schade. Der Unterschied zu der Aqua, die ich ja erst vor kurzer Zeit besuchte, war frappierend.

Ich war schon einige Male in Rotterdam und wollte mir etwas Neues anschauen, was mir gelungen war. Siehe das nächste Kapitel über die Stadt Gouda. So lief ich nur eine kurze Zeit durch die Innenstadt.

Das Witte Huis (auf Deutsch Weiße Haus) dort ist ein im Jahr 1898 entstandenes Hochhaus und gilt als das Erste davon in Europa. Dieses Gebäude ist 43 Meter hoch, hat 10 Stockwerke, und ist das einzige Überbleibsel aus der Vorkriegszeit:

Das Witte Huis in Rotterdam
Das Witte Huis in Rotterdam

Die überdachte Markthalle ist voll an Ständen für frischen Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, und dazu eine Kombination aus Wohnraum, Gaststätten und Tiefgarage:

Die Markthalle in Rotterdam
Die Markthalle in Rotterdam

Man kann seine Zeit dort verbringen, mir erscheint sie allerdings überschätzt von der touristischen Bedeutung her. Die in anderen Metropolen wie Barcelona, Kopenhagen und Lyon sind auch nicht viel anders vom Unterhaltungswert her.

Anschließend fuhr ich mit dem Zug nach Gouda. Die Stadt ist nicht nur für ihren Käse berühmt, sondern gilt auch als die Bierhauptstadt des Landes, das hörte sich schon einmal gut an.

Zurück am Abend in Rotterdam schaute ich zum Abschied auf die Erasmusbrücke (auf Niederländisch Erasmusbrug), eine Schrägseilbrücke über die Nieuwe Maas, einen Hauptstrom im Rhein-Maas-Delta:

Die Erasmusbrücke in Rotterdam
Die Erasmusbrücke in Rotterdam

Anschließend fuhren wir weiter mit der A-ROSA SENA nach Amsterdam, die Hauptstadt von den Niederlanden.

Rückblick auf den Mai 2022

Im Mai erfolgte die erste Seefahrt in diesem Jahr für mich. Mit der MS HANSEATIC spirit ging es zu den Azoren:

Auch wenn eine Destination leider ausgefallen war aus Wettergründen, konnte diese Reise überzeugen. Sowohl vom Schiff als auch vom Kurs war sie erstklassig. Auch die Guides und Fahrer/innen waren ausnahmslos Spitze.

Gouda, 4. Dezember 2022: Käse gibt es immer wieder

Wie angekündigt hier der Abschnitt über meinen Ausflug von Rotterdam aus zu der Stadt Gouda in der Provinz Südholland. Ich war bereits in der Käsestadt Edam und hoffte, auch hier etwas ähnlich schönes zu sehen.

Die Stadt war für mich einfach mit der Bahn zu erreichen, es ging alle paar Minuten ein Zug und die Reisedauer war nur knapp 20 Minuten. Während der Fahrt hatte ich meinen Sitznachbarn gefragt, an welchem Bahnhof der beiden Stationen dort ich am besten für einen Besuch in der Innenstadt aussteigen soll. Er hatte mir den passenden Ausstieg empfohlen, und dabei erwähnt, dass er Mitarbeiter der Bahn ist. Da Besucher gerne gesehen sind, schenkte der freundliche Mann mir sogar Getränkegutscheine für den Verkaufsstand im Bahnhof.

Nach der Ankunft dort gefiel mir die Stadt auf Anhieb. Der Mittelpunkt im Ort bildet der große Marktplatz, auf dem das Stadthaus steht.

Ab dem 18. Jahrhundert gewann die Käseproduktion im Umland der Stand zunehmend an Bedeutung. Der Holländischer Gouda wurde weit über die Landesgrenzen hinaus namhaft. Heute noch besitzt diese Sorte einen Anteil von rund 60 Prozent an der gesamten Käseproduktion des Landes. In den Sommermonaten wird an jedem Donnerstag der Käsemarkt auf diesem Platz abgehalten. Bei mir war dort gähnende Leere:

Der Marktplatz und das Stadthaus in Gouda
Der Marktplatz und das Stadthaus in Gouda

Das Stadthaus ist eines der ältesten gotischen Rathäuser in der Niederlande. Im Winter wird auf dem Platz eine Eislaufbahn aufgebaut, dafür war es während meiner Zeit aber noch zu früh.

Grachten prägen ansonsten das Stadtbild, wie so oft in den Niederlanden:

Eine Gracht in Gouda
Eine Gracht in Gouda

Die Gracht ist allgemein der niederländische Begriff für Kanal, Graben oder Wassergraben. Hier eine mit einer Möglichkeit zum Ausruhen:

Ausruhen an der Gracht in Gouda
Ausruhen an der Gracht in Gouda

Im Mittelalter war die Gemeinde als die Bierstadt der Niederlande bekannt. Im Jahr 1470 produzierten die Brauereien dort 15 Millionen Liter Bier pro Jahr. Von der Touristeninformation wurde mir die BarBier für Bierproben empfohlen. Dies ist eine angesagte Kneipe vor Ort, die ich natürlich testen musste:

Das Bierspezialitätencafé Barbier in Gouda
Das Bierspezialitätencafé Barbier in Gouda

Am Namen können die noch arbeiten, es heißt doch „paar Bier“ und keinesfalls „Barbier“.

Innen war es gemütlich, die Bedienungen waren nett, und das angebotene Bier schmeckte mir:

Im Bierspezialitätencafé Barbier in Gouda
Im Bierspezialitätencafé Barbier in Gouda

Ich hatte ein angenehmes Gespräch mit einem weiteren Gast, der mir viel über die Stadt und die Geschichte erzählte. Er hatte mir das Bier Goudsch Kuyt von der lokalen Stadsbrouwerij De Goudsche Leeuw empfohlen, das dort nach einer alten Brauart hergestellt wird:

Goudsch Kuyt, eine lokale Bierspezialität in Gouda
Goudsch Kuyt, eine lokale Bierspezialität in Gouda

Der Tipp war gut, es hatte ein fruchtiges Aroma und der Geschmack dazu passte.

Normal sind bei mir Bierproben am Ende eines Aufenthaltes in einer Lokation. In der Käsehauptstadt hatte ich mir den Besuch der „Gouda Cheese Experience“ für das Ende aufgehoben, weil es für mich auf dem Weg zurück zum Bahnhof gelegen war. Dort angekommen, sah das Gebäude wie ein riesiger Laib Gouda aus, was auf diesem Bild aber so nicht sichtbar ist:

Der Eingang der Gouda Cheese Experience in Gouda
Der Eingang der Gouda Cheese Experience in Gouda

Es ist seit dem Jahr 2020 geöffnet. Wenn jemand den Namen „Gouda“ hört, denkt diese Person wahrscheinlich sofort an Käse. Er ist einer der bekanntesten und meistverzehrten der Welt:

In der Gouda Cheese Experience in Gouda
In der Gouda Cheese Experience in Gouda

In der Ausstellung können die Besucher spielerisch viel über den Käse und die Traditionen lernen, beginnend bei den Kühen auf der Wiese bis zum fertigen Produkt. Es gibt unter anderem ein Kuhmilch-Melk-Simulator und einen-3D Film.

Der Gouda-Käse wird übrigens nicht in der Stadt hergestellt, sondern in der Umgebung, die als Käsetal bezeichnet wird. Wer möchte, konnte ein Formular mit Fragen über das Gesehene und Gehörte ausfüllen. Mir wurde dies schnell zu aufwendig, da die Aufgaben kniffelig waren zu absolvieren und lief lieber nur etwas durch die Räume:

Zinni und viel Käse in der Gouda Cheese Experience in Gouda
Zinni und viel Käse in der Gouda Cheese Experience in Gouda

Bei dem anschließenden Käsetest wurden verschiedene Reifestadien probiert, die zarten und jungen schmeckten leicht säuerlich und zart:

Von jung nach alt, alles Käse in der Gouda Cheese Experience in Gouda
Von jung nach alt, alles Käse in der Gouda Cheese Experience in Gouda

und die älteren sind intensiver und fester.

Wer alle Fragen nach dem Besuch auf seinen Fragebogen richtig beantwortet hat, wurde Käsemeister. Da ich schnell aufgegeben hatte, machte ich mir darauf keine Hoffnung. Aber den Titel hatte ich aus Kulanz trotzdem bekommen, ich denke, das wird jeder Kunde dort:

Zinni, der stolze neue Käsemeister in der Gouda Cheese Experience in Gouda
Zinni, der stolze neue Käsemeister in der Gouda Cheese Experience in Gouda

Darauf musste natürlich etwas getrunken werden. Dass ich so etwas als Hobby-Biertrinker noch einmal erleben durfte: Eine neue Bierart probieren. In das Kaasbier aus Gouda geht eine Frischkäsemolke direkt von der Molkerei in das Bier.

Cheese auf das Kaasbier in der Gouda Cheere Experience in Gouda
Cheese auf das Kaasbier in der Gouda Cheers Experience in Gouda

Es schmeckte fast nicht nach Käse, und war vom Geschmack einem Weizenbier nahe. Mit hatte es gemundet. Zufrieden mit dem Besuch der Stadt lief ich zurück zum Bahnhof, und fuhr von dort aus wieder nach Rotterdam.

Rückblick auf den Juni 2022

Meine zweite Reise mit der Reederei AmaWaterways in diesem Jahr ging mit der MS AmaDouro erneut nach Portugal. Dieses Mal wurde die Douro mit der MS AmaDouro befahren:

Was war ich so froh, diese Kreuzfahrt gebucht zu haben! Die Erlebnisse und das Gesehene waren weit über meinen Erwartungen.

NDSM, 5. Dezember 2022: Ein bisschen Art muss sein

Keine Bange, mein Bericht bleibt jugendgeeignet. NDSM ist keine neue oder unbekannte sexuelle Ausrichtung. Auf der A-ROSA SENA hatte ich von der Reiseleitung den Vorschlag bekommen, in Amsterdam eine Werft mit diesem Namen zu besuchen. Bereits hier: dieser Tipp war Gold wert.

Der Weg dorthin ist einfach, von der Anlagestelle gegenüber dem Hauptbahnhof der Stadt verkehren regelmäßig Fährschiffe im 30-Minuten-Takt dorthin, und das sogar kostenfrei. Auf der Überfahrt ist das Pontsteiger Wohnhochhaus gut zu sehen, das neue Wahrzeichen des Gebiets durch seine 90 Meter Höhe und seine torartige Form:

Das Pontsteiger Wohnhochhaus in Amsterdam
Das Pontsteiger Wohnhochhaus in Amsterdam

Auf einer Insel im Fluss Ij war ab der 1950er-Jahren bis zum Jahr 1984 die größte Schiffswerft Europas, mit dem Namen Nederlandsche Scheepsbouw Maatschappij:

Die NDSM-Werft in Amsterdam
Die NDSM-Werft in Amsterdam

Heute ist dort das coolste Viertel der Stadt. Mit jeder Menge Street-Art und abgerockten Gebäuden:

In der NDSM-Werft in Amsterdam
In der NDSM-Werft in Amsterdam

Dieses Wandgemälde von Anne Frank von dem Street Artist Eduardo Kobra fällt vom Weiten aus bereits auf. Es hat den Titel „Let me be myself“:

Das Wandgemälde von Anne Frank in der NDSM-Werft in Amsterdam
Das Wandgemälde von Anne Frank in der NDSM-Werft in Amsterdam

An jeder Ecke sind Gemälde, darunter auch diese hübschen Damen:

Hübsche Damen in der NDSM-Werft in Amsterdam
Hübsche Damen in der NDSM-Werft in Amsterdam

Die untere zeigt, dass sich Rot und Schwarz doch vertragen können, wenn der Wille da ist.

Ich durfte vor Ort ungestört herumnörgeln:

Der Zinni in der NDSM-Werft in Amsterdam
Der Zinni in der NDSM-Werft in Amsterdam

und stand als Dank bei diesem Kunstwerk als Modell:

Noch ein Zinni in der NDSM-Werft in Amsterdam
Noch ein Zinni in der NDSM-Werft in Amsterdam

Es wird aber nicht nur gemalt vor Ort, es gibt noch viele Künstlerateliers in alten Lagerhallen wie diese:

Eine Halle in der NDSM-Werft in Amsterdam
Eine Halle in der NDSM-Werft in Amsterdam

Die ganze Fläche der Werft steht unter Denkmalschutz. Zum Übernachten bietet sich ein Botel an, oder das Kran-Hotel Faralda:

Das Kran-Hotel Faralda in der NDSM-Werft in Amsterdam
Das Kran-Hotel Faralda in der NDSM-Werft in Amsterdam

Allerdings mit happigen Preisen. Je nach Zeitraum kostet eine Nacht weit über 1 000 € in einem der drei Zimmer, die in den verschiedenen Höhen 35, 40 und 45 Meter liegen. Ein gut gefülltes Konto ist daher hilfreich bei einer Buchung.

Das Gelände mit seinen Farben und Bildern demonstriert gut, dass man auch Industrie-Ruinen wieder zum Leben bringen kann. Mir hatte es toll dort gefallen. Von allein wäre ich nie auf die Idee gekommen, dorthin zu fahren.

Rückblick auf den Juli 2022

Für die Flussfahrt den Rhein entlang mit der MS Viva Tiara hatte ich bislang noch keinen Reisebericht erstellt. Über manche Destinationen wurde bereits auf vorherigen Touren beschrieben, und ich wollte meine Leser/-innen keinesfalls mit immer den gleichen Motiven langweilen. Hier einige Eindrücke von für mich neue Destinationen oder Erfahrungen. Die Fahrt hatte in Frankfurt am Main begonnen. Der erste Aufenthalt war in Mannheim, mein Erstbesuch stand dort an. Und ich wurde dort überrascht, ich hatte mir die Stadt gänzlich anders vorgestellt. Das gitterförmige Straßennetz mit Buchstaben als Namen waren mir bekannt:

1A in Mannheim
1A in Mannheim

Ansonsten hatte ich sie als Industriestadt eingeordnet, ohne nennenswertes zum Anschauen. Das Barockschloss war mir noch geläufig, es sah schöner aus, als ich es mir vorgestellt hatte:

Das Barockschloss in Mannheim
Das Barockschloss in Mannheim

wie auch der Wasserturm, er ist das Wahrzeichen der Stadt:

Der Wasserturm in Mannheim
Der Wasserturm in Mannheim

Aber die Stadt hat noch viele schöne andere Ecken, wie hier der Marktplatz mit seinem Brunnen:

Der Marktplatz mit Brunnen in Mannheim
Der Marktplatz mit Brunnen in Mannheim

Mannheim war die Überraschung im Reisejahr 2022 für mich. Ich weiß nicht, warum ich diese als unattraktiv eingeschätzt hatte vor meinem Besuch.

Über Speyer ging es weiter nach Straßburg, dort waren die vielen Kanufahrer etwas Neues für mich:

Kanufahren in Straßburg
Kanufahren in Straßburg

Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Frankfurt. Das war ein kleiner und feiner Abstecher auf dem Rhein, der Spaß gemacht hatte. Die Reederei bietet stets eine einwandfreie Leistung, mit der Liebe zu Details:

Ein Nachtisch auf der MS Viva Tiara
Ein Nachtisch auf der MS Viva Tiara

Amsterdam, 5. Dezember 2022: Schön ist es, im Café Port zu sein

Bedingt durch den langen Aufenthalt in der NDSM-Werft in Amsterdam hatte ich keine große Zeit mehr, mir die Stadt selbst anzuschauen. Da ich dort schon öfter gewesen war, habe ich wahrscheinlich auch nichts verpasst. Mittlerweile Tradition bei mir ist es, im Café Port einzukehren. Seit meinem ersten Besuch im Frühling 2022, war es nun bereits mein fünfter Besuch dort:

Zinni im Café Port in Amsterdam
Zinni im Café Port in Amsterdam

Ich war wieder hier, in meinem Revier. Und wieder war es dort sehr angenehm. Ich hatte erneut nette Gespräche mit anderen Gästen, und die Bedienung war so freundlich und aufmerksam wie gewöhnlich. Durch Zufall hatte ich dieses Kleinod in der gastronomischen Szene gefunden. Ein Lokal mit Herz, und abseits der Spelunken im Rotlicht Bezirk.

Nach meiner Einkehr dort lief ich zurück zur A-ROSA SENA zur Weiterfahrt meiner Kreuzfahrt in den Niederlanden. Von dort aus konnte ich das abendliche Szenario der Stadt mir ansehen:

Amsterdam bei Nacht
Amsterdam bei Nacht

Bislang war es mir gelungen, wie auch in Rotterdam, in Amsterdam trotz vieler Besuche dort immer etwas Neues zu finden. Wie dieses Mal die Werft. Bei schönerem Wetter würde ich dorthin noch einmal fahren, die Stimmung sollte im Sonnenschein noch umwerfender sein, wenn sich das Leben in den Außenanlagen abspielt.

Rückblick auf den August 2022

Der Reise-Monat August war einzigartig. An meinem Geburtstag startete ich die Anreise nach Hannover zum Abflug in die Arktis. Dort sollte eine Expeditions-Kreuzfahrt mit der MS HANSEATIC inspiration starten, mit meinem fünfzehnten Besuch auf Grönland:

Die Kreuzfahrt war sensationell, eine geniale Strecke auf einem klasse Schiff mit vielen neuen Destinationen für mich. Hanseatic und Grönland haben eines gemeinsam: Man verlässt sie, und möchte zu Hause angekommen sofort wieder zurück. Beide wirken wie ein Magnet auf mich. Das war mit Abstand die Reise des Jahres 2022 für mich.

Utrecht, 6. Dezember 2022: Jenseits vom Tresen

Ich war trotz meiner vielen Aufenthalten zu den Niederlanden bislang noch nie in Utrecht. Die viertgrößte Stadt der Niederlande hat über 350 000 Bewohner. Es sollte vor Ort für einen ganztägigen Aufenthalt genug anzusehen geben. Doch aus Zufall hatte ich ein paar Tage vor der Abreise Kontakt mit einer Softwarefirma, deren Sitz in der Stadt Amersfoort ist und diese nur etwas über 20 Kilometer von Utrecht entfernt ist. Aus Neugier schaute ich nach, was es dort zu sehen gibt. Und das, was ich gefunden hatte, gefiel mir. Auch mein Kontakt vor Ort bestätigte mir, dass es dort viel Sehenswertes gibt. So hatte ich entschieden, dass wenn das Wetter passte, ich mir beide Städte ansehen wollte.

Zuerst wollte ich mir jedoch die Stadt Utrecht anschauen. Die A-ROSA SENA lag weit entfernt von der Innenstadt der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die die kleinste in den Niederlanden ist:

Die A-ROSA SENA in Utrecht in den Niederlanden
Die A-ROSA SENA in Utrecht in den Niederlanden

Im Tages-Programm der Reederei hatte ich einen Hinweis auf einen Zubringerbus dorthin gelesen, und diesen fälschlich als Shuttle interpretiert. Es war aber nur eine einmalige Hinfahrt, die ich verpasst hatte. Da ich auch keine Haltestelle für öffentliche Verkehrsmittel gefunden hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg in die über drei Kilometer entfernte City.

Auf den ersten Blick erschien mir die Stadt modern, wie hier das zentrale Hauptgebäude der Rabobank, die dort ihren Sitz hat:

Das zentrale Hauptgebäude der Rabobank in Utrecht
Das zentrale Hauptgebäude der Rabobank in Utrecht

Wie auch der Bahnhof Utrecht Centraal, der Hauptbahnhof der Stadt. Er ist der größte Bahnhof der Niederlande, mit seinen 16 Gleisen an 8 Bahnsteigen:

Der Bahnhof Utrecht Centraal
Der Bahnhof Utrecht Centraal

Erst als ich anschließend in der mittelalterlichen Altstadt angekommen war, wurde es wie erwartet malerisch. So wie hier in der Oudegracht. Bitte auch die anliegenden alten Werftkeller beachten:

Die Oudegracht mit Werftkeller in Utrecht
Die Oudegracht mit Werftkeller in Utrecht

Die Kaianlagen sind über Tunnel unter der Straße direkt mit den Lagerkellern der Häuser verbunden. Die Ware konnte deswegen vom Wasser aus gleich in die Lager-Häuser transportiert werden. Das war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit:

Schiffsverkehr in den Grachten von Utrecht
Schiffsverkehr in den Grachten von Utrecht

Mittlerweile sind in einigen Kellern Restaurants und Kneipen untergebracht:

Bars in der Oudegracht in Utrecht
Bars in der Oudegracht in Utrecht

Nachdem ich mir die Universität der Stadt angesehen hatte, die die größte in den Niederlanden ist:

Die Universität von Utrecht
Die Universität von Utrecht

hatte ich die Qual der Wahl: bleibe ich nur dort, oder fahre zusätzlich noch nach Amersfoort? Ich entschied mich für letzteres und beendete somit den touristischen Teil in Utrecht. Der Bericht über Amersfoort folgt im nächsten Kapitel.

Wieder zurück in Utrecht hatte ich noch Durst, und nutzte diesen zum Besuch im Brauerei-Gasthaus Stadskasteel Oudaen. Ich trinke gerne Wasser mit gesunden Zusätzen darin. Wie hier zum Beispiel, da ist Hopfen und Malz enthalten:

In der Stadskasteel Oudaen in Utrecht
In der Stadskasteel Oudaen in Utrecht

Rund dreißig Biererzeuger zählte Utrecht in der Blütezeit seines Brauereiwesens im Mittelalter. Im Jahr 1930 musste die letzte ihrer Art schließen. Im Jahr 1990 wurde das ehrwürdige alte Gebäude in der städtischen Burg in einen Restaurantbetrieb umgewandelt, und im Keller eine Brauerei eingerichtet. Das Personal war nett, ich hatte mich mit denen klasse unterhalten. Ich glaube, dass sie auch an mir ihren Spaß gehabt hatten. Die Biersorten dazu schmeckten toll, der Besuch hatte sich gelohnt für mich.

Da ich an diesem Tag bereits 15 Kilometer gelaufen war, fuhr ich anschließend mit dem Taxi zurück zur Anlegestelle der A-ROSA SENA zur Rückfahrt von den Niederlanden nach Deutschland. Beide Städte hatten mir gefallen, und ich hatte lange nicht alles Sehenswertes dort gesehen. Eine Wiederkehr ist keineswegs auszuschließen.

Rückblick auf den September 2022

Im September war ich zweimal unterwegs. Zuerst mit der MS Lady Diletta bislang ohne Bericht darüber von Düsseldorf nach Regensburg entlang des Rheins, dem Main und dem Rhein-Main-Donau Kanals. Es gab an jedem Tag viel zu sehen. Beim ersten Stop in Koblenz gönnte ich mir ein Glas Sekt, das von der reizenden Frau Frühstück serviert wurde:

Es bediente mich Frau Frühstück in Koblenz
Es bediente mich Frau Frühstück in Koblenz

Nach einem Aufenthalt in Wiesbaden und einem Blick auf meine Heimatstadt Hochheim am Main:

Ausblick auf die Südstadt und die katholische Kirche von Hochheim am Main
Ausblick auf die Südstadt und die katholische Kirche von Hochheim am Main

ging es weiter über Frankfurt nach Aschaffenburg. Obwohl die Stadt in Unterfranken unweit von meinem Heimatort entfernt ist, war ich noch nie dort. Folglich hatte ich auch das Schloss Johannisburg noch nie gesehen:

Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg
Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg

Leider hatte ich zu wenig Zeit vor Ort, es von Innen zu besuchen oder eine bessere Position zum Fotografieren zu bekommen. Denn das heimische Bier dort musste ich auch noch testen in der urigen Brauereigaststätte Schlappeseppel:

Zinni in der Brauereigaststätte Schlappeseppel in Aschaffenburg
Zinni in der Brauereigaststätte Schlappeseppel in Aschaffenburg

Kurios: Wegen eines Besitzerwechsels bekommt man dort kein Bier der Marke Schlappeseppel, sondern nur das von der Brauerei Faust. Von dieser stammt auch dieser Brauerei-Wagen in Miltenberg, dem nächsten Stopp:

Das wichtigste Fahrzeug in Miltenberg
Das wichtigste Fahrzeug in Miltenberg

Ich hatte so viel Durst, dass ich ihm entgegengelaufen wäre. Er ist das wichtigste Fahrzeug der Stadt. Diese wunderschöne Kunst am Bau war aber auch beachtenswert:

Kunst in Miltenberg
Kunst in Miltenberg

In Nürnberg lagen wir fern von der Stadt an und hatten nur einen kurzen Aufenthalt. Ich hatte dort Besuch von Freunden, das Sinnvollste zu unternehmen, war eine Fahrt zu dem Ludwig-Donau-Main-Kanal. Er wurde zwischen den Jahren 1836 und 1846 erbaut und war der Vorläufer des im Jahr 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal:

Ausblick auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal
Ausblick auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal

Man beachte bei diesem Bild die konzentrierte, zielgerichtete und professionelle Arbeit des Fotografen:

Profi-Fotografier-Arbeit am Ludwig-Donau-Main-Kanal
Profi-Fotografier-Arbeit am Ludwig-Donau-Main-Kanal

Dieser ist auf der Aufnahme natürlich nicht zu sehen.

Es machte Spaß, mit meinen Freunden dort spazieren zu gehen und anschließend in einem Ausflugslokal einzukehren. Vielen Dank euch beiden auf diesem Wege!

Der letzte Halt vor Regensburg war in Bamberg. Bevor ich das lokale Rauchbier probieren konnte, schaute ich mir in der sehenswerten Altstadt das alte Rathaus an:

Das alte Rathaus in Bamberg
Das alte Rathaus in Bamberg

sowie die Alte Hofhaltung, ein historischer Gebäudekomplex.

Die Alte Hofhaltung in Bamberg
Die Alte Hofhaltung in Bamberg

Die Flusskreuzfahrt mit der MS Lady Diletta war abwechslungsreich und ich hatte viele Destinationen in einer relativ kurzen Zeit gesehen. An Bord ging es gewohnt leger und entspannt zu, mit erneut guten Service. Ich hatte meinen Spaß mit der Crew, und diese hoffentlich auch mit mir:

Ein Crew-Mitglied und Zinni auf der Lady Diletta
Ein Crew-Mitglied und Zinni auf der Lady Diletta

Nur ob ich über meine Tischnachbarn im Restaurant lachen oder weinen soll, weiß ich bis heute noch in keiner Weise. Diese waren nur am Meckern. Zum Beispiel, weil wir in Nürnberg und Bamberg weit entfernt von der Innenstadt angelegt hatten. Oder warum am Main und im Kanal so viele Schleusen waren, die so nicht im Prospekt beschrieben waren. Das war nicht einmal unterhaltsam, sondern traurig.

Ausgeschrieben als eine Expedition in Norwegen, freute ich mich auf die zweite Kreuzfahrt in diesem Monat. Sie wurde erneut von der Reederei Hapag Lloyd durchgeführt:

Ausgeführt wurde sie aber als normale Hochseefahrt. Nicht nur ich, auch viele andere Passagiere waren darüber sehr enttäuscht. Ein Resümee dafür zu schreiben, war schwierig für mich. Die Urlaubslaune hatte ich mir wegen des fehlenden Expeditions-Charakters natürlich keinesfalls nehmen lassen. Gefallen hat mir die Fahrt trotzdem, nur das Thema war nun mal verfehlt.

Amersfoort, 6. Dezember 2022: Hey Boss, ich brauch’ mehr Bier

Mit dem Zug von Utrecht nach Amersfoort zu kommen war einfach, durch regelmäßige Frequenzen und eine kurze Fahrtzeit. Aber wie in Utrecht musste ich auch dort einiges laufen, um in die Innenstadt zu laufen. Diese hielt ich auf Anhieb sehenswert, unter anderem, da sie mittelalterlich geprägt ist. Die ersten Siedlungen dort stammen aus der Zeit 1 000 v. Chr., die Siedlung selbst wurde im Jahr 1028 erstmals erwähnt.

Der Koppelpoort in Amersfoort
Der Koppelpoort in Amersfoort

Es wurde um das Jahr 1425 fertiggestellt, und ist ein Teil der zweiten Stadtmauer, die zwischen den Jahren 1380 und 1450 errichtet wurde:

Der Koppelpoort in Amersfoort
Der Koppelpoort in Amersfoort

Der Kamperbinnenpoort ist ein weiteres Stadttor und ein Teil der ersten Stadtmauer der Stadt, die etwa im Jahr 1300 gebaut wurde:

Der Kamperbinnenpoor in Amersfoort
Der Kamperbinnenpoor in Amersfoort

Der Liebfrauenturm, auf Niederländisch Onze Lieve Vrouwetoren, ist ein Blickfang in der Stadt. Er wird auch der Lange Jan genannt. Der Bau wurde im Jahr 1444 begonnen, und die Fertigstellung war etwa im Jahr 1500. Er sollte die Gottesmutter symbolisieren und ist der dritthöchste Kirchturm der Niederlande:

Der Liebfrauenturm in Amersfoort
Der Liebfrauenturm in Amersfoort

Ich empfand es klasse dort, es machte Spaß durch die mit Grachten und schönen alten Häusern gesäumte Stadt herumzulaufen:

Blick auf eine Gracht in Amersfoort
Blick auf eine Gracht in Amersfoort

Wie auch dieses unbezahlbare Kunstwerk zeigt, das von einem unbekannten Genie erstellt wurde:

Ein Gemälde von einer Gracht in Amersfoort
Ein Gemälde von einer Gracht in Amersfoort

Beim Anschauen dieses Bildes fühle ich eine gewisse Nähe zu ihm, den Grund kann ich mir gar nicht erklären.

Lediglich mein Besuch in einer urigen Kneipe Café De Blauwe Engel wurde ein Reinfall, obwohl sie sehenswert war:

Café De Blauwe Engel in Amersfoort
Café De Blauwe Engel in Amersfoort

Ich war der einzige Gast dort, denn es war eiskalt. Die Heizung und einiges mehr war wegen eines Wasserschadens ausgefallen, der sich über einige Grachten gezogen hatte. Ich wunderte mich vorher bereits über die vielen Baustellen und Umleitungen.

Ich befürchtete, dass es mir in anderen Lokalitäten nicht besser erging, und fuhr wieder zurück nach Utrecht. Leider war die Bahn so voll wie ein katarisches WM-Stadion zum Anstoß. Zum Glück dauerte die Fahrt nur kurz. Trotzdem war ich überglücklich, dass ich aus Zufall auf die Idee gekommen war, nach Amersfoort zu fahren. Ich hatte bis kurz vor der Fahrt nicht einmal gewusst, dass es diese wunderschöne Stadt gibt, da hatte ich großes Glück gehabt.

Rückblick auf den Oktober 2022

Mit der A-ROSA AQUA war ich im Oktober in den Niederlanden und Belgien. Die Flusskreuzfahrt hatte in Köln begonnen, und führte über Hoorn nach Lelystad. Die Existenz dieser Stadt war mir vorher nicht bekannt.

Der Hauptgrund zum Anlegen dort war der angebotene Ausflug nach Amsterdam. Ich blieb jedoch in der Hauptstadt der niederländischen Provinz Flevoland. Lelystad wurde erst im Jahr 1967 gegründet, und liegt knapp fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Natürlich gibt es dort keine Altstadt, die Architektur ist modern-hässlich:

Blick auf Lelystad
Blick auf Lelystad

Aber ein paar originelle Sehenswürdigkeiten gab es neben dem großen Einkaufscenter gelegen. Wie hier die beeindruckende Batavia, eine gelungene Nachbildung eines Schiffes aus der VOC-Ära, das ist die Vereinigte Ostindische Kompanie:

Die Batavia in Lelystad
Die Batavia in Lelystad

„Exposure“ nennt sich diese Statue des hockenden Mannes, die von Antony Gormley geschaffen wurde, und 26 Meter hoch ist:

Die Statue Exposure in Lelystad
Die Statue Exposure in Lelystad

Sie wird von den Einheimischen auch Der kackende Mann genannt. Ein Aufenthalt direkt unter ihm ist also nur sehr eingeschränkt zu empfehlen.

Das ist bei der Statue Boven Water (auf Deutsch Über Wasser) nicht zu befürchten. Das Gesicht ist fünf Meter groß, und auf dem weißen Kopf ist ein Mann mit einem Koffer zu sehen:

Die Statue Boven Water in Lelystad
Die Statue Boven Water in Lelystad

Lelystad war mal etwas anderes, aber noch einmal dorthin muss ich nicht. Obwohl ich mein gewohntes Hafen-Bier bekommen hatte:

Hafen-Bier in Lelystad
Hafen-Bier in Lelystad

Anschließend waren wir in Gent, die Stadt der müden Belgier:

Ausblick auf Gent
Ausblick auf Gent

Ich weiß, das war flach. Ich erzähle auch lieber Chemie-Witze, aber bei denen kommt je nie eine Reaktion. Pflichtbesuch dort ist natürlich die Kult-Kneipe Dulle Griet. Wer das Hausbier Max van’t huis trinkt, muss einen seiner Schuhe abgeben. Dieser kommt in einen Korb, der an der Decke hängt:

Schuhe in der Kult-Kneipe Dulle Griet in Gent
Schuhe in der Kult-Kneipe Dulle Griet in Gent

Dies sei die Garantie, dass der Kunde sich nicht mit dem Glas einfach aus dem Staub macht. Wer in der Stadt einen Touristen mit nur einem Schuh sieht, kann davon ausgehen, dass es sich um einen Gläser-Dieb handelt.

Bei dem letzten Stopp in Antwerpen lagen wir an einem wunderschönen und idyllischen Anlegeplatz:

Die A-ROSA AQUA in Antwerpen
Die A-ROSA AQUA in Antwerpen

Das Wetter war nicht gerade das Beste bei der Ankunft. So hatte ich die Diamanten in Ruhe gelassen, und bin in den Schankraum der Antwerpse Brouw Compagnie, eine coole Brauerei mit einem tollen Bierangebot. Bei so etwas bin ich nie binär biernär:

Bierprobe in der Antwerpse Brouw Compagnie in Antwerpen
Bierprobe in der Antwerpse Brouw Compagnie in Antwerpen

Die Kreuzfahrt hatte Spaß gemacht, an Bord war es angenehm, und ich fahre gerne zu den beiden Ländern.

Flusstag, 7. Dezember 2022: Rhein ist mein ganzes Herz

Ein auf Flusskreuzfahrten eher seltener Tag ohne ein Anlegen stand am nächsten Tag an. Die Fahrt von Amsterdam nach Köln dauerte 27 Stunden. Warum wir erst in Utrecht um drei Uhr in der Nacht abgefahren waren, und nicht früher, hatte sich mir keineswegs erschlossen. In diesem Fall wäre ein zusätzlicher Stopp auf dem Weg wie in der Stadt Nijmegen möglich gewesen, schade. Die Reederei wird seine Gründe dafür gehabt haben.

Der Morgen hatte gut begonnen, mit einem tollen Sonnenaufgang;

Guten Morgen Rhein
Guten Morgen Rhein

Die auf der A-ROSA SENA angebotenen Unterhaltungen an diesem Tag wie Bingo und Konsorten waren für mich in etwa so spannend wie eine Tier-Dokumentation im Hessischen Rundfunk oder Downloads von App-Updates auf dem Handy anzuschauen. Aber ich hatte genug andere Vergnügen gefunden, und ich war auch mal froh, entspannt und in Ruhe den Rhein entlangzufahren. Das hatte mir gutgetan.

Warnung: der nächste Abschnitt ist bezahlte Werbung und wurde großzügig gesponsert!

Die Reise in den Niederlanden auf der A-ROSA SENA war während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Verpasst hatte ich dadurch nichts, auch weil die Spiele auf dem Schiff live übertragen wurden. Gelegentlich schaute ich sogar hin, wenn ich nichts anderes zu tun hatte. Auf diesem Weg auch ein großes Dankeschön von mir und „Zinni auf Reisen“ an Herrn Infantino für den großzügigen Geldkoffer. Wie versprochen hier mein Resümee der Spiele: „Es war mit Sicherheit und garantiert die beste Fußball-WM aller Zeiten in Katar!“.

Werbung-Ende.

Der Tag endete so, wie er begonnen hatte: mit dem besten Sonnenuntergang aller Zeiten:

Gute Nacht Rhein
Gute Nacht Rhein

Rückblick auf den November 2022

Ich war bislang mehrfach mit Schiffen der Luxus-Reederei Silversea Cruises unterwegs. Stets konnte mich die Leistung überzeugen. Doch bei meiner Mittelmeer-Kreuzfahrt mit der Silver Spirit passte leider nicht mehr alles so perfekt wie vorher erlebt, die beste Reisebericht-Seite aller Zeiten berichtete darüber:

Das war ähnlich wie bei den Kellog’s-Packungen vor ein paar Jahren: Da war mehr drin. Meine Erfahrungen mit der Reederei waren auf kleineren Schiffen, und das vor Corona. Ich weiß nicht, wie es auf den anderen derzeit ist. Der Unterschied zu den Fahrten zuvor war groß. Ob das aber am Streichen von Leistungen, Covid-19 oder der Kapazität des Schiffes lag, kann ich nicht beurteilen.

Bye Bye 2022: Keinmal um die ganze Welt

Wir erreichten am letzten Tag der Reise wieder Köln, den Endpunkt der kurzen Kreuzfahrt mit der A-ROSA SENA von und zu den Niederlanden:

Köln am Morgen
Köln am Morgen

Leider führte die Abwicklung der Abreise nach dem Frühstück zum Chaos. Es standen vor dem Schiff außer mir noch unzählige Passagiere, die auf eines von der Reederei bestelltes Taxi gewartet hatten. Aber anscheinend wurde das unterlassen. Die Antwort, ab wann ich mit meinem rechnen kann, war nur, dass die Gäste der von der Reederei bestellten Busse Priorität haben und erst diese betreut werden. Dass dadurch manche Gäste ihre gebuchte Abreise verpassen, spielte dabei anscheinend keine Rolle.

Nach einer erfolglosen Wartezeit machte ich mich notgedrungen zu Fuß im strömenden Regen mit Gepäck auf den Weg zum Bahnhof Deutz. Dort war ich mit etwas Glück gerade noch pünktlich kurz vor der geplanten Abfahrtszeit meiner gebuchten Zugverbindung angekommen. Dass diese eine halbe Stunde Verspätung hatte, und die erst kurz vor der geplanten Abfahrt in der App angezeigt wurde, spielte da auch keine Belange mehr.

Mit manchen Leistungen auf dem Schiff war ich in etwa so enttäuscht wie mit der Verfilmung des zweiten Teils von Mama Mia. Aber egal, der DFB war bei der WM auch nur mit einer Amateur-Mannschaft angetreten. Immerhin war der Aufenthalt in den Niederlanden toll und ich hatte in der Bar der A-ROSA SENA nette Leute kennengelernt. Und an den angebotenen Getränken war auch wenig auszusetzen. Ich hatte halt mal eher eine Verliererkarte gezogen. Na und, es gibt schlimmeres. Vielleicht bin ich auch einfach nur verwöhnt, das kann schon gut sein.

Ich hoffe, dass das Mitreisen und mein Jahresrückblick trotzdem Spaß gemacht hat. Ich werde im Dezember eine kurze touristische Weihnachts-Pause einlegen, und am 19. Januar 2023 hoffentlich zu den Kanaren fliegen, um ab dort eine Kreuzfahrt zu den Kapverden zu starten.

Trotz der widrigen Umstände der letzten drei Fahrten habe ich zum Glück weder Humor, Dankbarkeit noch meinen Respekt gegen andere verloren. Das Durchgemachte sind alles Kleinigkeiten jenseits dem weltweit vielen Elend.

Ich bin froh auf alles, was ich im Jahr 2022 erlebt hatte. Und ich hatte von vielen Seiten etwas bekommen und damit sind keineswegs materielle Dinge gemeint. Speziell während meiner bewegungseingeschränkten Zeit im März. Da hatte ich erkannt, dass ich nicht allein durch die Welt reise. Vielen Dank dafür.

Die meisten meiner Leser haben nichts mit mir gemein, bis auf diese eine Sache: die Liebe zum Verreisen. Und das ist, finde ich, schon verdammt viel.

Die Liebe zum Verreisen
Die Liebe zum Verreisen

Cheers Gerald

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4 Replies to “Reisebericht: Abgefahren – Mit der A-ROSA SENA zu den Niederlanden und ein Rückblick auf das Zinni-Reisejahr 2022”

  1. Moin Gerald,
    wieder ein schöner „Jahresausklangsbericht“ (vor allem der Rückblick auf die Vorbeifahrt an Hochheim :-)) .
    Das haben mir Kollegen auch schon erzählt, dass Arosa – ähnlich wie AIDA seit Beginn – leider permanent „unattraktiver“ wird durch die wachsenden Schiffsgrößen und Auslastungsoptimierungen.
    Also wenn Du mal viele Biere in Belgien probieren willst, ohne die Anstrengungen einer Kreuzfahrt auf Dich nehmen zu müssen, dann empfehle ich mit über 2000 Sorten 🙂
    https://www.deliriumvillage.com
    In diesem Sinne, schöne Weihnachten und einen Guten Rutsch in das Reisejahr 2023
    Frank

    1. Guten Morgen Frank,

      danke für den schönen Kommentar! 🙂

      Schön, dass der Bericht gefallen hat. Bei Silversea war es mir ja auf der Fahrt zuvor ähnlich gegangen, mehr Masse als Klasse. Schade.

      Und danke für den Hinweis mit den Bieren aus Belgien. Anstrengend sind Fluss-Kreuzfahrten ja nicht gerade 😉 Zu Hause trinke ich kein Alkohol, das hebe ich mir für Kneipen auf.

      Auch euch alles Gute für die kommenden Feiertage, und viele schöne Erlebnisse im Jahr 2023.

      Liebe Grüße
      Gerald

  2. Lieber Gerald,
    Ein schöner Jahresabschlussbericht.
    Wir wünschen Dir (und uns) viele schöne Reisen im nächsten Jahr und freuen uns aufs virtuelle Mitreisen.
    Liebe Grüße,
    Steffi

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